Kuss im Morgenrot

Lisa Kleypas

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Originaltitel: Married By Morning

Verlag: Heyne
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: August 2012

Genre: Historical

Teil einer Serie: Hathaways 04

Klappentext

Catherine Marks verdient sich ihr Geld damit, den Hathaway- Schwestern die Regeln des High- Society- Lebens beizubringen. Ein lukrativer und höchst angenehmer Job wäre da nicht Leo Hathaway, dessen ungehörige Bemerkungen Catherine immer wieder aus dem Konzept bringen. Eigentlich ist sie der Meinung, das Leo sie nicht ausstehen kann- bis er sie plötzlich küsst. Catherine verliert völlig ihren Kopf. Und bald auch ihr Herz…

Quelle: Heyne

Rezensionen

Ankes Bewertung 04 05 Sterne.png

"Kuss im Morgenrot", der 4. Teil der "Hathaway"-Reihe, setzt unmittelbar an den 3. Teil "Zärtlicher Nachtwind" an. Und mehr noch: Anfangs überschneiden sich die Ereignisse der Bücher sogar, in recht reizvoller Art und Weise, wie ich finde; schade, dass das nicht noch weiter ausgebaut wurde.

Es geht nun um Leo, dessen Werdegang die Leser der Serie bereits seit dem 1. Teil der Serie verfolgen können. Er verfügt über keine Geheimnisse mehr, die der Leser nicht bereits erfahren hätte und man kennt seine Schwächen und Stärken.
In seinem Fall macht das jedoch überhaupt nichts aus, denn er ist ehrlich mit sich selbst und er weiß um seine Fehler. Sein manchmal sarkastisches, ein wenig überhebliches, aber doch auch sehr herzliches Wesen macht ihn einfach sympathisch.

Wie auch schon im Vorgängerteil bringt auch diesmal das nicht Hathaway-Familienmitglied, Catherine Marks, die Geheimnisse in die Geschichte ein. Ich empfand Catherine als sehr sympathisch. Dazu kommt, dass ihr Verhalten und ihre Gefühlswelt nachvollziehbar beschrieben und begründet war. Es war ein Leichtes, sich in die Figur hineinzufühlen und jedes Zögern und jede Vorsicht zu verstehen.

Die quirligen und spritzigen Dialoge zwischen den Beiden macht einfach Spaß zu lesen. Im Laufe des Buches, wenn die Probleme und Gefühle ernsterer Natur werden, flaut jedoch das amüsante Hin und Her zwischen Leo und Catherine etwas ab und die Geschichte verliert ein wenig ihrer Leichtigkeit.

"Kuss im Morgenrot" bekommt von mir das Gütesiegel als "ein typischer Kleypas" verliehen: Leicht, locker und amüsant zu lesen, ohne auch nur einen Moment belanglos zu sein. Er ist ähnlich gestrickt wie seine Vorgänger, bedient aber völlig andere Charaktere, was die Geschichte für sich so einzigartig macht.

Kurzgefasst: Amüsanter, flott zu lesender und sehr empfehlenswerter Teil der Hathaway-Familienserie, der mir besonders wegen der sympathischen Charaktere Spaß bereitet hat.

Nicoles Bewertung 05 Sterne.png

Leo Hathaway und die Gesellschafterin der Familie Catherine Marks können sich nicht wirklich leiden. Zu jeder sich bietenden Gelegenheit streiten die beiden. Während Catherine Leos Angewohnheit, zu jeder ernst gemeinten Bemerkung ihrerseits, ironische Entgegnungen zu machen, hasst und auch seinem legendären Ruf als Lebemann nichts abgewinnen kann, treibt Catherine, Leo, wie er meint, mit ihrer oberlehrerhaften, ernsten und humorlosen Art und ihrer altmütterlichen Optik in den Wahnsinn. Doch eines Tages will es das Schicksal, dass Leo einige interessante Entdeckungen macht. Zum einen färbt sich Catherine ihre von Natur aus wunderschönen blonden Haare, und zum anderen scheint sie Leos Schwager und Poppys Ehemann, den Hotelbesitzer Harry Ruthledge, besser zu kennen, als sie zugeben mag.

Als Leo Catherine deswegen zur Rede stellt, nachdem er sie mit Harry in vertrauter Zweisamkeit sitzen sah, gibt sie ihm gegenüber schließlich zu, dass sie Harrys Halbschwester ist. Leo ahnt instinktiv, dass da noch mehr sein muss, doch welch traurige Geschichte sich hinter Catherines Versteckspiel wirklich verbirgt, kann er noch nicht einmal im Ansatz erahnen, denn Catherine schweigt sich zunächst darüber aus.

Als Leo einen Unfall hat und Catherine Leo dabei mutig zur Seite steht, kommen sich die beiden Kampfhähne näher und stellen fest, dass sie doch mehr miteinander gemeinsam haben, als sie auf den ersten Blick dachten.

Doch Catherine, will aufgrund ihrer traurigen Vergangenheit niemals heiraten und Leo, der durch eine Erbschaftsklausel dazu gezwungen ist innerhalb des nächsten Jahres eine Frau und einen Erben vorweisen zu müssen, ansonsten fällt das Haus und der Grundbesitz an weitläufige Verwandte, rinnt langsam die Zeit davon. Da schreitet die Tochter derjenigen zur Tat, die, wenn Leo versagt, alles erben würde und bietet ihm die Hand zu einer Vernunftehe. Wie wird sich Leo entscheiden und kann er Catherine vor drohender Gefahr schützen?

Endlich, wie lange mussten Fans der Hathaway-Reihe schon auf Leos und Catherines Geschichte warten! Und nun ist es so weit, wobei meine große Erwartungshaltung auch nicht enttäuscht wurde.

Was ich auch bereits in den Vorgängerbänden so wunderbar fand, war die Tatsache, dass die Autorin den Fokus nicht nur auf ihre jeweiligen Heldenfiguren richtet, sondern dass sie auch ihren Nebenfiguren, (in dem Fall sämtlichen Hathaways und ihren Partnern) genügend Raum zur Entfaltung bietet. Alle Personen sind dabei sehr vielschichtig und völlig unterschiedlich charakterisiert worden, aber dennoch jeder auf seine Art sehr sympathisch und mit viel Charme gezeichnet. Lisa Kleypas begnügt sich in ihrer Hathaway Reihe ferner nicht damit, kurze Cameo-Auftritte für ihrer Hauptfiguren der Vorgängerbände zu schaffen, sondern integriert jede Figur der Serie, in die Folgebände, was eine Art familiäre Nähe zu allen Personen schafft und mir besonders gut gefallen hat. Nachdem bis auf die tierliebe Beatrix nun alle Hathaway-Frauen „unter der Haube“ sind, ist nun Leo an der Reihe, die Frau fürs Leben zu finden.

Man ahnte ja eigentlich bereits sehr früh, was die Autorin für ihn geplant hatte, doch toll fand ich, dass die Autorin Leo in diesem Band auch charakterlich noch mehr reifen lässt. Und einer der Gründe dafür ist Catherine Marks. Zwischen Leo und ihr sprühen die Funken, doch die Chemie stimmt, ihre Liebesgeschichte ist sehr romantisch und die Liebeszenen sehr sexy und kleypaslike geschrieben. Man bekommt nebenher viele gemeinsame Gespräche des Heldenpaars geboten, die ihre wachsende Zuneigung füreinander untermauern und darf sich zudem auf ein Wiedersehen mit den restlichen Hathaways freuen und natürlich auch mit „Dodgers“, dem frechen Frettchen, das mir mit seinen Aktionen wieder oftmals ein fettes Grinsen entlockt hat.

In „Kuss im Morgenrot“ stimmt einfach alles: Ein wunderbares, sensibles Heldenpaar, Romantik, familiäre Wohlfühlatmosphäre und trotz Catherines wirklich sehr tragischen Hintergrundgeschichte, geht es dennoch nicht allzu schwermütig in dem Roman zu, da Leo (mit Frechheit und Humor) und Dodger (ebenfalls mit Frechheit), Catherine, jeder auf seine Weise, zu trösten vermögen. Ebenfalls sehr gelungen fand ich auch die deutsche Übersetzungsarbeit.

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