Laura Lee Guhrke
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Originaltitel: When The Marquess Met His Match
Verlag: Cora
Ausgabe: ebook
Band: Historical Gold Extra 81
Erscheinungsdatum: November 2015
Genre: Historical
Teil einer Serie: American Heiress in London 01
Klappentext
Für Lady Belinda ist es Beruf und Herzensangelegenheit zugleich, Ehen zu stiften. Um leichtfertige Lebemänner wie Nicholas Trubridge macht die schöne junge Witwe dabei normalerweise einen großen Bogen. Doch der umtriebige Marquess braucht dringend eine reiche Braut, und so lässt Belinda sich widerwillig als Kupplerin anheuern. Ihr geheimer Plan: Dem unverschämt attraktiven Mitgiftjäger genau das Mädchen zuzuführen, das er verdient. Doch je mehr kratzbürstige Kandidatinnen sie für ihn auswählt, desto mehr erliegt sie selbst Nicholas' gefährlichem Charme. Als sie sich plötzlich in seinen Armen wiederfindet und unter seinen heißen Küssen dahinschmilzt, ahnt sie, dass ihre Aufgabe nicht so leicht ist, wie sie dachte …
Quelle: Cora
Ankes Bewertung
Einst selber als reiche Tochter aus Amerika nach England gekommen, um in den Adel zu heiraten, ist für die Witwe Lady Belinda Featherstone heute die Heiratsvermittlung von amerikanischen Erbinnen mit englischen Adeligen zur Leidenschaft geworden. Eine gegenseitige Zuneigung ist dabei jedoch bindend. Schließlich soll es den jungen Damen nicht so ergehen wie ihr, die zwar in ihrem Bräutigam verliebt war, der jedoch diese Neigung nicht geteilt hat und kein Problem damit hatte, ihr Vermögen mit „Wein, Weib und Spiel“ zu verprassen.
Was auch der Grund ist, warum sie Nicholas Stirling, Marquess of Trubridge, der sich an sie wendet, weil er seinen Titel gegen eine reiche Mitgift tauschen muss, als Klienten ablehnt. Schließlich stand er mit ihrem verstorbenen Mann in Verbindung. Auf keinen Fall will Belinda dafür verantwortlich sein, dass sich eine junge Debütantin in den gutaussehenden Taugenichts verliebt, nur um dann ihr Schicksal als ungeliebte und beiseite geschobene Ehefrau zu erleiden.
Das Problem dabei ist, dass, obwohl sie es eigentlich besser wissen müsste, sie ebenfalls nicht gefeit ist vor dem Charme und der Anziehung Trubridges. Die Frage ist nun, ob sie dem Marquess vertrauen kann, der beteuert, anders zu sein als ihr verstorbener Mann.
Beim Stöbern auf Happy End Buecher bin ich auf Nicoles und Kas Rezensionen zu Laura Lees, eigentlich Laura Lee Guhrke, „American Heiress In London“-Serie gestoßen. Auch mir war die Autorin damals, um 2015 herum, als die Romane in der Historcal Gold Extra-Reihe veröffentlicht wurden, aufgefallen. Doch irgendwie ist es nie dazu gekommen, dass ich mir eines ihrer Bücher vorgenommen habe. Es war also an der Zeit dieses Versäumnis nachzuholen, das Leseerlebnis hat mich jedoch mit gemischten Gefühlen zurückgelassen.
„Ein Marquess und kein Gentleman?“, ist, mit seinen hitzigen Wortduellen zwischen den Protagonisten, die ständig gegen ihre Anziehungskraft kämpfen, wirklich unterhaltsam zu lesen. Dabei vernachlässigt die Autorin auch nicht ihrer Geschichte und ihren Figuren Tiefe zu verleihen, was den Roman insgesamt rund und harmonisch wirken lässt.
Allerdings hatte es bei mir eine Zeit gedauert, bis ich über die Steifheit der Charakter hinwegsehen konnte und bereit war deren darunterliegende Qualitäten anzuerkennen. Trotzdem konnte ich weder für Belinda noch für Trubridge echte Sympathie oder Zuneigung entwickeln.
So war es am Ende für mich zwar ein unterhaltsames Leseerlebnis, das vom gekonnten Erzählstil der Autorin profitiert, deren Charaktere mich aber weder mitgerissen haben noch für sich vereinnahmen konnten. Nichtsdestotrotz hat mich die Autorin nun mit ihrer Serie am Haken und ich bin durchaus interessiert daran, weiter Romane der Autorin zu entdecken.
Kurzgefasst: auch wenn mich die Hauptcharaktere nicht für sich gewinnen konnten, so war es doch ein unterhaltsamer und kurzweiliger Auftakt zur „American Heiress In London“-Serie, der durchaus Interesse nach mehr weckt.
Gelesen und rezensiert von Anke, im Januar 2024.
Kas Bewertung
Lady Belinda Featherstone ist wohl das, was man als eine perfekte englische Lady bezeichnet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge amerikanische Erbinnen an den "Mann" zu bringen. Sprich, sie fungiert als Heiratsvermittlerin. Nicht ohne Grund: War doch ihre Ehe, die sie als 17-jährige, reiche junge Frau mit ihrem verstorbenen Ehemann einging, ein Desaster! Charles Featherstone war alles andere als treu, nur auf sein Ego bezogen und äußerst großzügig beim Verschwenden von Belindas Erbe! Dies alles, möchte sie den jungen amerikanischen Damen ersparen, denn nichts hasst sie mehr, als Lebemänner und Mitgiftjäger!
Nicholas, Marquess of Trubridge, ein Lebemann und weiß Gott kein Kostverächter, kann nicht anders! Er muss eine reiche Erbin heiraten, denn sein Vater hat ihm den Geldhahn abgedreht! Natürlich sollte die Erbin nicht nur reich, sondern auch attraktiv und jung sein, sonst könnte er ja gleich die Dame ehelichen, die sich sein despotischer, unsympathischer Vater für Nicholas auserkoren hat! Als er sich dessen gewahr wird, dass Lady Belinda Featherstone sehr erfolgreich Ehen arrangiert, macht er sich auf zu ihr, um ihre Dienste zu erbitten, mit katastrophalen Folgen, für den Marquess! Denn Belinda ist listenreich ...
Mit allem hätte Lady Belinda gerechnet, als sie mit einem ihrer weiblichen Schützlinge zum Nachmittagstee zusammen saß, aber sicher nicht mit dem Auftauchen des Marquess of Trubridge! Einem Mann, vor dem sie ihren Schützling unbedingt beschützen muss. Zu anziehend, zu charmant, zu attraktiv ist dieser Teufel in Männergestalt! Nachdem er sie schlicht weigert, das Haus zu verlassen, bleibt Lady Featherstone nichts anderes übrig, als ihn anzuhören. Doch als Nicholas, ehrlich wie er ist, alle Karten offen auf den Tisch legt, steigert sich in Belindas Innerem dermaßen der Zorn auf diesen Mitgiftjäger, sodass sie Nicholas den Fehdehandschuh hinwirft. Mann, der er nun mal ist, nimmt er ihn auf. Was dann passiert, ist ein Schlagabtausch der besonderen Güte ...
"Ein Marquess und kein Gentleman?" von Laura Lee Guhrke ist ein Historical, den ich, einmal angefangen, nicht mehr aus der Hand legen konnte! Meine Augenringe zeugen von einer schlaflosen Nacht. Auch wenn mir der Anfang etwas gewöhnungsbedürftig erschien, wirkten doch die beiden Hauptprotagonisten etwas, nun ja, hölzern, hat sich das im Fortlauf der Geschichte gehörig geändert! Langsam wird man beim Lesen dahingegen eingeweiht, was sich in der Vergangenheit von Lady Featherstone und des Marquess of Trubridge alles ereignet hat. Vor allem der Marquess hat mit seinem Vater eine schrecklich lieblose, vorbestimmte Kindheit erlebt, in dem es immer nur einen Wunsch zu befolgen galt: dem des Vaters! So nimmt man den beiden stets ab, was sie tun, wie sie zueinander sind, schlicht und ergreifend, warum sie sind wie sie sind.
Sehr schön war die Wandlung zu verfolgen, die sich bei Belinda und Nicholas allmählich vollzog. Wie aus dieser distanzierten, unterkühlten Dame eine lebensbejahende Frau wird. Wie ein Mann, der nur von einem Tag zum anderen Tag gelebt hat, lernt, dass es mehr im Leben gibt, als Wein, Weib und Gesang. Von der Anziehungskraft, die zwischen den beiden herrscht, ganz zu schweigen. Mit Wortwitz und voller Ideen, versucht sich Belinda gegen das zu wehren, was dem Leser klar ist: Dass sie und Nicholas ein herrliches Paar abgeben und sie zusammen gehören. Belinda wirkt auf Nicholas wie ein reinigender Regen, während Nicholas Belindas "Ehevermittlungsversuche" durchaus ins rechte Licht zu rücken mag und sie dadurch zum Überlegen anregt. "Ein Marquess und kein Gentleman?" war für mich persönlich ein lesenswerter Historical aus der Feder von Laura Lee Guhrke, der trotz humorvoller Passagen, auch mit tiefen Momenten besticht. Gerne würde ich nach diesem ersten Teil der "American Heiress In London"-Reihe, auch die anderen Bücher lesen. 4,5 Punkte.
Kurzgefasst: "Ein Marquess und kein Gentleman?" von Laura Lee Guhrke, besticht sowohl mit wortwitzigen als tiefgründigen Momenten.
Nicoles Bewertung
Lady Belinda ist eine verwitwete Amerikanerin, die durch Heirat, einst ihren Reichtum gegen einen Adelstitel tauschte. Doch endete ihre Eheschließung mit dem Mann, von dem sie glaubte, dass dieser sie ebenfalls lieben würde, in einem Fiasko. Denn Belinda war für ihn nur Mittel zum Zweck seine Schulden loszuwerden und um finanzielle Möglichkeiten an der Hand zu haben, um weiterhin seinen Lastern frönen zu können. Er brachte Belinda keinerlei Gefühle entgegen und so wäre ihr ein langes Leben ohne Freude oder Kinder beschert gewesen, wenn ihr Gatte, sein Leben nicht frühzeitig ausgehaucht hätte.
Nun, mittlerweile aller Illusionen beraubt, verdingt sie sich als Ehevermittlerin zwischen jungen und reichen amerikanischen Erbinnen und englischen Aristokraten, um den Mädchen eine Enttäuschung zu ersparen, wie sie einst Belinda erlebte.
Belindas Gewissenhaftigkeit hat sich im ton bereits herumgesprochen und so wird sie eines Tages ausgerechnet von einem Freund ihres verstorbenen Mannes aufgesucht, der auf der Suche nach einer guten Partie ist. Nicholas Truebridge verkörpert in Belindas Augen jedoch so sehr den Typ Mann, den sie verachtet, dass sie Nicholas sogleich den Fehdehandschuh hinwirft. Keinesfalls soll er eine der jungen Frauen ehelichen, die Belinda unter ihrer Fittiche hat, da Nicholas bereits zugegeben hat, dass er lediglich heiraten will, um an Vermögen zu kommen. Sein Vater hat ihm bis auf Weiteres sämtliche finanzielle Unterstützung entzogen, bis Nicholas heiratet. Allerdings keine Frau nach seiner Wahl, sondern eine junge Dame, die sein Vater für ihn auserkoren hat. Nicholas sieht es jedoch nicht ein, nach der Pfeife seines Vaters zu tanzen und hoffte daher, durch Belinda eine passende reiche Erbin zu finden.
Ein wenig erbost, aber auch amüsiert reagiert er auf Belindas Kriegserklärung. Doch als seine finanzielle Misere öffentlich in der Zeitung breitgetreten wird, verlässt ihn sein Humor, denn nun scheint es schwerer als je zuvor, noch eine gute Partie zu machen.
Er stellt Belinda zur Rede und diese kommt, ob seiner flammenden Verteidigungsrede zum ersten Mal ins Grübeln, ob Nicholas wirklich so gestrickt ist, wie ihr verstorbener Mann. Zudem kann sie sich seiner Attraktivität nicht verschließen…
Ich habe mich sehr gefreut, als ich erfuhr, dass der CORA Verlag einen weiteren Roman der Autorin Laura Lee Guhrke in deutscher Übersetzung herausbringen würde und war dementsprechend schon ganz gespannt auf „Ein Marquess und kein Gentleman?“. Ich liebe die Historical Romances der Autorin besonders, weil sie nicht nur interessante Liebesgeschichten mit Tiefgang zu erzählen weiß, sondern zudem auch mit einer regencytypischen und gehobenen Ausdrucksweise aufwarten kann, die für das richtige historische Flair sorgt. Nachdem ich mich in den vergangenen Jahren, immer öfter durch einige sehr modern geschriebene Historicals von Debütautorinnen verfasst, durchkämpfen musste, war es für mich eine regelrechte Wohltat, nun endlich wieder einen Roman lesen zu dürfen, der in seinen positiven Eigenschaften alles ausmacht, was historische Liebesromane für mich so besonders macht. Laura Lee Guhrke gelingt es dabei, fast spielerisch leicht und beschwingt wirkend, ein Paar zusammenzubringen, das auf den ersten Blick so gar nicht zusammenpasst.
Ein wenig sorgt die Ausgangssituation zwischen Belinda und Nicholas dafür, dass dem Leser Assoziationen zu Jane Austens Roman „Stolz und Vorurteil“kommen, denn wie auch die Heldin aus Austens Roman, wartet Belinda ebenfalls mit reichlich Vorurteilen bezüglich Nicholas angeblichem Wesen auf. Und auch Nicholas, der auf den ersten Blick wie ein typischer Dandy wirkt, ist in Wirklichkeit so ganz anders, was Belinda und der Leser im Zuge der Geschichte Stück für Stück herausfinden.
Obwohl sich Belinda und Nicholas anfangs nicht gerade grün sind, stimmt die Chemie zwischen ihnen von Beginn an und auch ihre zahlreichen Wortgefechte sind amüsant und spitzfindig, sodass ich diese mit einem breiten Grinsen im Gesicht gelesen habe.
Aber auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Laura Lee Guhrke versäumt es nicht, die sich langsam anbahnende Liebesgeschichte durch einige sehr prickelnd geratene, geschmackvolle Liebesszenen zu untermalen.
Auch das Heldenpaar schließt man schnell ins Herz und so steht dem Lesevergnügen hier nichts im Weg. Selbst die Übersetzung möchte ich als gelungen bezeichnen, sodass es hier von meiner Seite aus nichts zu meckern gibt.
Kurzgefasst: Wunderschöne Historical Romance, die eine beschwingte Leichtigkeit verströmt, aber dennoch ausreichend Tiefgang und eine regencytpische Ausdrucksweise zu bieten hat. Mein Lesetipp!