Ann Lethbridge
Bounusstory:
Margaret McPhee -
Wie verführt man einen Viscount
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Originaltitel: Return Of The Prodigal Gilvry
How To Tempt A Viscount
Verlag: Cora
Band: Historical MyLady 561
Erscheinungsdatum: September 2015
Genre: Historical
Teil einer Serie: Gilvry of Dunross 04
Klappentext
Liebeserwachen in den Highlands
Schottland, 1822: Geheimnisvoll, stark und stolz wie ein Highlander! Als der attraktive Drew Gilvry mit wehendem Umhang vor ihr steht, fühlt sich die einsame Lady Rowena in einen ihrer sündigen Träume versetzt … bis er ihr die Nachricht vom Tod ihres treulosen Mannes überbringt. Um den letzten Willen ihres Gatten zu erfüllen, engagiert sie Drew als Beschützer - was ihre Tugendhaftigkeit auf eine harte Probe stellt …
Wie verführt man einen Viscount?
Eine kurze Hochzeitsnacht ohne Leidenschaft! Für Ellen beginnt die Ehe mit dem begehrenswerten Viscount Stanley denkbar schlecht. Kein Wunder, dass sie süße Rachepläne schmiedet: Ihr Mann soll sich so nach ihr verzehren, dass es ihn beinahe um den Verstand bringt. Schnell erlernt Ellen die Lektionen der Liebeskunst, um ihn damit zu überraschen. Doch wie wird der Viscount auf ihre gewagte Verwandlung reagieren?
Quelle: Cora
Nicoles Bewertung
Drew Gilvry kehrt nach Jahren der Gefangenschaft in den amerikanischen Kolonien, zurück in sein Heimatland. Sozusagen mit im Gepäck hat er die sterblichen Überreste eines Mannes, der in den Kolonien so schwer verwundet wurde, dass er schließlich in Drews Armen starb. Die Witwe des Verstorbenen, Lady Rowena, ist zunächst überrascht, als Drew am Kai vor ihr steht, denn eigentlich wurde sie von ihrem Mann schriftlich über dessen Ankunft informiert und sie hat nun sämtliche finanziellen Reserven aufgebraucht, um überhaupt dorthin zu gelangen. Rowena weiß nicht, ob sie in Trauer versinken oder in Erleichterung ausbrechen soll, als sie erfährt, dass ihr Gatte verstorben ist, denn sie merkte bereits kurz nach der Eheschließung, dass es ihr Gatte scheinbar nur auf ihre Mitgift abgesehen hatte und lieber auf Reisen ging, als weiter an ihrer Seite auszuharren.
Dennoch ahnt sie, dass Drew ihr nicht alles erzählt hat. Eigentlich will sie ihn im Gasthaus nur darum bitten, ihr beim Essen Gesellschaft zu leisten, um mehr zu erfahren, doch als sie Drews von Narben durchzogenes Gesicht sieht, die seiner männlichen Attraktivität jedoch kaum etwas antun konnten, möchte sie plötzlich auch mehr über Drew erfahren. Diese Gelegenheit bietet sich ihr dann ganz ungewollt, als sie am nächsten Tag von einem angeblichen Rechtsanwalt aufgesucht wird, der ihr eröffnet, dass sie sich zügig zum entfernt liegenden Besitz des Earl of Meres begeben soll, da dieser verwandt mit ihrem Mann war und ihr in seiner Güte einen Witwensitz zur Verfügung stellen möchte. Rowena ist zunächst erleichtert, vor allem, weil Drew ihr angeboten hat, sie auf der beschwerlichen Reise zu begleiten, doch als sie den Witwensitz nach einer gefährlichen Reise erreichen, glauben die beiden ihren Augen nicht trauen zu können. Der Witwensitz stellt sich als baufällige Ruine heraus und der Earl ist angeblich aus Krankheitsgründen nicht für sie zu sprechen. Rowena und Drew ahnen bereits, dass eine Schurkerei im Gange ist. So bleibt Drew noch eine Weile bei ihr, denn trotz seiner tragischen Vergangenheit, fühlt er sich zu Rowena hingezogen...
Hier ist sie nun, die Abschlussgeschichte, in der, der bislang tot geglaubte Drew Gilvry zurückkehrt nach Schottland, eigentlich um Rache zu nehmen, da er glaubt, dass er es seinem Bruder Ian zu verdanken hat dass er in den Kolonien beinahe erschossen wurde.
Drew hat in der Tat in den Jahren seiner Abwesenheit einiges miterleben müssen. Er wurde von Indianern gefangen und wie ein Sklave gehalten, wovon auch seine furchtbaren Narben herrühren. Sein Wunsch nach Rache ist groß, doch er ist auch immer noch hin und hergerissen ob seiner Liebe zu den übrigen Gilvrys. Seine Rache stellt er jedoch hinten an, als er Rowena begegnet, denn sie ist so völlig anders, als alle Frauen, denen er bislang begegnet ist. Selbst seine, wie er glaubt, außergewöhnliche sexuelle Neigung teilt sie, wie er wenig später feststellt und auch so entpuppt sie sich als clevere und zupackende Frau, die für alle diejenigen, die sie liebt, kämpft wie eine Löwin. Außerdem lässt es sein Ehrgefühl nicht zu, eine Frau in Not allein zu lassen und so begeben sich beide auf eine gefährliche Reise, quer durch Schottland, die ich sehr spannend geschrieben fand.
Und auch die Wandlung von Zuneigung zu Liebe beschreibt Ann Lethbridge glaubwürdig. Zudem hat sie das Heldenpaar, wie ich finde, sehr überzeugend charakterisiert. Man leidet mit Drew Höllenqualen, wenn man erfährt, woher seine Narben stammen und kann auch Rowenas Ängste und Sorgen gut nachvollziehen. Ich fand beide sehr sympathisch und konnte mich gut in die beiden hineinversetzen. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es jedoch- ich schätze dass es dem „50 Shades of Grey“ Boom zu verdanken ist, dass die Autorin hier, wie ich finde, etwas gewollt und unfreiwillig komisch wirkend, auf Biegen und Brechen ein Paar mit Soft SM Vorlieben und Hang zu Handschellen zusammenbringen will. Manchmal ist weniger einfach mehr. Abgesehen von dieser einen seltsamen Romanpassage gibt es von meiner Seite jedoch nichts zu kritisieren, denn die Love Story zwischen Drew und Rowena ist romantisch, atmosphärisch dicht und spannend zugleich. Und es gibt zum Abschluss auch noch ein „Wiederlesen“ mit den Hauptfiguren aus den Vorgängerbänden, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.
Im Historical MyLady Band 561 ist ebenfalls eine Short Story von Margaret McPhee enthalten, deren Romane ich in der Regel sehr gut finde. In „Wie verführt man einen Viscount?“, begegnet der Leser einem Paar, das überstürzt geheiratet hat und seitdem getrennt voneinander lebt. Nun beschließt die Ehefrau alles auf eine Karte zu setzen und sich ihren Ehemann zurückzuerobern. Zwar wird diese Geschichte auf lediglich 40 Seiten erzählt, doch vermag es die Autorin dennoch die Verführung des Ehemanns glaubwürdig und prickelnd zugleich zu beschreiben. Zugegeben, mir sind Margaret McPhees längere Romances eindeutig lieber, doch als Appetithappen ist diese Story durchaus geeignet.
Kurzgefasst: spannender, romantischer und atmosphärisch dichter Abschlussband der Gilvrys of Dunross Reihe.