Ein Wüstling und kein Gentleman?

Vivienne Lorret

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Originaltitel: My Kind of Earl

Verlag: Cora
Ausgabe: ebook
Band: Historical Gold Extra 140
Erscheinungsdatum: Juni 2022

Genre: Historical

Teil einer Serie: The Mating Habits of Scoundrels 02

Klappentext

Nachforschungen in einem Bordell? Nicht einmal davor macht Enthüllungsautorin Jane Pickerington halt! Heimlich dringt sie in das Etablissement ein – und wird entdeckt! Zum Glück rettet sie ein attraktiver Fremder, der eine wilde Erotik verströmt, aus der misslichen Lage. Obwohl der geheimnisvolle Raven wie ein Lord gekleidet ist, kann er unmöglich zur feinen Gesellschaft gehören. Janes Neugier ist geweckt! Deshalb sagt sie sofort zu, als Raven sie bittet, ihm alles beizubringen, was ein echter Gentleman wissen muss. Doch wer garantiert ihr, dass sich hinter seinem verführerischen Äußeren nicht wahre Abgründe verbergen?

Quelle: Cora

Rezensionen

Ankes Bewertung 04 Sterne.png

Die „Mating Habits of Scoundrels“-Serie erzählt von einer Gruppe Debütantinnen, die andere jungen Damen des tons über „Scoundrels“ aufklären wollen. Der Grund dafür, eine der Freundinnen scheint gerade so einen auf den Leim gegangen zu sein und ist zur Strafe auf Land geschickt worden. Ihre Idee, ein eigenes Buch soll hier Aufklärung betreiben.

Und wo soll man eine solche Recherche anders beginnen als in der Höhle des Löwen? Gesagt, getan. Miss Jane Pickerington dringt, mit der Hilfe ihres gutmütigen Cousins, heimlich in ein Bordell der gehobenen Gesellschaft ein, trifft dort auf den geheimnisvollen Raven und entfesselt prompt eine Schlägerei.

Raven, der ein zufriedenes Leben als Rausschmeißer in der Spielhölle von Reed Sterling lebt (The Rogue to Ruin, „Misadventures in Matchmaking 03“), verfügt über das Privileg, trotz fehlenden Titels in dem gehobenen Etablissement willkommen zu sein. Als er jedoch Jane aus dem Getümmel zieht, bekommt er dort nicht nur Hausverbot, sondern sein ganzes Leben scheint aus den Fugen zu geraten. Denn Jane glaubt fest daran, dass das seltsame Mahl, was er auf der Haut trägt, einem Wappen ähnelt, was sie schon einmal irgendwo gesehen zu haben glaubt.

Während Raven noch zwischen der Hoffnung, endlich etwas über seine Herkunft zu erfahren und dem Wunsch, dass sein Leben so bleiben soll, wie es ist, schwankt, macht sich Jane unbeirrt auf die Suche nach Antworten.

Vivienne Lorrets „My Kind of Earl“ hat mich gleich mit verschiedenen Tropes gelockt, wie „Klassenunterschied“ und „geheime, bzw. unbekannte Identität“. Zudem hat mich der 1. Teil der Serie, so turbulent die Geschichte auch zu lesen war, sehr gut unterhalten und ich habe mich wirklich auf diesen 2. Teil der Serie gefreut.
Tatsächlich hat mir auch „My Kind of Earl“ gut gefallen. Besonders gut hat mir gefallen, dass sich die Geschichte so wundervoll ausbalanciert, präsentiert: die Abenteuer-angehauchte Suche nach Ravens unbekannter Identität, der Entwicklung der Beziehung von Jane und Raven und dem nötigen Raum für persönliche Momente.

Vor allem aber fand ich die Hauptcharaktere Jane und Raven beide auf ihre Art sehr sympathisch und überzeugend. Vielleicht hat mich auch deswegen, dass etwas chaotische und viel zu schnell abgehandelte Ende, das so völlig uncharakteristische Verhalten Ravens, nicht so sehr gestört. Selbst die etwas unrund wirkende Auflösung von Ravens Geheimnis konnte ich recht hinnehmen.

Was mir nicht zugesagt hat, war die Art und Weise, wie die Autorin, bzw. ihre Figur, Raven dunkle und durchaus problematische Vergangenheit mit einem Augenzwinkern abtut. Sicher, der Charme Ravens liegt in seiner humorvollen und amüsanten Art; womit er einen wunderbaren und stimmigen Gegenpol zu der Denkerin Jane bietet; und doch hätte ich mir einen anderen Umgang mit seiner Vergangenheitsbewältigung gewünscht.

Was ich auch nicht recht verstanden habe, war die seltsame Eltern-Tochter-Dynamik, mit der Jane zu leben hat. Immerhin Raven analysiert die Situation richtig - und doch verändert sich am Ende weder etwas für die Tochter noch für die Eltern.

Kurzgefasst: eine eher ungewöhnliche Geschichte für einen Historical und einem etwas chaotischen Ende, aber sehr sympathischen Figuren und amüsanten Begegnungen.

Gelesen und rezensiert von Anke, im Mai 2023.

Diese Rezension bezieht sich auf die Ausgabe: Avon, My Kind of Earl.

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