Der Kuss des Templers

Mary McCall

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Originaltitel: Beyond Temptation

Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3442369911
Erscheinungsdatum: Juli 2008

Genre: Historical

Teil einer Serie: The Templar Knights 01

Klappentext

Die heißblütige Lady Margaret Newcomb bezahlt teuer für ihre vergangenen Sünden. Bis der Tempelritter Richard de Cantor in ihr Leben tritt. Seine Stärke und seine atemberaubende Männlichkeit drohen, sie zu einer weiteren Sünde zu verführen. Margarets Sehnsucht ist gefährlich und verboten. Doch sie zu ignorieren hieße, das Leben zu verleugnen - denn nur gemeinsam können sie sich den Geistern ihrer Vergangenheit stellen!

Quelle: Blanvalet

Rezensionen

Nicoles Bewertung 03 05 Sterne.png

Nach einigen Jahren als Kreuzritter im Heiligen Land, kehrt Richard de Cantor eines Tages, nachdem der Orden der Tempelritter zerschlagen wird und seine Mitbrüder erbarmungslos verfolgt werden, zurück in seine englische Heimat und zu seiner Burg. Dort erwarten ihn bereits seine geistig umnachtete Frau und ihre schöne, tapfere Cousine Margaret, genannt Meg, die sich während seiner Abwesenheit rührend um Richards Frau gekümmert hat.

Meg wurde nach einem Fehltritt ihrerseits, zur Strafe für ihre „Sündhaftigkeit“ von ihrem Vater auf Richards Burg verbannt, wo sie ihrer wahnsinnigen Cousine eine Stütze sein soll. Verzweifelt bemerkt Richard bei seiner Ankunft, dass sich der geistige Gesundheitszustand seiner Frau seit seiner Abwesenheit eher noch verschlechtert hat. Zudem ist auch ihr zunehmender körperlicher Verfall schwer für ihn zu ertragen, denn er gibt sich die Schuld dafür.

Einziger Halt und Stütze in seiner Seelenpein ist Meg. Gemeinsame Gespräche und die Sorge um Richards Ehefrau schweißen beide zusammen und es kommt, wie es kommen muss- sie verlieben sich ineinander. Doch eine gemeinsame Zukunft scheint es nicht für sie geben zu können. Zum einen ist da natürlich Richards Ehefrau und zum anderen befindet sich Richard immer noch in größter Gefahr. Er soll an den französischen König, der die Templer erbarmungslos verfolgt, ausgeliefert werden. Doch der englische König zögert, denn Richard war im stets ein treuer Verbündeter und so wandelt er den Auslieferungsbefehl kurzerhand um. Stattdessen soll sich Richard im Zweikampf auf Leben und Tod einem Gottesurteil beugen...

Als ein Fan von Ritterromances und im Besonderen von Tempelritterstorys, hat es mich sehr gefreut, dass Blanvalet sich dazu entschieden hat, die Templerreihe der Autorin in deutscher Übersetzung herauszubringen.

Richard ist ein „tortured Hero“, dessen seelische Qualen, die ihm seit der Eheschließung mit seiner Frau ein ständiger Begleiter sind, von der Autorin durchaus plausibel geschildert werden. So hatte ich schnell Mitleid mit diesem nach außen hin stark wirkenden Mann, der innerlich jedoch fast zu zerbrechen drohte. Ihm zur Seite gestellt wurde eine ebenfalls sehr starke Persönlichkeit, die nach ihrem Fehltritt aus Liebe schwer Vertrauen zu einem anderen Menschen fassen konnte, geschweige denn Gefühle für denselbigen entwickeln mochte.

Einfühlsam und nicht zu schnell lässt Mary McCall beide Figuren Nähe zueinander entwickeln- was durch vertrauliche Gespräche, der beiden noch zusätzlich glaubwürdig untermauert wird. Natürlich ist gleich eine sexuelle Anziehungskraft da, doch ich war sehr froh, dass sich die Autorin dazu entschieden hat, ihren Hauptfiguren zunächst eine platonische Beziehung „auf den Leib“ zu schreiben. So wirkt die sich langsam anbahnende Liebesgeschichte gleich viel sensibler und geht mehr unter die Haut.

Leider gibt es jedoch ein meiner Meinung nach großes Manko bei diesem Roman, der meine Bewertung deutlich nach unten gedrückt hat! Trotz der interessanten Rahmenhandlung und einem Liebespaar, das sich langsam gegenseitig von ihren seelischen Qualen heilt, wurde ich beim Lesen immer wieder relativ unsanft in die Realität gekickt- und zwar jedes Mal, wenn ich auf Wörter oder Redewendungen stieß, die in einem historischen Liebesroman, der im Mittelalter spielt, nichts zu suchen haben. Da ich kein Originalleser bin, weiß ich nicht, ob sich auch schon die Autorin selbst für ihre Medievalromance einer eher moderneren Ausdrucksweise bedient hat, oder ob es an der Übersetzerin liegt, deren Begabung vielleicht lieber im Übersetzen von zeitgenössischen Romances liegt. Ich finde, gerade bei einem historischen Roman muss auch der Rahmen stimmen. Fällt die Sprache zu modern aus, oder wird zu modern übersetzt, fehlt dem Buch gleich das gewisse Flair, die besondere Atmosphäre, die solch einen Roman von zeitgenössischen Werken abgrenzt.

Desweiteren wirkte es auf mich sehr unschön, dass immer wieder Tempusfehler im Text, also sogar innerhalb eines Satzes zu finden waren. Da mir dieser Roman von der Story her sehr gut gefallen hat, werde ich auf jeden Fall auch die nächste Übersetzung der Autorin lesen; jedoch hoffe ich dann inständig auf eine bessere, nicht so modern geratene Übersetzung des zweiten Teils der Reihe.

Kurzgefasst: Eine unterhaltsame Medievalromance, der leider das besondere historische Flair fehlt.

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