Skandal der Herzen

Anne Mallory

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Originaltitel: The Bride Price

Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3442374076
Erscheinungsdatum: November 2009

Genre: Historical

Klappentext

Dem Gewinner des königlichen Wettstreits winken Adelstitel, Ländereien und die Tochter eines Dukes als Frau. Sebastien Deville weiß, die auserkorene sittsame Braut ist ihm so gut wie sicher … bis er der temperamentvollen Caroline begegnet. Plötzlich ist sein Herz in höchster Gefahr …

Quelle: Blanvalet

Rezensionen

Ankes Bewertung 04 Sterne.png

"Skandal der Herzen" hätte ein amüsant romantischer Liebesroman sein können, denn den Plot und eine charmant gewitzte Heldin dazu hatte es definitiv.
Sogar der Schreibstil, der ein wenig altmodisch daherkommt, passte hervorragend zur Geschichte, die Gespräche besaßen spritzigen Wortwitz und die Beschreibung der Szenerie war ansprechend und lebendig.
Doch trotz der vielen positiven Punkte wurde ich einfach nicht warm mit der Geschichte und habe bereits auf Seite 120 gelangweilt angefangen, das Buch nur noch querzulesen.

Nun könnte man natürlich auch einfach sagen, dass ich das Buch zur falschen Zeit gelesen hätte oder vielleicht mit einem anderen Genre sehr viel besser bedient gewesen wäre, aber ich denke, so einfach ist es leider nicht.

Vielleicht liegt es viel eher daran, dass nach meinem Dafürhalten die Autorin nicht so genau wusste, in welche Richtung ihre Geschichte zielen soll: Will sie eine Komödie oder ein Drama schreiben?
Anne Mallory hat sich jedoch für eine unausgewogene Mischung entschieden, die nie genau weiß was aus ihr werden soll. Diese Unentschlossenheit hat mich beim Lesen ermüdet, da ich nie wusste; womit ich als Nächstes rechnen sollte.

Und dann war da auch noch der unsympathischste Held, dem ich je in einem Liebesroman zu begegnen, das Vergnügen - oder auch nicht - hatte. Arrogant ohne Ende, mit einem kaum zu überbietenden Ego und einem Verhalten, dass einem Kindergartenkind gerecht werden würde, aber nicht einem intelligenten Erwachsenen, der allen beweisen will, was für ein unterschätzter Mann er ist.

Für mich persönlich keine Lesehighlight; dennoch wäre es nicht richtig dem Buch deswegen eine allzu schlechte Bewertung zu geben, da es genügend positive Punkte aufweist, um es durchaus genießen zu können.

Nicoles Bewertung 04 05 Sterne.png

Sebastien Deville ist der uneheliche Sohn eines Dukes. Obwohl er finanzielle Unabhängigkeit genießt, fehlen ihm zu seinem Glück sehr wichtige Dinge wie gesellschaftliche Anerkennung, ein Titel und das Anwesen seiner verstorbenen Mutter, Roseford Grange. All dies könnte ihm gehören- in dem Fall, wenn er sich auf den Vorschlag seines grausamen Vaters einlässt, an einem Wettbewerb unter Gentlemen teilzunehmen. Sollte er gewinnen, bekäme er all diese Dinge und zudem die Hand der jungen Lady Sarah Pims, schüchterne Tochter des Earl of Cheevers gereicht und einen Sitz im Oberhaus- alles abgesegnet durch den König persönlich.

Sebastien ist hin und hergerissen. Auf der einen Seite bietet sich hier endlich nach so vielen Jahren der Demütigung eine Möglichkeit sich bei einem Sieg an seinem Vater zu rächen, doch andererseits verabscheut er die Art und Weise, wie der Duke ihm diesen Wettbewerb schmackhaft machen möchte. Ausschlaggebend für seine Zusage ist jedoch die Tatsache, dass sein Halbbruder Benedict, der im Gegensatz zu Sebastien ehelich ist, ebenfalls an dem Wettbewerb teilnimmt. Beide hassen sich von Kindesbeinen an und wetteiferten von je herum die Gunst des Vaters.

Als Caroline, die Verwandte der zukünftigen Braut Sarah, eines Tages den Auftrag bekommt, Roseford Grange zu malen, begegnet sie im Park einem zwar gutaussehenden, aber sehr unverschämten und lüsternen Mann, der sie nicht nur küsst, sondern ihr auch noch weitere Zärtlichkeiten aufdrängt. Doch trotz ihrer Verwirrung und ihrem Ärger genießt sie es, Objekt von Sebstiens Begierde zu sein.
Während des Wettbewerbs laufen sich die beiden immer wieder über den Weg- doch Caroline lässt Sebastien genau wissen, was sie charakterlich von ihm hält- nicht viel!

Trotzdem lässt er immer wieder seinen Charme spielen und umgarnt die attraktive junge Witwe. Was Caroline jedoch nicht ahnt, ist, dass Sebstien sich mit anderen Männern auf eine Wette eingelassen hat; er hat gewettet, dass er sie in sein Bett bekommt. Mit Carolines Wiederstand, ihrem gewitzten Auftreten und ihrer Leidenschaftlichkeit kriecht sie ihm jedoch bald so sehr unter die Haut, dass er das erste Mal in seinem Leben Gewissensbisse verspürt...

"Skandal der Herzen" ist Anne Mallorys Debütroman hier bei uns in Deutschland und dürfte vor allem die Leser ansprechen, die gerne zu beschwingten, leichten und amüsanten historischen Liebesromanen a la Teresa Medeiros, Candice Hern oder Anne Gracie greifen. Anne Mallory gehört eindeutig zur Riege moderner Autorinnen dieses Genres unddementsprechend sind ihre Romane auch mit einigen sehr prickelnden Liebeszenen gespickt. Die Ausgangssituation des Buches ist interessant- ein Plot wie dieser ist mir bisher noch nie untergekommen, obwohl ich langjährige Liebesromanleserin bin.

Caroline und Sebastien haben eine Sache gemeinsam, die sich erst zum Ende des Buches hin aufklärt, die aber auch plausibel macht, wieso sich beide so zueinander hingezogen fühlen.
Beide sind sehr leidenschaftlich- Sebastien lebt seine Veranlagung auch nach außen hin aus, vielleicht um den "ton"" und seinen kalten Vater aus der Reserve zu locken.
Caroline beginn einst einen Fehler, sie verliebte sich in den falschen Mann, den sie auch heiratete. Dieser Mann war ein sogenannter Lebemann und "Wüstling" mit schlechtem Ruf- der selbst in seiner Ehe mit Caroline nicht treu sein konnte.
Als Caroline Sebastien begegnet, hat sie deshalb die schlimmsten Befürchtungen, was ihn betrifft- trotzdem kann sie sich ihm nicht völlig entziehen, auf eine Art fasziniert es sie, dass er sich keinen gesellschaftlichen Regeln beugen mag und auch sie sehnt sich insgeheim danach frei zu sein.

Obwohl ich mich über die verbalen Schlagabtausche von Sebastien und Caroline köstlich amüsiert habe, fand ich Sebastien für meinen Geschmack vielleicht eine Spur zu draufgängerisch, genau wie ich auch fand, dass Caroline meistens zu schnell "einknickte".

Die Charakterisierung bzw. die inneren Gedankengänge der Hauptfiguren werden von der Autorin ein wenig stiefmütterlich behandelt, hier hätte ich mir dann und wann ein wenig mehr Tiefgang gewünscht. Abgesehen davon ist das Buch ein wunderbarer Liebesroman.

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