Deb Marlowe
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Originaltitel: Unbottoning Miss Hardwick
Verlag: Cora
Ausgabe: ebook
Band: Historical MyLady 549
Erscheinungsdatum: September 2013
Genre: Historical
Klappentext
An die Liebe glaubt Braedon, Marquess of Marland, nicht. Und schon seit Langem hat keine junge Dame sein Interesse geweckt. Als er jedoch entdeckt, welch aufregende Frau sich hinter der Fassade seiner unnahbaren Assistentin Miss Chloe Hardwick verbirgt, hat er nur noch einen Gedanken: die Knöpfe ihres züchtigen Kleids zu öffnen, sie zu verführen, zu verwöhnen - und sie zu seiner Mätresse zu machen. Erst nachdem Chloe ihn abgewiesen und London fluchtartig verlassen hat, erkennt er, dass sie keine Juwelen und eleganten Roben von ihm möchte, sondern sein Herz und seine Liebe …
Quelle: Cora
Ankes Bewertung
Manchmal ist es schon amüsant zu erleben, wie ein Roman zu einem kommen kann, vor allem wenn die Wege dabei nahezu unergründlich sind. So bleibt es wohl für immer ein Rätsel, woher ich Deb Marlows „Ein Lord entdeckt die Liebe“ habe, warum ich ihn einst ausgewählt, gerade jetzt gefunden und zur Hand genommen habe. Zumal nichts am Inhalt lässt darauf schließen lässt, dass er je mein Interesse gefunden hätte, insbesondere da ich eigentlich kein Leser des (ehemaligen) MyLady-Formates bin.
Aber gut, nun war er also auf einmal da und ich bereit mich auf Chloe Hardwick und Braedon Denning, den Marquess of Marland einzulassen. Und tatsächlich habe ich es auch nicht bereut meine Zeit investiert zu haben, wenn ich auch die Geschichte keinesfalls zu den Highlights zählen kann, sondern lediglich als lese-geeignete und Zeit-vertreibende Hausmannskost beurteilen.
Aber, die Autorin will meiner Meinung nach einfach zu viel.
Sie schickt ihre Heldin nicht nur auf einen Selbstfindungstrip, der einen Ticken zu modern und mir nur wenig zeitgemäß erschien, sondern packt noch die Themen wie Kindheitstrauma/en, dramatische Familienschicksale, Misshandlung, die Rettung einer Ehe, Patchworkfamilie, eine Gralssuche und einen Krimiplot in die paar Seiten, die der Autorin das MyLady-Format bietet.
So vielen Ansprüchen kann man einfach nicht gerecht werden; zumindest ich habe das noch nie innerhalb eines begrenzten Einzel-Liebesromans erlebt; und irgendwas bleibt unweigerlich auf der Strecke.
Dazu kommt noch ein, lesetechnisch, recht rumpeliger Einstieg, sodass ich als Leser tatsächlich zunächst einmal etwas herumgeeiert bin, bis ich mich in die Geschichte eingefunden hatte und das Gefühl, dass nun alles rund laufe und ich mich entspannt zurücklehnen und von der Geschichte unterhalten lassen konnte.
Und weil ordentlich was los ist, in der Geschichte kann man das auch. Vorausgesetzt man hinterfragt nicht unbedingt den eher seltsam erscheinenden und gefährlich revolutionär modernen Selbstfindungstrip von Chloe und stört sich auch nicht an den mitunter cholerischen Ausbrüchen von Braedon.
Nimmt man die Figuren einfach, wie sie sind, kann man sich durchaus für ihre ungewöhnlichen Charakterzüge erwärmen und sogar Spaß daran finden, wenn Chloe im Lauf der Ereignisse immer rebellischer wird und ihrem Lord ordentlich Paroli bietet; wenn man auch nicht nachvollziehen kann, woher sie diese Eigenschaften nimmt, bzw. worin die Veränderung gelegen haben mag. Aber gut, dass mag wohl auch unter die Eingangerwähnen „unergründlichen Wege“ fallen.
Kurzgefasst: MUSS man, „Ein Lord entdeckt die Liebe“ gelesen haben? Nein. KANN man, ja durchaus, denn vielleicht kann man ja doch seinen Spaß an „ihrer Zeit voraus-Blaustrümpfen“ entdecken und sich obendrein damit auch noch ganz nett die Zeit vertreiben.