Was die Nacht verheißt
Kat Martin
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Originaltitel: Night Secrets
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3442355235
Erscheinungsdatum: 2001
Genre: Historical
Klappentext
Auch wenn sie die niedrigsten Arbeiten an Bord eines Segelschoners mit Kurs auf Amerika erledigen muss, ist die mittlelose, atemberaubend schöne Brianne trotzdem glücklich. Nicht über ihre gelungene Flucht aus London, sondern über die wachsende Leidenschaft, die der Kapitän Marcus Delaine, Earl of Hawksmoor, ihr endlich entgegenbringt. Sie schwören sich, ihre neu gefundene Liebe für immer zu behüten, doch das Glück ist eine launische Göttin...
Quelle: Blanvalet
Nicoles Bewertung 
Brianne ist die einzige Tochter eines Tavernenbesitzers und Kapitän Marcus Delaine, ist ein gerngesehener Gast in diesem Haus, schon seit vielen Jahren. Als Brianne eines Tages von einem Mann in der Schenke bedrängt wird, kommt er ihr sofort zur Hilfe. Doch obwohl Marcus sehr schnell reagiert hat, kann er es doch nicht verhindern, dass der Wirt Brianne die Schuld für den Zwischenfall gibt. Das mitleidlose Verhalten ihres Vaters bringt Brianne sehr gegen ihn auf und sie entschließt sich, ihrem Vater einen Denkzettel zu verpassen.
Heimlich schleicht sie sich als blinder Passagier an Bord des Schiffes von Marcus Delaine und als er sie nach einigen Tagen schließlich doch findet, ist das Schiff schon zu weit entfernt, als dass er sie noch zurückbringen könnte. Zähneknirschend überträgt Marcus ihr diverse Arbeiten in der Kombüse, doch nachdem sie von einem seiner Männer überfallen und fast vergewaltigt wird, beschließt er, ihr für den Rest der Fahrtzeit, Zimmerarrest in seiner Kabine zu geben.
Brianne ist schon seit ihrer Kindheit heimlich in Marcus verliebt, doch weiß sie, dass eine Verbindung zwischen ihr, einer einfachen Wirtstochter, und ihm, einem Earl, doch keine Zukunft hat. Trotz aller guten Vorsätze lässt sie sich doch schließlich auf eine Liebelei mit Marcus ein. Die beiden verleben einige schöne Tage, doch am Ende der Reise, verabschiedet sich Marcus von ihr und beendet offiziell ihre Liaison.
Obwohl er sich ebenfalls in die leidenschaftliche Brianne verliebt hat, bringt er es aber doch nicht fertig, den letzten Schritt zu tun; zu sehr liebt er seine Ungebundenheit, das Meer und sein Schiff. Und so segelt er wieder einmal aus Briannes Leben...
Briannes Vater stirbt in der Zwischenzeit und so erbt sie eine größere Summe, die es ihr ermöglicht, unabhängig zu sein. Eines Tages bekommt sie eine schlechte Nachricht. Marcus wurde bei einem Schiffsunglück schwer verletzt. Seine Beine sind seitdem gelähmt und es besteht kaum noch Hoffnung auf Besserung. Was soll sie tun? Obwohl sie ihn immer noch über alles liebt und ihn nie vergessen hat, weiß sie sehr gut, dass Marcus Stolz es nicht zulassen würde, wenn sie zu seiner Hilfe eilen würde. Andererseits gehört sie auch nicht zu der zimperlichen Sorte Frau und so macht sie sich auf den Weg, Marcus beizustehen. Doch wie wird er reagieren?
Tja, da stecke ich nun in einem Dilemma. Eigentlich gefiel mir dieses Buch sehr gut. Die Handlung war ziemlich interessant, die Charaktere gut ausgearbeitet und selbst Spannung kam mehrmals auf. Nur gab es doch einige Punkte, die mir bei diesem Buch überhaupt nicht gefallen haben:
Zuerst einmal Brianne. Eine ziemlich dickköpfige, anfangs auch etwas naive, junge Frau, die ihren Helden, in Gestalt des Marcus Delaine, regelrecht vergöttert, was ich nicht so recht nachvollziehen konnte. Zu oft gibt er nämlich verletzende und zynische Dinge von sich, die Brianne treffen sollen und auch tun. Brianne ist noch ziemlich jung- erst neunzehn und der Held des Buches ist immerhin schon dreißig Jahre alt. Ich bin ganz ehrlich. Ich mag keine Bücher mit derart blutjungen Heldinnen, zumal sie meistens in den Büchern haarsträubende Dinge anstellen, die auch selbst mit ihrer Jugendlichkeit nicht mehr zu entschuldigen sind. Und auch hier, in diesem Buch gibt es eine Situation, wo die Heldin unüberlegt handelt und dadurch in große Gefahr gerät. Doch im weiteren Verlauf des Buches gewinnt Brianne immer mehr an Reife, sodass ich sie ab der zweiten Hälfte des Buches sehr mochte.
Und so kommen wir zu Marcus Delaine. Einem ziemlich egoistischen Helden, der sich trotz seiner Reife und des Bewusstseins, dass er Brianne niemals heiraten kann, auf ein Abenteuer mit ihr einlässt und sie danach sang- und klanglos verlässt. Obwohl er weiß, dass Brianne ihn über alles liebt. Sein egoistisches Verhalten zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Auch wenn er seine Fehler im Nachhinein einsieht. Nach seinem Unfall, bei dem er gelähmt wird, verhält er sich noch extremer. Es gibt eine Situation, bei der Brianne und er das erste Mal seit langer Zeit zusammentreffen. Doch statt froh zu sein, dass sie ihm beistehen möchte, beleidigt er sie aufs Äußerste. All das hätte ich ja noch verzeihen können, doch dann, ziemlich zum Ende des Buches, bekommt er eine Chance sich zu ändern und verfällt doch wieder in sein altes egoistisches Verhaltensmuster. Daher kann ich dem Buch trotz des hohen Unterhaltungswertes nur eine 4.0 Bewertung geben.