Mein skandalöser Viscount

Delilah Marvelle

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Originaltitel: Once upon a Scandal

Verlag: Cora
Ausgabe: ebook
Band: Historical Special 49
Erscheinungsdatum: September 2013

Genre: Historical

Teil einer Serie: Scandal 02

Klappentext

Nie wieder soll ein Mann mir das Herz brechen! Das hat Lady Victoria sich geschworen, nachdem ihr geliebter Jonathan ohne ein Wort der Erklärung nach Venedig entschwand. Nun ist der attraktive Viscount zurück und hält um ihre Hand an. Empört weist Victoria ihn ab - obwohl seine Nähe ihre Haut sinnlich prickeln lässt … Jonathon Pierce Thatcher, Viscount Remington, hat den finanziellen Ruin seiner Familie abgewendet. Als vermögender Mann darf er endlich um die begehrenswerte Victoria werben! Aber wird sie ihm vergeben, wenn sie erfährt, auf welch skandalöse Weise er in der Lagunenstadt sein Geld verdient hat?

Quelle: Cora

Rezensionen

Nicoles Bewertung 03 Sterne.png

Lady Victoria und Viscount Jonathan kennen sich bereits von Kindesbeinen an, da ihr Cousin Grayson und Jonathan seit der Schulzeit befreundet sind und Grayson in Lady Victorias Haus ein und aus geht.
Als der romantisch und träumerisch veranlagte Jonathan jedoch für eine gewisse Zeit nach Venedig reisen soll, will er vorher noch Nägeln mit Köpfen machen und bittet Victoria darum, seine Frau zu werden. Victoria fühlt sich geschmeichelt, doch sie zögert Jonathan ein bindendes Versprechen zu geben, da sie fürchtet, dass er eventuell seine Meinung wieder ändern könnte und ihr ein gebrochenes Herz beschert. Immerhin lässt sie sich auf einen Briefkontakt ein, während sich Jonathan in Venedig aufhält und trägt in seiner Abwesenheit den Ring seiner Mutter, der angeblich magische Kräfte besitzen soll.

Doch während sich Victoria immer mehr in Jonathan verliebt, kommen Jonathans Briefe plötzlich nur noch sporadisch, bis er in einem letzten Brief schließlich erklärt, dass er sie unter keinen Umständen mehr heiraten kann und sie ihm auch um ihretwillen, es könne sonst Ihr Ruf Schaden nehmen, nicht mehr schreiben soll. Da Victoria sich jedoch eigentlich sicher war, dass auch Jonathan sie innig liebt, möchte sie seinen Entschluss zunächst nicht akzeptieren und schreibt ihm auch weiterhin. Ihre Briefe bleiben jedoch unbeantwortet.
Jahre später ist Victorias Vater schwer krank. Er leidet an Syphilis im Endstadium und ist geistig verwirrt. Bevor er jedoch ins Delirium geriet, verfügte er, dass Victoria heiraten müsse. Und zwar einen von drei Bewerbern seiner Wahl, ansonsten würde er sie enterben.
Und einer der drei Bewerber entpuppt sich tatsächlich als Jonathan. Er tischt Victoria eine ziemlich abenteuerlich klingende Geschichte auf, um ihr erläutern zu können, wieso er einst den Kontakt abbrach. Wird Victoria Jonathan Glauben schenken und kann es noch eine Chance auf gemeinsames Liebesglück geben?

Obwohl mir Delilah Marvelles Debütroman „Der Duke, der mich verführte“ leider so gar nicht gefallen konnte, wollte ich der Autorin dennoch eine zweite Chance geben und habe daher auch zu ihrem zweiten Historical „Mein skandalöser Viscount“ gegriffen. Um es vorwegzunehmen; „Mein skandalöser Viscount“ ist um Längen besser, als Marvelles Debüt, doch zu einem herausragenden Roman, der mich berühren kann, gehört leider noch ein wenig mehr.
Zumindest ist das Heldenpaar diesmal etwas sympathischer gestrickt. Jonathan ist zwar ein romantischer, theatralischer Träumer, der mir auch im Verlaufe des Romans immer ein wenig wie ein unreifer, naiver Jüngling vorkam, doch er trägt sein Herz durchaus auf dem rechten Fleck, sodass man ihm ob seiner seltsamen Anwandlungen nicht lange böse sein kann.
Victoria dagegen ist eher zurückhaltender und will sich, nachdem sie sich von Jonathan verlassen fühlte, nie wieder mit Haut und Haaren verlieben. Es ist völlig nachvollziehbar, dass sie ihm sein Werben um sie nicht allzu leicht macht, dennoch fand ich es seltsam, dass sie ihm ab dem Moment, als sie erfährt, wieso sich Jonathan nicht mehr bei ihr gemeldet hat, so Knall auf Fall verzeihen kann.

Vor allem, wenn man sich überlegt, welchen haarsträubenden Grund sich die Autorin dafür hat einfallen lassen. Ein finanziell ruinierter Viscount tritt gegen fürstliche Bezahlung (um seine Schulden abarbeiten zu können) versteht sich, in die Dienste einer verheirateten Venezianerin. Und zwar als deren Lustknabe und bleibt unter Drohungen des Ehemannes der Frau auch dabei, weil er befürchtet, dass der gewalttätige Ehemann ansonsten Jonathans Familie umbringt.

Puh, das war mir etwas zu dick aufgetragen und völlig unglaubwürdig und ließ das Ansehen des Liebesromanhelden in meinen Augen dann doch ziemlich sinken. Wer würde sich so unterdrücken lassen; vor allem als Mitglied des britischen Hochadels? Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass er während der Schlüsselszene am Ende des Romans noch um seine Rache gegenüber des Bösewichts beraubt wird. So macht die Autorin aus dem Helden ein verträumtes „Weichei“, das sogar von seiner Schwester und seiner Angebeteten noch mühelos untergebuttert wird.

Ganz abstrus war auch die eingebaute „Fast- Vergewaltigungsszene“, die lediglich dem Zweck dienen sollte, unseren Helden endlich auf den Pfad der Rache zu führen. Ich finde, solche Szenarien haben in einer Liebesromance nichts zu suchen; sie sind einfach ekelhaft und deplatziert. Vor allem, wenn man dann auch noch bedenkt, dass die Autorin einen ansonsten sehr modernen Schreibstil hat und ihren Geschichten auch sehr wenig historisches Flair anhaftet. Denn solche Vergewaltigungsszenarien bekommt man ja ansonsten eher in 80er Jahre Historicals geboten.

Trotz meiner Kritik möchte ich aber doch noch ein paar positive Aspekte aufführen, die für eine etwas bessere Bewertung meinerseits gesorgt haben.
Zum einen stimmt dennoch die Chemie zwischen dem Heldenpaar und zumindest kommt die Romantik und die Erotik nicht zu kurz, wenn man an gewisse Liebesszenen in einer Kutsche denkt und zum anderen ist es trotz der Tatsache, dass es schon ein meiner Meinung nach etwas flacher, recht seichter geratener Historical ist, kein langweiliges Buch. Es hat hier und da tatsächlich nette Lesemomente zu bieten, nur sollte man nicht wahnsinnig viel Tiefgang erwarten.

Kurzgefasst: Eine Steigerung zum Debütroman ist durchaus vorhanden, doch die etwas abstruse Story, ein weichgespülter Held und fehlender Tiefgang machten mir eine bessere Bewertung unmöglich.

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