Die fünfte Mätresse des Earls

Kasey Michaels

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Originaltitel: What an Earl wants

Verlag: Cora
Band: Historical Gold 295
Erscheinungsdatum: Dezember 2015

Genre: Historical

Teil einer Serie: Redgraves 01

Klappentext

Unermesslich reich und gefährlich charmant ist Gideon Redgrave, Earl of Saltwood. Ein Gentleman, dem die Damen alles zutrauen und alles geben … es geht sogar das Gerücht um, er habe nicht nur eine, sondern vier Mätressen! Die junge Witwe Jessica Linden ist also gewarnt, als Gideon sie aufsucht, um mit ihr über eine Nachlassangelegenheit zu sprechen. Einerseits ist sie erbost, dass der arrogante Earl durch das Erbe plötzlich Macht über ihr Leben hat. Was sie ihm mit jedem spöttischen Satz zu verstehen gibt! Andererseits aber ergreift sie heiße Erregung. Denn Gideon mustert sie, als denke er an eine fünfte Mätresse …

Quelle: Cora

Rezensionen

Nicoles Bewertung 05 Sterne.png

Gideon Redgrave, der Earl of Saltwood ist reich, einflussreich, gut aussehend und gilt, genau wie der Rest seiner Familie als äußerst anrüchig. Den entscheidenden Ausschlag dafür, dass die Redgraves im ton begehrtes Objekt des Klatsches und Tratsches sind, gab schon viele Jahrzehnte zuvor, der erste verstorbene Earl, Gideons Großvater. Dieser nämlich beschränkte sich nicht darauf, ein ausschweifendes Leben zu führen, sondern rief dazu auch noch einen geheimen Club ins Leben, dessen Mitglieder mit schöner Regelmäßigkeit okkulte Feste zelebrierten. Diese Tradition setzte Gideons Vater dann fort, bis er bei einem Duell sein Leben aushauchte. Jedoch nicht durch die Hand des anderen Duellanten, sondern durch die Hand seiner Ehefrau, die anschließend die Gunst der Stunde nutzte, um mit ihrem Geliebten das Weite zu suchen.

Alle Mitglieder des Clubs trugen als Erkennungsmerkmal kleine Schmuckstücke in Form einer Rose am Halstuch und Gideon trägt diese Rose nun, in der Hoffnung, herausfinden zu können, wer nacheinander die männlichen Mitglieder des Clubs ermordete. Der letzte Mord, der als Unglücksfall getarnt wurde, liegt erst wenige Wochen zurück, doch zunächst muss Gideon seine Suche unterbrechen, um die verwitwete Halbschwester seines neuen Mündels aufzusuchen, die zusammen mit ihrem väterlichen Freund Richard einen Spielsalon führt. Jessica Linden ist jedoch alles andere als erfreut, als Gideon ihr zu verstehen gibt, dass er keinesfalls plant, sein Mündel in ihre Hände zu geben. Beide geraten sogleich in einen Zwist, der Gideon überaus amüsiert. Nicht nur Jessicas temperamentvolles Äußeres hat es ihm angetan, auch ihre spitze Zunge und ihre Intelligenz bringen ihn schnell dazu sie zu begehren. Jessica macht es ihm jedoch nicht allzu leicht…

Der erste Teil der neuen Serie von Kasey Michales über die berüchtigte Redgrave Familie entpuppte sich für mich als grandioses Lesevergnügen, denn hier zeigt die Autorin endlich einmal wieder ihren Sinn für Humor, der in zahlreichen, spritzigen und humorigen Dialogen gipfelt.
Das funktioniert besonders zwischen ihrem Heldenpaar, das sich in Sachen trockenem Humor in Nichts nachsteht und auch, wenn sich die quirligen Redgrave Geschwister unterhalten. Besonders aber hat es mir ihre skandalöse, kein Blatt vor den Mund nehmende Großmutter angetan, die sich selbst im hohen Alter nicht zu schade dafür ist, im Hintergrund zu intrigieren, wenn jemand ihrer Familie etwas Übles will. Sie hat auch kein Problem damit, über intime Dinge zu sprechen und wirkt in ihrer Art recht modern.

Natürlich erfährt man sehr schnell, dass Gideon gar nicht solch ein Teufel in Menschengestalt ist, wie es der ton behauptet und dass auch Jessica einige schlimme Dinge in ihrem Leben erdulden musste, was sie letztendlich zu der Frau gemacht hat, die sie nun ist. So schlägt die Autorin trotz humoriger Romanpassagen durchaus auch ernstere Untertöne ein, was mir sehr gut gefallen hat, weil es der Geschichte und den Akteuren mehr Tiefe verleiht. Und auch die Suche nach einem Mörder, der Mitglieder eines Geheimbundes meuchelt, regte meine Neugierde beim Lesen an, wenn ich mir auch gewünscht hätte, dass Kasey Michaels hier ein wenig mehr Spannungsmomente hätte einfließen lassen; dieser Nebenschauplatz, neben der süß und romantisch erzählten Liebesgeschichte, wirkte für meinen Geschmack ein wenig einfallslos beschrieben, aber vielleicht erwartet mich ja im Nachfolgeband diesbezüglich noch eine Überraschung.

Normalerweise würde ich wegen dieses Kritikpunktes einen kleinen Punktabzug ins Auge fassen, da ich aber den spritzigen und geschliffenen Schreibstil, die humorige Art und sämtliche Akteure des Romans so interessant und liebenswert beschrieben fand und mich beim Lesen so gut unterhalten gefühlt habe, vergebe ich trotzdem die volle Punktzahl.

Kurzgefasst: Der 1. Teil der Redgrave Reihe ist spritzig, humorvoll und überzeugt mit einer süßen, romantischen Liebesgeschichte, die prickelt. Ich hoffe sehr, dass auch die Folgebände so überragend sind.

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