Elizabeth Naughton
Werbung
Originaltitel: Stolen Heat
Verlag: Lyx
ISBN: 978-3802583278
Erscheinungsdatum: Juni 2011
Genre: Romantic Suspense
Teil einer Serie: Stolen Trilogie 02
Klappentext
Durch eine Autobombe hat der Antiquitätenhändler Peter Kauffman seine große Liebe Katherine verloren. Daher ist er wie vom Donner gerührt, als die Totgeglaubte nach Jahren wieder vor ihm steht. Doch Kat braucht seine Hilfe, denn skrupellose Verbrecher sind ihr auf den Fersen. Schnell lodern die alten Gefühle zwischen beiden wieder hoch, als sie zusammen der tödlichen Gefahr zu entkommen versuchen …
Quelle: Lxy
Ankes Bewertung
Nachdem ich "Gestohlene Rache", den 1. Teil der "Stolen"-Serie, nicht ohne Kritik, aber dennoch mit gespanntem Vergnügen gelesen hatte, habe ich froher Erwartung zu dem Nachfolgeteil "Gestohlene Liebe" gegriffen. Leider wurde ich doch erheblich vom Inhalt und den Charakteren enttäuscht.
Zwar ist "Gestohlene Liebe" actionreich und durchaus unterhaltsam erzählt und hat eine richtig gute, weil an sich spannende, Hintergrundgeschichte, doch ansonsten konnte mich das Buch überhaupt nicht für sich gewinnen.
Angefangen bei dem, nach meinem Empfinden, disharmonischen und unsympathischen Heldenpaar, die einzig körperliche Anziehung zu verbinden schien, über den höchst zähen Fluss an Informationen, die die Autorin ihrem Leser zukommen lässt und der so gar nicht zu den Handlungen der Protagonisten zu passen scheint, so dass man sich als Leser früher oder später verwirrt oder gelangweilt abgewendet, passt so gar nichts in diesem Buch zusammen.
Besonders gestört hat mich dabei, dass Katherines "Kat" Persönlichkeit für mich ebenfalls kein stimmiges Bild ergab. Während Peter einfach nur arrogant und überheblich in seine Art war und deswegen für mich deswegen schnell zur Nebenfigur geriet, schafft es Kat sich 6 Jahre vor gefährlichen Grabräubern zu verstecken, trainiert sich, um für den "Ernstfall" einer Entdeckung gewappnet zu sein, begeht einen Diebstahl in einem New Yorker Auktionshaus - bei vollem Haus! - und dann als der "Ernstfall" eintritt, kramt sie, die "im Umgang mit Waffen bestens geschult war" (Zitat), nach dem "kleinen" (Zitat) Elektroschocker in ihrer Tasche. Sie will also ihren Feind, den sie seit 6 Jahren jagt, lieber mit einem "kleinen" Elektroschocker direkt vor die Augen treten, als ihn aus sichere Entfernung abzuknallen. Während dieser gerade versucht den Helden, um die Ecke zu bringen - nur um das kurz zu erwähnen? (By the way: Hätte sie mal gleich geschossen, das hätte mir 300 weitere Seiten an Zeit gespart!)
Okay, ich gebe zu: Unter einer bestens geschulten und intelligente Heldin (auf fiktive Geschichten bezogen, in der Realität gelten natürlich andere Vorstellungen) stelle ich mir etwas anderes vor! Zumal erst ihr Ex daher kommen muss, um die Frage aufzuwerfen, warum eigentlich die Typen so eifrig hinter ihr her sind? Ja, gut - sie hatte halt viel mit dem Verstecken zu tun und wenig Zeit in 6 Jahren mal ein bisschen Nachforschung zu betreiben; aber schließlich, was hätte sie auch tun sollen? Etwa ihren Freund vom CIA fragen, der ihr geholfen hat, unterzutauchen? Nun, das wäre vielleicht zu einfach gewesen, dann stellt man sich doch lieber dumm!
Noch nicht mal - und das hat mich besonders gegen sie aufgebracht - an der finalen Aufklärung des Falles dürfte Kat "Heldin sein"; nein, natürlich klärt er ihren "Fall" am Ende mal locker in 3 Wochen auf, wozu sie 6 lange Jahre nicht fähig war. So viel Heldin hätte sie dann doch sein können, das wenigstens selbst zu erledigen - aber böse Extremisten ist halt nichts für zarte Frauen, da muss schon ein Mann ran.
Kurzgefasst: Ein Roman, der mit seiner Action und der spannenden Hintergrundgeschichte viel zu bieten hätte, für mich jedoch wegen seines trägen Informationsflusses und seinen unstimmig wirkenden Charakteren zäh zu lesen war.
Nicoles Bewertung
Vor Jahren lernte Peter Kauffman die attraktive Archäologin Katherine in Ägypten bei einer Führung kennen. Sofort fühlte er sich von ihr angezogen und suchte immer wieder ihre Nähe, bis sie sich schließlich mit ihm verabredete. Obwohl die sexuelle Anziehungskraft zwischen beiden eine große Rolle spielte, bewahrten beide jedoch einige Geheimnisse voreinander. Nach einem Streit zwischen Katherine und Peter kommt es zu einer zeitlichen Funkstille. Schmollend reist Peter nach Amerika zurück, um sich bei seiner Schwester Lauren auszusprechen, als er einen verhängnisvollen Anruf bekommt, der sein Leben völlig aus den Fugen wirft- Katherine ist bei einem Autobombenanschlag in Ägypten ums Leben gekommen.
Trotz seiner Trauer vergräbt er sich noch mehr in seiner Arbeit und beschließt schließlich den zwielichtigen Geschäften in Zukunft aus dem Wege zu gehen.
Fast 7 Jahre später: Peter ist es gelungen, sich beruflich zu etablieren und sogar dabei reich zu werden. Derzeit läuft eine erfolgreiche Auktion von archäologischen Artefakten in seinen Räumlichkeiten, als er inmitten einer Menschenmenge eine Frau entdeckt, die seiner verstorbenen Katherine verblüffend ähnlich sieht.
Was er zu diesem Zeitpunkt nicht ahnt, ist, dass es sich bei der Frau tatsächlich um Katherine handelt, die keinesfalls tot ist, sondern im Gegenteil, in all den vergangenen Jahren einen guten Grund dafür hatte, sich für tot erklären zu lassen.
Als Katherine befürchten muss, dass die Männer, die hinter ihr her sind, auch Peter etwas antun wollen, zögert sie nicht lange und es gelingt ihr in letzter Sekunde, sich und den geliebten Mann vor ihren Häschern zu retten. Doch diese lassen sich nicht abhängen und so kommt es zu einer spannenden Verfolgungsjagd quer durch die USA.
Während Katherine und Peter auf der Flucht sind, flammen aber auch ihre Gefühle füreinander wieder auf. Doch diesmal müssen beide zunächst Vertrauen zueinander aufbauen. Wird es ihnen gelingen?
Der zweite Teil der neuen Serie von Elisabeth Naughtons „Stolen Trilogie“ beginnt gleich rasant und spannend und auch im Verlauf der Story steht Peters und Katherines Flucht vor ihren Verfolgern klar im Mittelpunkt der Story. So kommt der Romanceanteil in meinen Augen zugunsten des Suspenseplots ein wenig zu kurz. Sicherlich versäumt es die Autorin nicht auch ihre beiden Hauptfiguren prickelnde Liebesszenen auf den Leib zu schreiben, doch abgesehen davon gibt es wenig gemeinsame Dialoge zwischen beiden, die untermauern, dass sich Katherine und Peter eigentlich lieben. Es ist vor allem die sexuelle Anziehungskraft, die man als Leser zwischen den beiden Hauptfiguren wahrnimmt.
Natürlich fühlt sich Peter verletzt und von Katherine verraten, da er all die Jahre glauben musste, dass sie tot sei, doch auch Peter verheimlicht seiner Geliebten zunächst einige wichtige Dinge und so empfand ich sein Verhalten eine Spur zu überzogen, zumal man sich eigentlich von Anfang an denken kann, dass Kat einen guten Grund für ihre damalige „Aktion“ hatte.
Auf ihrer Flucht fehlten mir einfach mehr klärende Aussprachen zwischen den beiden und zudem erfährt man auch sehr wenig über den menschlichen und charakterlichen Hintergrund des Heldenpaars. Beide blieben mir daher auch im Verlauf der Story zu blass und zickten mir zu viel herum.
Dennoch trösteten mich die zahlreichen Actionsequenzen über diese Kritikpunkte einigermaßen hinweg, denn diese sind wirklich sehr spannend geschrieben.
Allerdings fand ich den Handlungsstrang zunächst ein wenig verwirrend- bis man in etwa durchschaut hat, worum es eigentlich geht bzw. was Katherine gesehen bzw. erlebt hat, dass sie zu einer Gejagten macht, vergeht einige Zeit und auch die Auflösung war mir ein wenig zu klischeehaft und typisch amerikanisch.
„Gestohlene Liebe“ funktioniert wie ein Actionkrimi; vergleichbar mit gutem Popcornkino, doch mehr Tiefgang und vor allem ein wenig mehr ausgebaute Charaktere hätten der Story meiner Meinung nach definitiv gutgetan. So ist es am Ende zwar eine nette Fortsetzung des grandiosen ersten Teils geworden, doch leider nicht mehr - auch wenn Elizabeth Naughtons Schreibstil wie immer ansprechend und routiniert ist.