Chloe Neill
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Originaltitel: Some girls bite
Verlag: Lyx
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Februar 2011
Genre: Paranormal
Hörbuch Sprecherin: Elena WIlms
Teil einer Serie: Chicago Vampires 01
Klappentext
Die Studentin Merit wird nachts auf dem Campus von einem Vampir angefallen und schwer verletzt. Kurz darauf taucht ein zweiter Vampir auf, der ihr das Leben rettet, indem er sie selbst in eine Unsterbliche verwandelt. Merit ist zunächst wenig begeistert über ihr neues Dasein als Blutsaugerin. Doch als sie ihren „Retter“ zur Rede stellen will, erfährt sie, dass es sich bei ihm um den mächtigen Ethan Sullivan von Haus Cadogan handelt. Die Vampire erwarten von ihr, dass sie sich als Dank für die Rettung Sullivan unterwirft und in den Dienst seines Hauses tritt. Darauf hat Merit allerdings nicht die geringste Lust. Auch wenn der gut aussehende Ethan ihr Interesse weckt ...
Quelle: Lyx
Ankes Bewertung
"Frisch gebissen" erfindet das Genre wahrlich nicht neu, bedient jede Menge (langweilige) Klischees und besitzt viel zu viele "Zufälle", die der Geschichten und ihren Geschehnissen einen zu reibungslosen Ablauf geben und nicht eben belebend wirken.
Dazu kam, dass sich mir bei so einigen Details immer wieder MaryJanice Davidsons "Betsy"-Serie in die Erinnerung drängte - was eben auch nicht gerade originell ist. Und ich so einige Probleme mit der Hauptfigur Merit und ihren Launen hatte.
Der Fokus von "Frisch gebissen" liegt auf der Entscheidung Merits für (oder gegen) eine Lehnsherrschaft und ein (Vampir-)Haus und auf den Ermittlungen zu ihrem Tod und den anderer junger Frauen in Chicago, durch einen unbekannten Vampir.
Da Merit jedoch nicht wirklich in die Ermittlungen eingreift und ihre Wahlmöglichkeiten, was die Zukunft betrifft, beschränkt sind: entweder sie ordnet sich einem Haus unter oder lebt ewig alleine als Ausgestoßene - ist die Story wahrlich dünn. Es git einiges an Kettengerassel, aber nicht wirklich Aktion und viele viele Mono- und Dialoge zu überwinden, die, nicht immer, aber manchmal, auf mich recht gestelzt inszeniert gewirkt haben.
Trotzdem fand ich diesen 1. Teil der "Chicagoland Vampires" wahrlich nicht schlecht. Die Idee eines Outings der Vampire und die politischen und gesellschaftlichen Verwicklungen, die einem solchen folgen, fand ich recht interessant beschrieben und die Charaktere, die man kennenlernt, wussten mich durchaus zu fesseln. Zumindest so lange wie ich Merits Launen und Zickigkeiten ausblenden konnte - was mit ihr als Ich-Erzählerin wahrlich nicht einfach war.
Besonders ihre Jammerei, was Ethan, den Lehnsherr ihres (Vampir-)Hauses betraf, hat mich so einige Nerven gekostet. Kaum wird sie ihres Meisters gewahr, wird das (begattungswillige) Weibchen "angeknipst" und der Verstand ausgeschaltet. Will er - will sie nicht, will sie - will er nicht! Ja, das hatte ich bereits beim ersten Mal kapiert und man hätte es mir nicht unentwegt wieder auf die Nase binden brauchen.
Ganz ehrlich, hier hätte ich mir einfach mal was Neues gewünscht.
Und doch, trotz all der Kritik und auch wenn mir Merit nach wie vor "nicht ganz grün" ist, so interessiert mich der Fortgang der Serie jedoch auf jeden Fall.
Das ungekürzte Hörbuch wird von Elena Wilms vorgetragen. Ich finde, dass Elena Wilms immer eine gute Sprecherwahl ist und ich liebe sie für ihre angenehme und entspannte Vortragsweise heiß und innig; auch wenn ich manchmal Mühe hatte Nalini Singhs "Psy-Changeling"-Serie aus meinem Kopf zu vertreiben, die die Sprecherin ebenfalls als Hörbuch liest.
Von dieser Seite aus gab es also nicht zu meckern.
Und noch was: Ich verbinde Vampire musikalisch eigentlich immer mit etwas düsterem Metal. So fand ich es, als sehr spannend zu entdecken, welche Musik für die Autorin so wichtig war, dass sie zumindest für bestimmte Szenen eine Art Soundtrack geschaffen hat. Deswegen mein Tipp: Muse "Hysteria" und Roisin Murphy "Ramalama" - hört mal rein.
Kurzgefasst: Auch wenn ich mich mit der Ich-Erzählerin nicht so recht anfreunden konnte, so wusste Chloe Neill mich doch mit diesem 1. Teil der "Chicagoland Vampire " zu fesseln. Als ungekürztes Hörbuch grandios vorgetragen von Elena Wilms.
Kerstins Bewertung
Merit ist zufrieden mit ihrem Leben als Doktorandin. Sie liebt die englischsprachige Literatur, ihre Mitbewohnerin und beste Freundin und ihre gemeinsame Wohnung.
Doch dann wird sie überfallen und fast getötet, wäre nicht Ethan gekommen, der ihr dadurch das Leben rettete, indem er sie in einen Vampir verwandelte. 10 Monate zuvor waren die Vampire zum ersten Mal an die Öffentlichkeit gegangen und viele Menschen melden sich freiwillig zur Umwandlung. Doch Merit ist von der Situation alles andere als begeistert. Zumal sie ihr Studium aufgeben muss und stattdessen Ethan als Sentinel dienen soll ...
Zuerst einmal zum Positiven:
1. Die Welt: Chloe Neill bringt eigentlich nicht wirklich viel Neues in den Vampirmythos ein. Die Vampire sind in Häusern organisiert, denen jeweils ein Master vorsteht. Sitz der Verwaltung für Nordamerika und Westeuropa ist London. Getötet werden Menschen nicht, jedoch ist es den einzelnen Häusern überlassen, ob sie direkt vom Menschen trinken oder aus der Tüte. Aber die Autorin zieht alles konsequent bis ins kleinste Detail durch. Verhaltensregeln, Lebensweisen werden nicht nur beschrieben, sondern von den Charakteren gelebt.
2. Die Charaktere: Vielschichtig und extrem interessant. Ich liebe meist nur die Hauptdarsteller und will gar nicht viel über die Nebenfiguren erfahren. Wenn es einer Autorin aber gelingt, mich für diese auch zu interessieren, sagt dies viel über ihr Können aus. Chloe Neill kann es.
Besonders angetan haben es mir Merit und Ethan. Merit ist intelligent und stur. Sie sagt ihre Meinung, weiß aber auch, wann es besser ist zu schweigen. Ethan ist ... Ethan. Er hat Klasse, Charme und ist so unnahbar und doch so erotisch wie Mr. Darcy. Er hält sich strikt an die Regeln; und lebt sein (Un-)Leben nach dem Ehrenkodex des 17. Jahrhunderts, kann aber auch ein Geschäftsmann des 21. Jh. sein. Und auch, wenn es Merit nicht gefällt, so muss sie Ethan als ihren Meister anerkennen. Ihr fällt es schwer, sich einzugewöhnen, aber ihr ist auch klar, dass sie keine andere Wahl hat.
3. Die Interaktion und Anziehungskraft zwischen Ethan und Merit. So subtil - und doch soooooo erotisch, *seufz*
4. Die Dialoge: Witzig, pointiert und irgendwie echt.
So, und jetzt zum Negativen:
Äääääääääähhhh. Hmmmmmmmmm. *amkopfkratz*. Nee, mir fällt wirklich nichts ein.
Absolut empfehlenswert. Meine neue Lieblingsvampirreihe.