Susan Elizabeth Phillips
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Originaltitel: Kiss an Angel
Verlag: Blanvalet
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: April 2008
Genre: Contemporary
Klappentext
Daisy Deveraux, die verwöhnte, lebenslustige Tochter aus reichem Haus, hat genau zwei Möglichkeiten: Entweder sie wandert ins Gefängnis - oder sie entscheidet sich für die vom Vater gestiftete Ehe. Ihr Gatte, der attraktive aber humorlose Alex Markov, hat jedoch nicht die geringste Lust, sich auf die Champagner-Allüren seiner Frau einzulassen, und verschleppt sie aus der besseren Gesellschaft in seinen heruntergekommenen Wanderzirkus. Was der Mann nicht ahnt: In Daisy hat er eine ebenbürtige Partnerin gefunden - sie ist ebenso dickköpfig, stolz und heißblütig wie er...
Quelle: Blanvalet
Ankes Bewertung
Theodosia „Daisy“ Deveraux, die bisher im Schatten ihrer dominanten Mutter gelebt hat, fühlt sich nach deren Tod verloren und desorientiert. Als sie in Geldnot gerät, ist ihr Vater ihr bereit zu helfen, unter der Bedingung, dass sie für ein halbes Jahr die Ehe mit einem Mann eingeht und mit ihm lebt, den er für sie ausgewählt hat.
Alexander Markov schuldet Daisys Vater, Max Petroff, noch einen großen Gefallen und er willigt ein, diese auf 6 Monate beschränkte Ehe mit Daisy einzugehen und dabei auch gleichzeitig die reiche, eingebildete Göre zurechtstutzen. Sein Plan, sie soll mit ihm in einem Wanderzirkus leben, den er diesen Sommer als Manager leitet. Er lädt Daisy in einem uralten Trailer ab, lädt ihr reichlich Arbeit auf und benimmt sich so abweisend wie nur möglich.
Nach dem anfänglichen Entsetzen fängt Daisy an, ihre Arbeit und den Zirkus zu mögen. Doch gerade als die anfängt sich mit den Zirkusleuten anzufreunden, gerät sie in den Verdacht sich an Eintrittsgeldern bereichert zu haben. Von der Zirkusgemeinschaft ausgegrenzt, von Alex für den Diebstahl verachtet und mit der harten Arbeit bei den Elefanten bestraft, scheint Daisy zusammenzubrechen.
Erst als sie sich mit den Tieren der Menagerie und besonders mit dem alten weißen Tiger, Sinjun, anfreundet, entdeckt sie sich selber. Und findet schließlich auch Beachtung von Alex.
Für mich war es ein sehr nostalgisches Erlebnis, nach so langer Zeit einmal wieder Susan Elizabeth Phillips‘ „Küss mich, Engel“ (Kiss an Angel, 1996) zu lesen, denn dieser Contemporary ist sehr typisch für seine Zeit und diese Autorin. So kann ich rückblickend gesehen auch gut verstehen, warum ich den Roman damals so geliebt habe.
Auch heute noch gefällt mir die Geschichte sehr gut. Vater verheiratet seine angeblich missratene Tochter aus Erziehungszwecke mit Fremden. Zwar hat er damit nicht im Sinn, dass seine Tochter ihre Zeit in einem Wanderzirkus verbringt, doch besagter Ehemann findet, dass es eine hervorragende Idee ist, die reiche Göre auf den Boden der Tatsachen zu holen. Das hat ein bisschen was von „Overboard - Ein Goldfisch fällt ins Wasser“ (Goldie Hawn und Kurt Russell); einer meiner Forever-Lieblingsfilme.
Die Geschichte kommt ohne die üblichen Missverständnisse und langes hin und her aus. Zudem ist Daisy eine sehr sympathische Heldin und Alex der ultimativ geheimnisvolle Held. Die Geschichte ist flott erzählt, unterhaltsam zu lesen und verfügt über eine gute Portion Dramatik. Sogar eine gewisse Tiefe ist vorhanden.
Leider ist der Roman aber auch ein Produkt seiner Zeit. So konnte ich es nicht verhindern, dass es mir die Fußnägel hochgeklappt hat, wann immer Alex Daisy ein „Holhköpfchen“ nennt und ihr gleichzeitige Intelligenz bescheinigt. Zudem triebt die Autorin sein stures Verhalten bis an die Grenze des Erträglichen und stellt Daisys Naivität einmal zu viel in Vordergrund. Ich muss mir zugutehalten, dass ich beides bereits in meiner Bewertung vor 20 Jahren kritisiert hatte. Es wiegt jedoch für mich heute schwerer, sodass ich dem Buch keine 5 Punkte mehr verleihen kann.
Kurzgefasst: ein Liebesroman, der durchaus seinen Reiz hat und immer noch unterhaltsam zu lesen ist, jedoch heute ein wenig aus der Zeit gefallen erscheint.
Re-Read und Rezension überarbeitet von Anke, im März 2024.