Patricia Potter
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Originaltitel: Beloved Stranger
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3404187393
Erscheinungsdatum: Mai 2009
Genre: Historical
Teil einer Serie: MacLean Familie 02
Klappentext
Einst ritt Kimbra Charlton Seite an Seite mit ihrem Mann auf Raubzüge. Doch seit er tot ist, ist Kimbra der Willkür seiner Sippe ausgesetzt. Um ihre Tochter zu schützen, muss sie sich dem Clan beugen und auf den Schlachtfeldern des Grenzlandes die Toten bestehlen. Eines Tages findet sie einen verwundeten Schotten. Obwohl er ihr Feind ist, übermannt sie das Mitleid. Kimbra nimmt den Mann mit in ihr Haus und pflegt ihn gesund. Der Fremde erinnert sich weder an seinen Namen noch an seine Vergangenheit. Doch er ist Schotte, und das allein bringt ihn in höchste Gefahr. Während seine Wunden heilen, entsteht ein zartes Band zwischen der schönen Witwe und dem Highlander. Doch wie kann sie ihn lieben, wenn es ein Schotte war, der sie einst zur Witwe machte?
Quelle: Bastei Lübbe
Nicoles Bewertung
Kimbra Charlton ist englische Grenzbewohnerin und lebt nach dem Tod ihres Mannes mehr schlecht als recht zusammen mit ihrer Tochter Audra auf dem Land der Verwandten ihres Mannes.
Sie versucht sich ein wenig Geld zu verdienen, in dem sie nach einer Schlacht zwischen Schotten und Engländern die Toten ausplündert. Diese Tätigkeit bereitet ihr großen Skrupel, jedoch wird sie von ihren Verwandten dazu gezwungen.
Sie findet einen schwer verwundeten Schotten und beschließt ihn schließlich, gutherzig wie sie ist, heimlich in ihr Haus zu bringen und ihn gesundzupflegen.
Als er wieder kurz zu sich kommt, fragt sie ihn nach seinem Namen, in der Hoffnung eventuell später eine Belohnung für ihn zu bekommen, doch der Mann hat sein Gedächtnis verloren und versinkt wieder in tiefe Bewusstlosigkeit.
Nachdem er auch noch hohes Fieber bekommt, bleibt ihr keine andere Möglichkeit mehr, als dem Anführer der Charltons mitzuteilen, dass sie einen Kranken in ihrer Hütte gesund pflegt. Wohlweislich verschweigt sie ihm jedoch, dass er Schotte ist und verbreitet überall das Gerücht, er sei ein Mitglied der englischen Howard Familie.
Zunächst geht ihr Plan auf und sie bekommt die Erlaubnis ihn weiter zu pflegen. Er überlebt und beide spüren immer mehr eine aufkeimende Leidenschaft füreinander. Doch es gibt noch einen weiteren Bewerber um Kimbras Gunst- Cedric Carlton, der nicht an die Geschichte vom verletzten Engländer glaubt.
Wird er herausfinden, was Kimbra vor ihm verbirgt, bevor der Schotte sein Gedächtnis wieder zurückerlangt und fliehen kann?
Dies ist nun die Geschichte über Lachlan MacLean, dem Bruder von Rory, Held des ersten Bandes dieser Reihe.
Lachlan, ist ein „tortured hero, also ein Held mit einer traurigen Vergangenheit. Schon im ersten Teil erfuhr man als Leser von seiner seelischen Pein, die ihn quälte.
Lachlan war nie ein Mann des Krieges und wollte lieber Priester werden. Doch sein Vater verweigerte ihm einst diesen Wunsch und ließ ihn genauso wie auch seine Brüder zum Krieger ausbilden. Als es jedoch hart auf hart kam, vermochte es Lachlan nicht, seinen Vater zu verteidigen, er konnte einfach nicht töten und sein Vater starb deswegen.
Im ersten Teil vertraut er sich jedoch dann am Ende seinem Bruder Rory an und will seine Schuldgefühle mindern, in dem er an Rorys Stelle mit dem schottischen König in den Krieg gegen die Engländer zieht.
Der zweite Teil knüpft nun nahtlos an den ersten Teil an und Patricia Potter beschreibt einmal mehr sehr einfühlsam Lachlans innere und äußere Heilung, die durch die sehr starke Heldin des Buches, Kimbra vorangetrieben wird.
Einem sensiblen Helden wie Lachlan muss eine Frau gegenüberstehen, die nicht nur eine starke Persönlichkeit ist, sondern auch zudem viel Herz und Einfühlsamkeit besitzt. All diese Attribute hat die Heldin und man schließt sie genau wie auch Lachlan schnell in sein Leserherz.
Die Liebesgeschichte zwischen Kimbra und Lachlan ist sehr romantisch geraten ohne zu „schwülstig“ zu sein und man hofft sehr auf ein Happy-End.
Der Autorin ist es meiner Meinung nach sehr gelungen, dem Leser, eine zufriedenstellende, plausible Lösung aus der eigentlich unmöglichen Konstellation „Schotte liebt Engländerin“, zu bieten und baut zum Ende des Buches einige spannende Elemente in die Story ein, sodass man das Buch in einem „Rutsch“ lesen möchte.
Eine interessante Nebenfigur des Romans ist Audra, Kimbras Tochter, die man schnell in sein Herz schließt. Ihr Umgang mit Lachlan ist sehr rührend und verleiht dem Buch viel Wärme.
Für einen historischen Liebesroman fand ich die historische Atmosphäre allerdings ein wenig zu dürftig; das Buch hätte auch in jeder anderen Zeit spielen können. Aber das ist auch der einzige Kritikpunkt, den ich hier anmerken möchte.
Kurzgefasst: ein würdiger, romantischer Nachfolger der MacNeil Reihe! Unbedingt lesen!