Amanda Quick
Werbung
> Jetzt bei Amazon.de einkaufen
Originaltitel: The Paid Companion
Verlag: Blanvalet
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Juli 2019
Genre: Historical
Klappentext
Um in der feinen Londoner Gesellschaft unbehelligt von heiratswütigen Frauen seinen Geschäften nachgehen zu können, benötigt der Earl of St. Merryn für ein paar Wochen eine anmutige Begleiterin. Die schöne Eleonora Lodge scheint für diese Aufgabe perfekt. In Anbetracht ihrer Geldnot willigt Eleonora ein und lässt sich von dem attraktiven Earl für das Täuschungsmanöver anheuern. Doch sie ahnt nicht, dass sie sich dabei auch auf ein äußerst gefährliches Spiel eingelassen hat, bei dem sie nicht nur ihr Herz verlieren könnte …
Quelle: Blanvalet
Ankes Bewertung
Soll die Gesellschaft seine Aussage doch als Scherz verstehen, für Arthur Lancaster, Earl of St. Merryn macht es Sinn, sich eine zukünftige Frau dort zu suchen, wo Professionalität und gute Erziehung gefordert wird: in einer Agentur für Gesellschafterinnen. Doch eine Ehefrau benötigt er nur in zweiter Linie, zunächst braucht er eine Ablenkung für gesellschaftliche Ereignisse, die ihm den Rücken freihält, um nach dem Mörder seines Großonkels zu suchen.
Miss Eleonora Lodge ist nahe am Verzweifeln über das Angebot an unpassenden Stellen, die ihr die Agentur vorlegt als sie auf Earl of St. Merryn trifft. Da St.Merryn ihr einen hohen Lohn verspricht, den Eleonora dafür nutzen möchte, sich ein Geschäft aufzubauen, werden sich die beiden schnell handelseinig. Eleonora wird also fortan als Verlobte im Haus des Earl of St. Merryn leben; seine entfernte Verwandte, Tante Magret, wird im Haus den Anstand wahren.
Zwar ist ihm Eleonoras Anziehungskraft längst bewusst, doch erst als Arthur mit seinen Ermittlungen in einer Sackgasse landet, erkennt ihr, dass sie auch als seine Partnerin in den Ermittlungen eine große Hilfe ist. Für ihn ist klar, dass Eleonora die perfekte Frau ist, leider scheint sie nach wie vor die Idee einer selbstständigen Tätigkeit zu verfolgen, statt sich für die Rolle seiner Frau zu entscheiden.
„Geheimnis der Nacht“ ist einer der wenigen Romane von Amanda Quick, die ich bisher noch nicht kannte und zum ersten Mal lesen. Der im Jahr 2004 im Original veröffentliche Roman, „The Paid Companion“, stellt für den Übergang der Bücher der Autorin vom Liebesroman hin zum Suspense mit Liebesroman-Anteil dar und markiert die Phase ihres Schaffens, die routiniert und austauschbar, zudem deutlich steriler und gefühlloser wirkt.
Ich kann nur vermuten, dass die Autorin gerade in Experimentierlaune war, als sie diesen Roman rausgehauen hat. Anders ist nicht zu erklären, warum die Charaktere so Amanda Quick-untypisch geraten sind. Das wird vor allem bei Eleonora deutlich. Zwar ist auch sie typisch forsch, tatkräftig und patent, darüber hinaus aber auch ungewohnt überheblich. Die Amanda Quick-Heldinnen, die ich so liebe, gehen deutlich geschickter vor, sodass sie überhaupt nicht in die Verlegenheit kommen, ihre Kompetenzen zu überschreiten oder derartig platt Widerworte geben müssen. Als Leser mag man Amanda Quick-Heldinnen, weil sie beherzt und freundlich sind. Und man mag sie wegen ihrer kleinen und großen Macken.
Der typische Held mag arrogant sein und denken, dass nur er weiß, was das Beste für seine Heldin ist, dabei ist er jedoch immer beschützen und seiner Partnerin liebevoll zugetan und nie auf so wenig amüsante Art und Weise sarkastisch, wie es Arthur ist.
Selbst der Erzählstil, der unrund wirkte und stellenweise irritierend war, ließ zu wünschen übrig, der sich lesen ließ. In diesem Punkt bin ich mir natürlich nicht sicher, ob das nicht ein Problem der Übersetzung ist, doch Sätze wie, sie würde ihm ihren Fächer gerne ins Ohr stecken, sind seltsam. Egal wie es im Original heißt, hier wäre ein, sie würde ihm den Fächer gerne ins Auge stechen oder sie würde ihn gerne mit ihrem Fächer schlagen, angebrachter gewesen.
Meiner Meinung nach ist „Geheimnis der Nacht“ einer der schlechtesten Romane der Autorin und ich kann ihn höchsten den Leser und Fans empfehlen, die unbedingt das Gesamtwerk der Autorin gelesen haben wollen.
Kurzgefasst: ein langweiliger und Amanda Quick-untypischer Roman, dem ich keine Leseempfehlung geben kann.
Gelesen und rezensiert von Anke, im Februar 2024.