Amanda Quick
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Originaltitel: Scandal
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3442424450
Erscheinungsdatum: 1994
Genre: Historical
Klappentext
Emily Faringdon kann sich nicht verzeihen, dass sie in jugendlichem Übermut ihre Familie kompromittiert und einen furchbaren Skandal verursacht hat. Bis ein Mann in ihre Leben tritt, der alles übertrifft, wovon Emily je geträumt hat: Simon Traherne, der Earl of Blade. Geblendet von seinem Charme und seinen stürmischen Verführungskünsten, erkennt sie zunächst nicht, dass er sie zur Marionette seines Rachefeldzuges gegen ihre Familie machen will. Aber da hat er Emilys hellen Verstand und Spürsinn unterschätzt. Denn sie weiß ein Mittel, um in die dunklen Tiefen seine Herzens vorzudringen.
Quelle: Goldmann
Ankes Bewertung
Simon Traherne, Earl of Blade, hat allen denen Rache geschworen, die dem kleinen Simon und seiner Mutter nicht geholfen haben, nachdem sein verschuldeter Vater zum Freitod gewählt hat.
Nachdem er sich im Osten einen Namen gemacht hat und reich geworden ist, kostet er nun, das von ihm verursachte Leid seiner Feinde aus.
Seine letzte offene Rechnung hat er mit der Familie Faringdon. Sein Plan: die Tochter des Hauses zu heiraten, um sie dem Einfluss des Vaters zu entziehen, da dieser auf seine umsichtige und finanzbegabte Tochter angewiesen ist. Denn Emily ist es, die das Geld erwirtschaftet, das er und seine Söhne für ihre Vergnügungen benötigen.
Allerdings irritiert es seinen Racheplan, dass Emily, mit der er bereits Brieffreundschaft geschlossen hat, ihm mit ganzem Herzen entgegenkommt. Zudem sieht er sich außerstande, ihre Einmischungen in seine Pläne gänzlich zu vereiteln. Für ihn, der sich seit 23 Jahren auf seine Rache vorbereitet hat, ein Novum.
Der Einzeltitel „Skandal“, der im englischen Original, unter dem Titel „Scandal“, im Jahr 1991 veröffentlicht wurde, gehört zu den früheren Liebesromanen der Autorin - und zeigt noch nicht ihr ganzes Potenzial.
Das macht sich meiner Meinung nach vor allem darin bemerkbar, dass die Geschichte über weite Strecken scheinbar orientierungslos vor sich hin mäandert. Dass die Autorin dabei die irrationalen Aktionen ihrer Protagonistin greifen muss, um den Plot voranzutreiben, hat die Sache für mich nicht besser gemacht.
Schade, denn die anderen Komponenten sind grundsolide erzählt und angenehm typisch für die Autorin: unterhaltsame und originelle Charaktere, eine nachvollziehbare Rachegeschichte und der angenehme Stil (ich habe den Roman zum Teil im englischen Original gelesen).
Sehr gut hat mir gefallen, wie geschickt die Autorin die Figur der Emily gestaltet hat. Oberflächlich betrachtet scheint sie ein (fast schon unerträglicher) Gutmensch zu sein, der einfach nichts Böses in anderen finden kann. Tatsächlich steckt jedoch deutlich mehr in Emily.
Kurzgefasst: für mich kein Highlight der Autorin, nichtsdestotrotz ein Liebesroman, der solide geschrieben und amüsant und unterhaltsam zu lesen ist.
Re-Reading und Rezension überarbeitet von Anke, im Februar 2024.