Amanda Quick
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Originaltitel: Reckless
Verlag: Blanvalet
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Dezember 2021
Genre: Historischer Liebesroman
Klappentext
Schon als junges Mädchen träumte Phoebe Layton von Gabriel Banner. In ihren Fantasien war er der edle Ritter, der mit ihr auf seinem Pferd davonritt und um ihre Hand anhielt. Acht Jahre später begegnet sie Gabriel wieder – bei einem Rendezvous, das sie eingefädelt hat, um seine Hilfe zu erbitten. Doch aus dem edlen Märchenritter ist ein draufgängerischer Gentleman geworden, der sich nimmt, was er will. Und zwar ohne zu fackeln. Phoebe ahnt, dass es ein Fehler war, Gabriel in ihre Pläne einzuweihen. Sie fühlt, dass mit dem ersten heißen Kuss ihr Schicksal besiegelt ist. Denn nach und nach kommt sie dem Geheimnis auf die Spur, warum Gabriel ihr so überaus hilfreich zur Seite steht ...
Quelle: Blanvalet
Ankes Bewertung
Phoebe Layton sammelt alte Bücher und Manuskripte über die Artus Sage. Um ein besonderes Exemplar zu erstehen, muss Phoebe den Verkäufer zu einer nächtlichen Stunde treffen. Für diese Treffen erbittet sie die Hilfe von Gabriel Banner, dem Earl of Wylde.
Für Phoebe ist Gabriel eine wahre Heldengestalt, seit er vor Jahren ihrer Schwester geholfen hat, vor einer Ehe zu entfliehen. Nun braucht Phoebe seine Hilfe, um den Mörder eines ihrer Freunde, der seinen Tod in der Südsee gefunden hat, zu entlarven. Der Schlüssel dazu ist besagtes Exemplar.
Gabriel ist alles andere als begeistert von einer Lady, die ihren Namen nicht verraten hat, zu einem Treffen befohlen zu werden. Als er jedoch erkennt, wer die vermeintlich Unbekannte ist, sieht er seine Möglichkeit, mit ihrer Bekanntschaft seine Rache an der Familie Layton zu befriedigen. Nach der vermeintlichen Rettung von Phoebes Schwester hatte der Earl of Clarington alles darangesetzt, Gabriel finanziell zu ruinieren, sodass ihm nichts weiter übrigblieb, als in der Südsee ein neues Vermögen aufzubauen. Gabriel plant nun die wilde und übermütige Phoebe zu verführen und dann als gefallene Frau zurückzulassen.
Aber alles kommt anders als gedacht, denn auf einmal werden Mordanschläge auf Phoebe verübt und mit einem Mal scheint ihm nichts wichtiger als Phoebe in Sicherheit und in seinen Armen zu wissen.
Das 1992 im Original veröffentlichte Liebesroman „Reckless“, in der deutschen Übersetzung „Verruchte Lady“, hat nie zu meinen Favoriten der Autorin gehört. Obwohl einer meiner Lieblingsromane der Autorin „Entfesselt“, bzw. „Die entfesselte Liebe des Viscount“ im selben Jahr veröffentlicht wurde, so zähle ich „Verruchte Lady“ immer schon zu den älteren „Vorher“-Romane der Autorin, also zu jenen, die mich nie so wirklich begeistern konnten.
Auch dieses Re-Reading konnte nichts daran ändern, vielmehr hat es meine geringe Meinung erneut bestätigt.
Mir ist durchaus bewusst, dass „Verruchte Lady“ typisch für die Zeit ist, in der dieser Liebesroman geschrieben wurde. Er ist voller dramatischer Gefühlshochs und -tiefs, bietet gleich zwei Entführungen, von zwei verschiedenen Bösewichten an, sowie die Begegnung mit einem weiteren, der am Ende in einem letzten Höhepunkt überwältigt wird.
Es gibt mitternächtliche Treffen auf der Landstraße, den Überfall eines Straßenräubers und eine kurze Flucht der Heldin vor der Ehe; bis es sich anders überlegt. Es gibt Racheakte von abgelegten Geliebten, Gefangenschaft in Burgverliese und Rettungen in letzter Not.
Es gibt auch eine Mutter, die eine heimliche Spielerin ist und ständig in Geldnot, ihre Schwiegersöhne um Darlehn anpumpen muss. Was zugegeben ziemlich witzig war, aber auch vollkommen deplatziert und wider jeden Sinn gewirkt hat.
Und weil das nicht schon genug ist, gibt es einen überaus störrischen und äußert anstrengend arroganten Helden, sowie eine leider viel zu naive Heldin. Okay, was Letzteres betrifft, so mag vielleicht noch Sinn ergeben, schließlich hat man sie, um sie angeblich vor sich selbst zu retten, dumm gehalten. Aber der Rest ist, einfach nur total irre.
Es mag ältere Liebesromane geben, wo das alles für mich funktioniert. Doch an einen Amanda Quick stelle ich einfach andere Erwartungen. Sicher, hier und da blitzt der typische Erzählstil und Humor der Autorin durch, doch in der Regel geht er zwischen den dramatischen Ereignissen, die dich aufeinander folgen und die die Heldin so sorglos hinnimmt. Tatsächlich findet sie immer wieder Entschuldigungen und Erklärungen dafür, die beängstigende Fälle von kognitiver Dissonanz sind.
Kurzgefasst: … weil es eben ein Amanda Quick ist und mir die Autorin am Herzen liegt.
Re-read und Rezension überarbeitet von Anke, im September 2023.