Gail Ranstrom
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Originaltitel: Lord Libertine
Verlag: Cora
Ausgabe: ebook
Band: Historical 270
Erscheinungsdatum: März 2010
Genre: Historical
Teil einer Serie: Hunter Brothers 02
Klappentext
Vom Alltag gelangweilt, ist Andrew Hunter auf der Suche nach weiblicher Abwechslung. Doch viel zu schnell erliegen die Damen der Londoner Gesellschaft seinem Charme. Es gibt für ihn keine Herausforderung mehr – bis er auf die rätselhafte Lady Lace trifft. Zwar schenkt sie ihm überraschend schnell einen leidenschaftlichen Kuss, aber dann wendet sie sich von ihm ab. Das kann er sich nicht gefallen lassen! Schon gar nicht, da Andrew zutiefst von ihrer unergründlichen Schönheit fasziniert ist. Er will ihr Geheimnis lüften – und schneller als er ahnt, ist sein eintöniges Dasein vorbei: Plötzlich sind er und Lady Lace in höchster Gefahr…
Quelle: Cora
Nicoles Bewertung
Isabella O'Rourke ereilt eines Tages eine schreckliche Nachricht. Ihre Schwester Cora wurde schwer verletzt in London aufgefunden - zum Sterben zurückgelassen. Coras Körper ist durch starke Misshandlungen entstellt und so sehr geschwächt, dass sie, nachdem sie Isabella darum bittet, ihren Mörder zu finden, in Isabellas Armen stirbt.
Isabella hat leider nur äußerst vage Hinweise zur Überführung des Täters von Cora bekommen. Der Mörder sei ein Gentleman der gehobenen Gesellschaftsschicht, dunkelhaarig, und besäße ebenso dunkle Augen. Seine ganz besondere Eigenart beim Küssen, ist es jedoch, die ihn schließlich überführen soll, wenn Isabellas Plan funktioniert.
Sie gibt sich heimlich als lebenslustige Witwe namens Lady Lace aus und küsst sich zum Entzücken des männlichen "tons" durch London, bis sie eines Abends auf den gelangweilten Dandy Andrew Hunter trifft, der ihr einen leidenschaftlichen Kuss raubt und sie völlig durcheinander bringt.
Auch wenn Andrew zunächst fasziniert und amüsiert ist von "Lady Laces" Art sich einen neuen Gönner zu suchen, denn das vermutet er sehr stark, ändert ein plötzlicher Selbstmord in seinem engsten Freundeskreis, seine bisherige lockere Einstellung Lady Laces gegenüber und er will sie dazu zwingen von ihrem Vorhaben abzulassen.
Doch Isabella weigert sich entrüstet; schließlich ist Andrew ein Mann, der sie für eine Frau mit lockerer Moral hält und sie nur zu seiner Mätresse machen will.
Die Zeit drängt den Mörder zu überführen, denn Isabellas Schwester Cora war nicht das einzigste Frauenopfer, das so entsetzlich zugerichtet wurde. Sowohl Isabella als auch Andrew ermitteln in dieser Sache, ohne zunächst zu wissen, womit sich der jeweils andere beschäftigt. Die Spur führt schließlich zu einer satanistischen Sekte, die regelmäßig schwarze Messen zelebriert und bringt Isabella und Andrew in größte Gefahr...
"Rätselhafte Küsse" von Gail Ranstrom ist wieder einmal ein historischer Liebesroman mit starken Kriminalelementen, die sehr spannend aufbereitet sind.
Vor kurzer Zeit erschien im Cora Verlag bereits "Der Kuss im Kristall", der zur "Mittwochsliga-Reihe" der Autorin gehört. Der aktuelle Historical hier, gehört dagegen zu einer Duologie über die O‘Rourke Schwestern.
Der Plot ist recht originell; eine Heldin, die sich küssenderweise durch London bewegt, um einen Mörder zu finden ist eigentlich erfrischend, doch auch ein wenig naiv. Aber Isabellas Gründe für ihre Ermittlungen sind plausibel dargestellt und man versteht, warum sie sich immer wieder der Gefahr aussetzt.
Andrew dagegen ist ein Liebesromanheld, bei dem ich ein wenig zwiegespalten war, da ich überdominante, ein wenig selbstherrliche männliche Akteure eigentlich nicht so wirklich mag. Meiner Meinung macht Isabellas es ihm eine Spur zu einfach und gibt sich ihm hin, obwohl er sie zuvor mit recht unschönen Bemerkungen bedachte.
Ebenso vermisste ich sowohl bei Isabella als auch bei Andrew mehr charakterliche Tiefe, das Umfeld der beiden Hauptakteure wird zu dürftig ausgeleuchtet; auch die "Kennenlernphase" kommt zu kurz, sodass außer der sexuellen Anziehungskraft kaum Gemeinsamkeiten zwischen den Protagonisten zu finden sind.
Dennoch vergebe ich eine 4.0 Bewertung, weil ich die Kriminalelemente in diesem Roman äußerst spannend inszeniert fand und ich den Roman erst zum Schluss aus den Händen legen konnte.
Wer sich mit überdominanten Akteuren a la Brenda Joyce arrangieren kann, wird sich mit "Rätselhafte Küsse" gut unterhalten fühlen.