Gefährlicher Fremder
Lisa Marie Rice
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Originaltitel: Dangerous Lover
Verlag: Lyx
ISBN: 978-3802583995
Erscheinungsdatum: Februar 2011
Genre: Romantic Suspense
Teil einer Serie: Dangerous 01
Klappentext
Als ihr Bruder nach langer Krankheit stirbt, steht Caroline Lake vor dem Nichts. Die Arztrechnungen haben sie in tiefe Schulden gestürzt. Deshalb vermietet sie ein Zimmer in ihrem Haus an den attraktiven Jack Prescott. Der geheimnisvolle Mann scheint aus dem Nichts zu kommen und zieht Caroline gleich in seinen Bann. Was sie nicht weiß: Jack ist schon seit Jahren in sie verliebt und suchte nach einem Vorwand, um in ihre Nähe zu gelangen. Außerdem hat er während des Militärdienstes einige wertvolle Diamanten an sich gebracht, deren Eigentümer ihm nun auf den Fersen ist.
Quelle: Lyx
Ankes Bewertung 
Die Geschichte, die in "Gefährlicher Fremder" erzählt wird, zieht sich nur über ein paar Tage hin, vielleicht ist das der Grund, warum die Autorin gleich in die Vollen geht und noch am Abend des Kennenlernens, die erste von unzähligen Sexszenen einläutet.
Denn kaum erblickt die zarte liebliche Heldin, dass der augenscheinlich mittellose Held, der zwar von Kopf bis Fuß gefährlich aussieht, ihr durchaus auch Angst macht und in ausgetretenen Schuhen unterwegs ist, schließt sie ihn in ihr Herz, akzeptiert den völlig Fremden als Untermieter - schließlich ist Weihnachten und der arme Kerl hat ja kein Dach über dem Kopf - und lädt ihn zu sich in ihr Bett; und das alles - nur mal so bemerkt - ohne je rechten Spaß am Sex gefunden zu haben.
Es ist richtig, dass die Heldin Caroline so einiges durchmachen musste. Aus dem Highsociety-Charity-Girl ist eine hoch verschuldete, vollkommen alleinstehende Frau geworden, die viel Leid ertragen musste und der man als Leser wünscht, dass ihr zur Abwechslung auch mal was Gutes widerfährt. Dennoch konnte ich ihr ängstliches Zögern den Fremden mit nach Hause zu nehmen und die darauf folgende Einladung an ihn in ihr Bett einfach nicht recht zusammenbringen. Auch ihre schnelle Mutation von der Frau, mit Stolz und Rückgrat, zu einem hilfsbedürftigen Häufchen behagte mir so gar nicht.
Der Held ist ein Kontrollfreak; was jedoch bei seinem ehemaligen Beruf verständlich und nachvollziehbar ist; geheimnisvoll und ruhig (ebenfalls Eigenschaften, die sehr gut ins Bild passen). Er redet nicht - er handelt und repariert gleich das ganze Haus – einfach mal so zwischen den Intermezzos im Bett. Hoch anrechnen muss man ihm, dass er weder ein Alphaheld noch ein Macho ist, allerdings darf es für seine angebetete Heldin Caroline nur das Beste sein. Eine in Watte - aber nur von bester Qualität - verpackte Zierde für sein Bett; so zumindest kam es mir vor.
Eine Geschichte, die sich allein im Bett abzuspielen scheint; zu viel Sexszenen; eine Heldin, ohne Rückgrat; ein Über-Held mit Kontrollzwang ... warum, wird man sich zu Recht fragen, habe ich das Buch überhaupt gelesen? Und warum um Himmelswillen dann auch noch eine gute 4 Punkte Bewertung verliehen?
Weil Lisa Marie Rices Geschichte mich trotz meiner Gereiztheit, über das Verhalten der Figuren, von der ersten bis letzten Seite gefesselt hat. Einmal angefangen, war es mir nicht mehr möglich, das Buch aus der Hand zu legen. Zugegeben habe ich, dann, als es mir zu viel wurde, die Sexszenen überblättert, den Rest aber förmlich inhaliert.
Ein klein wenig schade fand ich, dass dem Suspense Plot nur so wenig Platz eingeräumt wurde. Denn dieser bietet nur die Rahmenhandlung für das Zwei-Personenstück, das im Grunde auf ein paar Quadratmeter Bett, Küche und Bad, beschränkt ist, schade, denn der herrlich gestaltete Bösewicht hätte doch so viel Potenzial gehabt.
Wegen des hohen Unterhaltungswertes - selbst dann, wenn man wie ich nicht besonders gut mit den Figuren zurechtkommt - kann ich "Gefährlicher Fremder" allen Liebhabern von zuckersüßen Lovestories, geheimnisvollen Helden und romantischen, ansprechend geschriebenen Szenen nur empfehlen. Wenn einem dann auch noch die Figuren zusagen, wird man den Genuss dieses Romantic Suspense mit Sicherheit nicht bereuen.