Karen Robards
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Originaltitel: The last Victim
Verlag: Mira
ISBN: 978-3862788507
Erscheinungsdatum: Januar 2014
Genre: Thriller
Teil einer Serie: Charlotte Stone 01
Klappentext
Was macht einen Menschen zum Serienmörder? Und wie weit kann man ihm dann trauen? Diese Fragen stellt sich Psychiaterin Charlie Stone, als sie neben dem Leichnam von Michael Garland, verurteilt wegen siebenfachem Mordes und bis eben Teilnehmer an ihrer Gesprächsstudie, kniet und mit seinem Geist spricht. Kurz zuvor hat man ihr mitgeteilt, dass der Boardwalk-Killer, dem Charlie einst knapp entkommen war, wieder zugeschlagen hat. Das FBI benötigt Charlie für die Ermittlungen, doch sie weiß nicht, ob sie noch einmal den Schmerz und die Angst von damals durchleben kann. Da bietet ihr der Geist des jüngst verstorbenen Michael Garland seine Hilfe an. Kann sie ihm vertrauen oder wird sie sein letztes Opfer werden?
Quelle: Mira
Nicoles Bewertung
Als Teenager machte Charlie Stone eine traumatische Erfahrung durch, die sie nie wirklich losließ und dazu führte, dass sie sich dazu entschied, das Seelenleben von Serienkillern zu erforschen. Mittlerweile ist sie eine erfolgreiche Profilerin und Psychiaterin und arbeitet an einer Studie. Diese Studie führt sie regelmäßig ins Gefängnis, in dem Schwerkriminelle einsitzen. Auch der Serienkiller Michael Garland ist dort inhaftiert. Er soll Charlie bei ihren Studien unterstützen, doch Michael, ein charismatischer, angeblich soziopathischer Mörder, gilt als äußert skrupel- und gnadenlos. Während ihrer Sitzung mit Michael wird Charlie von zwei FBI Mitarbeitern aufgesucht, die ihre Hilfe benötigen.
Bereits vor vielen Jahren zog ein Killer durchs Land, der ganze Familien auslöschte, die Töchter zunächst verschonte, um sie nur wenige Tage später ebenfalls zu ermorden. Auch Charlies beste Freundin war einst ein Opfer des „Bordwalk-Killers“ und es scheint nun, dass er zurückgekehrt ist, um wieder zu töten. Da Charlie die Einzige war, die das Antlitz des Killers sah und zudem beachtliche berufliche Erfolge vorzuweisen hat, soll Charlie den Beamten nun helfen, ein verschwundenes Mädchen zu finden.
Während Charlie sich mit den Beamten austauscht, wird Michael, der zurück in seine Zelle geführt wird, von einem Mithäftling niedergestochen und dabei so schwer verletzt, dass er schließlich in Charlies Armen verblutet und sie nur wenig später als nerviger Geist heimsucht.
Michael will unbedingt, dass Charlie ihn vor der „Hölle“ rettet, in die er schon kurzfristig abgedriftet war, doch Charlie würde Michael lieber so schnell wie möglich loswerden. Denn obwohl er, hinsichtlich der vielen Morde, die er begangen haben soll, seine Unschuld beteuert, zögert Charlie zunächst dabei, seinen Worten Glauben zu schenken. Und obwohl sie sich insgeheim darüber ärgert, dass sie sich zu einem „geisterhaften Killer“ hingezogen fühlt, kann sie es doch nicht verhindern, dass sie sich in einem sehr erotischen Traum näher kommen. Kann Charlie Michaels Worten vertrauen und werden sie beide den „Bordwalk-Killer“, in dessen Visier auch Charlie gerät, rechtzeitig stellen können?
Vor vielen Jahren erschienen bereits, wie ich finde, großartige Romantic Suspense Romane von Karen Robards - Grund genug für mich, auch ihrem kürzlich im MIRA Verlag erschienenen Para-Thriller „Sein letztes Opfer“, eine Chance zu geben. Ich war sehr neugierig, ob die Autorin ihren schon damals sehr fesselnden Schreibstil beibehalten hat, allerdings zunächst etwas im Zwiespalt darüber, ob mich eine Liebesgeschichte zwischen einer Psychiaterin und einem Serienkiller, begeistern würde. Und obwohl ich es ehrlich gesagt nicht nachvollziehen konnte, dass eine Frau, die bereits als Kind in Sachen Serienkiller bereits schlimme Erfahrungen machen musste, sich ausgerechnet selbst in einen solchen verliebt, konnte ich den Roman nicht zur Seite legen und musste trotz der düsteren Story hier und da sogar über die spritzigen und humorvollen Dialoge zwischen dem Heldenpaar lachen.
Ok. Vielleicht half es auch, da man als Leser gleich ahnt, dass Michaels Wesen einfach nicht dem, eines soziopatischen Killers entspricht. Seine Taten sprechen für sich und obwohl seine Story in diesem ersten Teil der neuen Charlie Stone Reihe, lediglich angerissen wird, erfährt man auch hier schon, dass er zwar einst tötete, jedoch lediglich aus Notwehr. Er ist zwar kein „nice guy“ und nervt die Heldin auf Schritt und Tritt mit seinen sarkastischen Äußerungen, doch irgendwie fand ich gerade diese Romanpassagen ausgesprochen gelungen und witzig umgesetzt.
Währenddessen hatte ich mit Charlie so einige Probleme. Neben dem bereits von mir angesprochenen Punkt, dass sie sich, trotz ihrer Vorgeschichte, in einen angeblichen Killer verliebt, (und das als quasi intelligente Psychiaterin) wirkt ihr Umgang mit Geistern (angeblich sieht sie diese schon jahrelang) gar nicht so routiniert, wie man es eigentlich vermuten könnte. Klar, dass sie bei Michaels erstmaligem Erscheinen lauthals losschreit, ist ja schon verständlich, aber sie weiß doch eigentlich genau, dass von ihm, in seiner jetzigen Gestalt, keinerlei Gefahr mehr ausgeht und so hat sie mich leider mehrere Male mit ihrem übertrieben kreischigen Verhalten genervt.
Das wären jedoch meine einzigen Kritikpunkte, die ich anzubringen habe, denn „Sein letztes Opfer“ ist davon einmal abgesehen, ein rundum gelungener Para-Romantic Suspense, der mir, dadurch, dass er sich so gut lesen lässt, eine schlaflose Nacht beschert hat. Man sollte jedoch schon ein kleines Faible für Geisterstories mitbringen, dann wird man an dem ersten Teil der neuen „Charlie Stone“ Reihe seine helle Freude haben.
Kurzgefasst: „Sein letztes Opfer“ bietet eine ausgewogene Mischung an Romance & Thrill, mit einer Prise an paranormalen Elementen gewürzt.