Ein Skandal in Schottland

Maggie Robinson

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Originaltitel: In the heart of the Highlander

Verlag: Lyx
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: September 2015

Genre: Historical

Teil einer Serie: Ladies Unlaced 02

Klappentext

Seit ihre betagte Tante erkrankt ist, leitet Mary Evensong deren Vermittlungsagentur. Als eines Tages der attraktive schottische Lord Alec Raeburn eine Schauspielerin sucht, die den Mann entlarven soll, der seine Ehefrau auf dem Gewissen hat, wittert Mary ihre Chance auf ein kleines Abenteuer. Sie reist kurzerhand selbst nach Schottland, um die Rolle der Verführerin zu übernehmen. Dabei ahnt sie nicht, dass bald schon ihr eigenes Leben in Gefahr geraten könnte, von ihrem Herzen ganz zu schweigen …

Quelle: Lyx

Rezensionen

Ankes Bewertung 04 05 Sterne.png

Mary Evensong leitet die Vermittlungsagentur, anstatt ihrer Tante, die krank ist, nun schon seit vier Jahren - in der Verkleidung ihrer Tante. Zwar ist es auch so, dass die Arbeit viel Zeit in Anspruch nimmt und sie die kulturellen Vergnügen, die sie eigentlich im Sinn hatte, aufsparen muss, aber vor allem hat sie es satt, sich Tag für Tag, die grau Perücke aufsetzten zu müssen und schwarzen Bombasin zu tragen.

Als Lord Alec Reaburn sie in einer Agentursache aufsucht, ergibt sie die Chance für Mary endlich einmal aus all dem Schwarz und Grau zu steigen und als sie selbst einen kleinen Arbeitsurlaub zu erhalten.

Alec will mithilfe der Evensong Agentur dem schmierigen Arzt das Handwerk legen, der für den Tod seiner Frau verantwortlich ist. Eine vermeintliche Schauspielerin soll als Köder herhalten. Doch dann stellt sich heraus, dass Mary keine Schauspielerin, sondern wie er glaubt, eine Angestellte der Agentur, und viel zu verführerisch ist, als dass es Alec gefallen würde, dass sie sich auch nur in die Nähe des Arztes begibt.

Ich hatte bereits meine Lesefreude an "In den Armen der Erbin", dem 1. Teil der "Ladies Unlaced"-Serie von Maggie Robinson und habe mich wirklich auf einen weiteren Roman der Autorin gefreut. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, denn auch dieser Teil steht eindeutig unter dem verlockenden Titel "Etwas "Downton Abby" und viel "Rebecca", treffen auf Nackenbeißer!". Wundervoll!

Ein düsterer Held, mit brummig charmanten Tendenzen, eine unerschrockene Heldin, die sich dann doch beinahe etwas mit der Situation übernimmt und ein luxuriöses Heil- und Erholungshotel in den schottischen Highlands, sind die Zutaten diesen flott erzählten, wie unterhaltsamen Liebesromans.

Hier und da etwas Aufheiterung in die "Rebecca"-Geschichte, bringen Tante und der Sekretär, Oliver, sowie das Geplänkel zwischen Mary und Alec. Sodass die Geschichte keineswegs düster wirkt, sondern leicht und locker zu lesen ist, ohne jedoch oberflächlich zu erscheinen.

Es sind moderne Zeiten, die Geschichte spielt 1904, was der Autorin und ihren Figuren mehr Freiheiten innerhalb eines Historicals gibt, die ich sehr genossen habe zu lesen, vor allem auch weil alles stimmig und rund wirkt.

Kurzgefasst: Liebesromanunterhaltung at its best. Amüsant, kurzweilig und abwechslungsreich erzählt.

Nicoles Bewertung 02 Sterne.png

Mary Evensong hat die graue Perücke, die sie seit Jahren schon tragen muss, um sich für diverse Kunden der Vermittlungsagentur Evensong, in ihre kranke ältliche Tante zu verwandeln, mittlerweile reichlich satt. Denn es scheint nicht absehbar zu sein, wann es ihrer Tante wieder besser gehen wird. Da kommt ihr die Bitte eines Kunden gerade recht. Lord Alec Raeburn braucht eine junge Dame, die für eine Woche den Lockvogel für einen wollüstigen und intriganten Doktor spielen soll. Denn Alecs Frau wurde Opfer des Doktors. Dieser verführte die Ehefrau Alecs und erpresste sie anschließend. Mittlerweile ist Alecs Frau tot und alle Welt glaubt, Alec hätte in einem Anfall von Eifersucht seine Frau getötet.

Mary nimmt den Auftrag an und macht sich sogleich auf den Weg nach Schottland, zur Heilanstalt für die betuchte Gesellschaft, um dort die Bekanntschaft des ominösen Doktors zu machen. Auch ihre Tante, nebst Mitarbeiter Oliver, der Marys Bruder spielen soll, sind mit von der Partie.

Aber selbst Lord Alec hat es nicht zu Hause ausgehalten, sodass er ebenfalls an Ort und Stelle ein Auge auf den Lockvogel werfen kann. Und was ihm da so vor die Linse gerät, gefällt ihm außerordentlich. So sehr, dass er sich plötzlich mit dem Doktor um die Gunst von Mary buhlen sieht. Marys und Alecs Plan scheint aufzugehen, der Doktor tappt in ihre Falle, doch dann gerät alles aus dem Ruder…

„Ein Skandal in Schottland“, der 2. Teil der „Ladies Unlaced“ Reihe, war nun nach „In den Armen der Erbin“ mein bereits zweiter Versuch, mit den Historical Romances der Autorin warmzuwerden, doch leider, musste ich nun für mich das Fazit stellen, dass mir Maggie Robinsons Schreibstil einfach zu modern geraten ist. Und es ist nicht nur ihr Schreibstil; ich komme mit dem Humor der Autorin leider überhaupt nicht zurecht. Was amüsant wirken sollte, wirkte auf mich nur platt, albern und überzogen. Und auch die Charaktere agierten mehr wie Akteure aus einer 50er Jahre Hollywood-Screwball-Komödie, als Personen, die am Anfang der Jahrhundertwende lebten. Selbst deren, teilweise recht slapstickhaft wirkende Dialoge, haben mich nach einer Weile fast eingeschläfert beim Lesen, sodass ich das Buch am liebsten schon nach der Hälfte weggelegt hätte.

Dabei fing alles so gut und interessant an. Die ersten hundert Seiten ließen sich wie im Fluge lesen, da Mary zunächst wie eine taffe junge Dame wirkte, die sich von der Männerwelt nichts vormachen lässt und äußerst ausgeschlafen durchs Leben geht. Das änderte sich aber leider ab dem Zeitpunkt, als die Falle zuschnappte, in die der gute Doktor tappen sollte. Der angeblich gut ausgetüftelte Plan hatte nämlich einige Tücken und Mary sah, genauso wie Alec, bei der Umsetzung dessen, plötzlich ziemlich blass aus. Apropos Doktor, dieser wirkte wie eine schlechte Karikatur eines Bösewichts, viel zu überzogen und einfach lächerlich konzipiert, sodass mögliche Spannungselemente gleich im Keim erstickt wurden, als der Doktor seinen ersten Auftritt hatte.

Einen Großteil der zweiten Hälfte der Story widmete die Autorin dann dem Annähern zwischen Mary und Alec und auch hier ging mir einfach alles zu zögerlich und albern vonstatten. Marys Zögern und auch Alecs Sorgen, er könne auf Mary so roh und tölpelhaft wirken, wie auf seine verstorbene Ehefrau, sorgten bei mir irgendwann nur noch für permanentes, genervtes Augenrollen meinerseits. So haben die beiden Protagonisten meine Nerven reichlich strapaziert beim Lesen.

Immerhin Mary, als auch Alec, waren dabei keineswegs unsympathische Charaktere. Jedoch fehlte mir einfach mehr Tiefgang, mehr Spannung und vor allem hätte ich auch sehr gut auf Maggie Robinsons gewollt humorvoll wirkende Dialoge verzichten können.

Das alles und die recht modern wirkenden Unterhaltungen der Protagonisten, haben mir dann den Rest gegeben, sodass ich nicht mehr als 2 von 5 Punkten für diesen Roman vergeben möchte. Und das auch nur, weil die ersten hundert Seiten sich so gut anließen. Übrigens, mit der Serie „Downton Abbey“ hat diese Romance nur eines gemeinsam, die Zeit, in der sowohl Serie als auch diese Geschichte spielen. Wer also hofft, ebensolche geschliffen wirkenden Formulierungen und gestochen pointierte und amüsante Dialoge in „Ein Skandal in Schottland“ vorzufinden, wie in der Serie, könnte auf ganzer Linie enttäuscht werden.

Kurzgefasst: Leider nicht mein „cup of tea“. Für meinen Geschmack eine allzu seichte, belanglose, alberne und langweilige Historical Romance, die ich nicht weiterempfehlen möchte.

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