Lady meines Herzens

Maya Rodale

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Originaltitel: A Groom of One's Own

Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3442378616
Erscheinungsdatum: Februar 2012

Genre: Historical

Teil einer Serie: Writing Girls 01

Klappentext

Die Hochzeit des Duke of Hamilton steht kurz bevor, und als Gesellschaftsreporterin darf Miss Sophie Harlow bei dem glanzvollsten Ereignis der Saison natürlich nicht fehlen. Dass sie sich dabei in den Bräutigam verliebt, war nicht geplant. Allerdings ist sie nicht die Einzige, die ihren verbotenen glühenden Kuss nicht vergessen kann. Aber wird der perfekte Duke den Skandal der Saison riskieren, um die Frau seines Herzens zu gewinnen?

Quelle: Blanvalet

Rezensionen

Ankes Bewertung 05 Sterne.png

Was soll man in einer Rezension zu einem Buch schreiben, dass ein großes Lesevergnügen war und einem auf ganzer Linie begeistert hat?
Es ist schon faszinierend, dass es einem leichter fällt Mängel aufzuzeigen; als seiner Begeisterung über die üblichen Stichworte, wie etwa wundervoll, amüsant oder bezaubernd, hinaus Luft zu machen.

So jedenfalls geht es im Moment mir und ich weiß gar nicht so recht, wie ich meine Begeisterung deutlich machen soll. Reicht es zu schreiben, dass ich das Buch praktisch am Stück verschlungen habe? Oder soll ich etwa berichten, dass ich mich in die Figuren verliebt habe, und zwar in alle (natürlich abgesehen von der missliebigen Schwiegermutter in spe)? Dass ich beim Lesen gelacht, geträumt und mich nach einem Märchenprinzen gesehnt habe?

Vielleicht reicht es aber auch wenn ich schreibe, dass "Lady meines Herzens" eine wunderbare und sehr romantische Liebeskomödie ist, die sich leicht und locker liest, mit sympathischen Figuren besticht und für einen historischen Liebesroman eine Geschichte mit eher ungewöhnlichen Zutaten erzählt.

Etwas habe ich aber dennoch zu bemerken: Wäre ich nicht so begeistert von der bezaubernd romantischen Geschichte gewesen, hätte mir der Umstand, dass wenn man die wenigen historischen Details weglassen würde, die Geschichte auch als zeitgenössischer Chick lit durchgehen könnte, bestimmt viel mehr zugesetzt.
So bin ich lediglich nur jedes Mal leicht zusammengezuckt, wenn mir sprachliche und un-zeitgemäße Exoten, wie etwa ein "Hallo" mit dem Anno 1823 eine Landadelige einen Duke auf offener Straße begrüßt, begegnet sind

Kurzgefasst: Eine wunderbar romantische und höchst amüsante Liebeskomödie.

Nicoles Bewertung 04 05 Sterne.png

Miss Sophie Harlow, Tochter eines einfachen Landadligen erlebt am eigentlich schönsten Tag im Leben einer Frau ein absolutes Fiasko. Sie wird vor dem Traualtar stehengelassen, da ihr Bräutigam sich Hals über Kopf in eine andere verliebt hat. Da sie keine Lust verspürt von nun an dem Klatsch und Tratsch in ihrem Dorf ausgesetzt zu sein, nimmt sie das Angebot ihrer besten Freundin Julianna an und geht nach London. Dort muss sie sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen und zwar als eine der „Schreibenden Fräuleins“ in einer Klatschzeitung. Ausgerechnet Sophie soll von nun an über Hochzeiten bekannter Persönlichkeiten des „tons“ berichten. Obwohl sie ihren neuen Beruf hasst und jedes Mal befürchtet, dass es den Bräuten genauso ergeht, wie ihr Monate zuvor, versucht sie ihre stets aufkommende Panik zu unterdrücken. Eines Tages gelingt es ihr jedoch nicht. Sie stürzt aus der Kirche und läuft beinahe vor eine Kutsche. Ihr Retter in der Not, nämlich der Mann der sie in letzter Sekunde vor diesem Unfall bewahrt, ist ein attraktiver, sympathischer und vor allem humorvoller Mann, der sich Mr. Brandon nennt und mit dem sie nach ihrer Rettung noch munter plaudernd durch den Park spazieren geht, weil er ihr so gut gefällt.

Und obwohl auch Mr. Brandon scheinbar ganz angetan ist von Sophie, hört sie nach ihrer Begegnung im Park nie wieder etwas von ihm. Enttäuscht berichtet Sophie das Erlebnis ihren besten Freundinnen, die ebenfalls zu den „Schreibenden Fräuleins“ gehören, die ihr Mut zusprechen. Da ahnt Sophie jedoch noch nicht, dass es ausgerechnet ihr nächster Auftrag sein wird, der sie mit Mr. Brandon wieder zusammen führen wird, denn ihr Mr. Brandon entpuppt sich als Duke of Hamilton and Brandon und zugleich Verlobter von Lady Clarissa Richmond. Und Sophie soll für ihre Zeitung schon im Vorfeld alles Wissenswerte über die Hochzeit der Saison für die Leser in Erfahrung bringen. Aber wie kann sie sich nur auf ihre Arbeit konzentrieren, wenn ihr Herz in Brandons Nähe immer noch verräterisch schlägt und sie bei jedem gemeinsamen Beisammensein mit ihm spürt, dass er der Richtige für sie wäre?
Doch ausgerechnet die Charaktereigenschaften, die ihrem damaligen Verlobten fehlten und sie sie bei Brandon über alle Maßen schätzt- nämlich seine Verlässlichkeit und Treue steht nun ihrem Glück im Wege, denn auch wenn Brandon ebenfalls in Sophie verliebt ist- er ist bereits verlobt und gedenkt Clarissa um jeden Preis zu heiraten, auch wenn er diese nicht liebt und nur eine Vernunftehe anstrebt…

„Lady meines Herzens“ entpuppte sich für mich als absoluter Glücksgriff, denn ich war genau in der richtigen Stimmung für einen leichten, beschwingten und humorvollen historischen Liebesroman und wurde in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht. Es ist der erste Teil einer neuen Serie über die „Schreibenden Fräuleins“, also über Frauen, die sich in einer Zeitepoche, in der Frauenarbeit noch als verpönt und skandalös galt, in einem Männerberuf behaupteten. Alle diese Frauen haben eine Kolumne in der London Weekly; und sorgen dafür, dass den Londonern der Stoff für Klatsch und Tratsch nicht ausgeht.

Sophie ist zwar ein traumatisches Erlebnis widerfahren, als sie von ihrem Verlobten vor der Kirche stehen gelassen wurde, hat jedoch das Beste aus ihrer Situation gemacht, in dem sie nach London ging, auch wenn sie ihren Job streng genommen hasst und lieber verheiratet wäre und eine große Kinderschar ihr eigen nennen würde. Sie ist ihren Freunden gegenüber sehr aufgeschlossen, warmherzig, schlagfertig und humorvoll. Genau diese Attribute sind es dann auch, die auf den pflichtbewussten, zu einem langweiligen Leben verdammten Duke of Hamilton and Brandon unwiderstehlich wirken.

Normalerweise verstößt die Autorin gegen eine Regel, die man beim Schreiben einer Liebesromance unbedingt beherzigen sollte. Eine Liebesromanheldin spannt niemals einer anderen den Mann aus! Oder geht dem Helden zumindest von dem Zeitpunkt an aus dem Weg. Doch weil Sophie rein aus beruflichen Gründen immer wieder mit Brandon zusammen kommt und vor allem weil sie bei diesen Treffen völlig natürlich und ungekünstelt wirkt, nimmt man es ihr dennoch als Leser nicht übel und wünscht ihr mehr als alles andere ein glückliches Happy Ending. Aber auch, weil Clarissa, Brandons Verlobte, keinerlei Gefühle für ihren Zukünftigen hat und stattdessen in einen anderen Mann verliebt ist. Diese Ausgangssituation erfährt man als Leser sehr früh und von diesem Zeitpunkt an, erzählt die Autorin eine sehr turbulente Geschichte voller Verwicklungen bei der man als Leser fast das Gefühl hat, man verfolge gebannt eine spritzige Liebeskomödie a la Doris Day und Rock Hudson.

Zugegeben, „Lady meines Herzens“ ist eine sehr leichte historische Liebeskomödie, die manchmal etwas modern wirkt und der vielleicht ein wenig mehr Tiefe gut getan hätte, doch diesen Makel macht die Autorin in meinen Augen wieder wett, in dem sie dem Heldenpaar wunderbar amüsante Dialoge auf den Leib geschrieben hat, die zum Schmunzeln verleiten. Und auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass der Held ein wenig eher zur Vernunft kommt, wobei sein Ehrgefühl ihn zudem ab und an ein wenig spießig und langweilig wirken lässt; (sein Verhalten ist es ja eigentlich, dass Sophie gerade anziehend findet, nachdem ihr Ex-Verlobter so wenig Rückgrat bewiesen hat und so hätte die Autorin Brandon auch gar nicht anders konzipieren können) war ich dennoch sehr angetan von dieser süßen Regencyromance. Ein wenig erinnerte mich Maya Rodales Schreibstil an den von Autorinnen wie Christina Dodd oder Kathryn Caskie- wer also ein Faible für beschwingte, amüsante und leichte Liebesromankost besitzt, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen.

Kurzgefasst: Beschwingter und humorvoller 1. Teil der „Writing Girls“ Reihe, der neugierig auf mehr macht. 

Kas Bewertung 03 05 Sterne.png

Es gibt Helden und es gibt Helden und der attraktive Duke of Hamilton hat es mir wirklich nicht leicht gemacht. Ja, ich mag Helden, die ehrenhaft handeln. Doch so megaehrenhaft wie Henry William Cameron Hamilton, der zehnte Duke of Hamilton and Brandon ist er mir nur eines gegangen: Auf den Senkel. Oh, er wäre wirklich ein Held gewesen, aus dem die Autorin Maya Rodale einiges hätte machen können - doch es hat wohl nicht sollen sein. Durch das permanent unspontane Handeln und Agieren des Duke of Hamilton and Brandon hat die Geschichte eindeutig an Fahrt verloren und wurde absolut vorhersehbar.

Schade, denn Miss Sophie Harlow ist eine Heldin, die einem ans Herz geht. Klug, tatkräftig und überaus ansprechend dargestellt. Doch nun ein bisschen zur Geschichte. Sophie hat eine Katastrophe hinter sich! Wurde sie doch vor dem Altar stehen gelassen! Doch Sophie wäre nicht Sophie, wenn sie mit der Schmach leben würde. Sie packt ihre Sachen und zieht zu ihrer Freundin Julianna nach London und wird eines der ersten "schreibenden Fräuleins", die für die beliebte Wochenzeitung "London Weekley" schreiben. Und worüber muss Sophie schreiben? Genau! Über Hochzeiten.

So erhält sie von ihrem Verleger den Auftrag, die Hochzeit des Duke of Hamilton and Brandon mit Lady Clarissa Richmond zu dokumentieren. Wäre dieser Duke nicht eben derselbige, welchen sie kurz zuvor als Mr. Brandon kennen gelernt hat. Ein Mann, ganz nach ihrem Herzen. Umso geschockter ist sie, als sie sich plötzlich den beiden Verlobten gegenüber sieht. Doch Sophie ist mit Sicherheit eines nicht: auf den Mund gefallen. Ihre Reaktionen und Wortgefechte, die sie mit Brandon hat sind wirklich schön zu lesen. Wäre da nicht die Tatsache, dass einem der Held nach kurzer Zeit heftig auf die Nerven geht mit seinem Verhalten. Er liebt Sophie und will auf Teufel komm raus trotzdem Clarissa heiratet. Das würde man schließlich von einem Duke erwarten. Eine standesgemäße Frau, die ihm optisch vielleicht gefällt, aber keine Leidenschaft in ihm weckt - ja, die ihn nicht mal richtig zu kennen scheint. Ganz anders als Sophie …

Was soll ich sagen, wenn der Duke nicht so ein stocksteifer mehr als ehrenhafter Mann gewesen wäre, hätte es sehr viel mehr Spaß gemacht, dieses Geschichte zu lesen. Denn dass er noch etwas anderes als Ehre im Blut hat, konnte man in einigen Situationen lesen, nämlich Feuer! Doch das Verhalten des männlichen Hauptprotagonisten hat mir persönlich diesen historischen Liebesroman gehörig vergällt. Obwohl die Schreibe der Autorin durchaus ansprechend ist. Ich gebe Maya Rodale noch einmal eine Chance und werde mir auch den zweiten Teil, rund um die "schreibenden Fräuleins" zulegen. Von mir gibt es - ich beziehe es auf den Duke - für "Lady meines Herzens" 3,5 Punkte.

Kurzgefasst: Eine Heldin mit Pfiff plus einen Helden mit Ehrenhaftigkeits-Syndrom ist gleichsam eine etwas zähe Angelegenheit.

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