Rivalen der Liebe

Maya Rodale

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Originaltitel: A Tale of Two Lovers

Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3442381791
Erscheinungsdatum: Januar 2014

Genre: Historical

Teil einer Serie: Writing Girls 02

Klappentext

Seit Lord Simon Roxbury von der Gesellschaftskolumnistin Julianna Somerset in einer überaus verfänglichen Situation ertappt wurde, hat er ein Problem: Entweder er heiratet binnen Monatsfrist oder er wird enterbt. Doch nach dem skandalösen Gerücht, das Julianna in die Welt gesetzt hat, will ihm keine Frau die Hand zur Ehe reichen. Kurzerhand verlangt Simon von Julianna, die Suppe auszulöffeln, die sie ihm eingebrockt hat …

Quelle: Blanvalet

Rezensionen

Ankes Bewertung 04 05 Sterne.png

Für die Witwe Lady Julianna Sommerset ist ihre Arbeit als Klatschkolumnistin "Eine Lady mit Klasse" lebenswichtig. Zum einen sind da die Einnahmen, die sie für ihren Unterhalt benötigt, und zum anderen ist da ihre Freude am Schreiben und durchaus auch der süße Genuss am Klatsch, der ihr zurückgezogenes und stilles Leben bereichert.

Im Grunde ihres Herzens ist sie jedoch keinesfalls bösartig, weswegen es ihr letztendlich auch Kummer bereitet, dass sie mit einem ihrer Artikel Lord Simon Roxbury, vom Liebling der Damen und der Salons, zum gesellschaftlichen Außenseiter gemacht hat.

Es irritiert den bei den Frauen so beliebten Lord zwar, dass ihm selbige die Tür vor der Nase zuschlagen; mit der Außenseiterrolle hätte sich Roxbury vielleicht noch arrangieren können, doch nach diesem letzten Skandal, den diese fürchterliche Kolumnistin so breitgetreten hat, hat sein Vater ihm gedroht den Geldhahn zuzudrehen. Seine Chance auf Vergebung, ist allein eine Hochzeit mit einer anständigen Frau binnen 4 Wochen.

Leichter gesagt als getan, wenn noch nicht einmal die lustigen Witwen mehr etwas mit ihm zu tun haben wollen, wie dann an eine anständige Frau kommen? Zumindest hat Roxbury "Eine Lady mit Klasse" aufgespürt und muss für sich feststellen, dass es enorm unterhaltsam ist, die anziehende Lady, die sich so gar nicht von seinem Charme einfangen lassen will zu ärgern.

"Rivalen der Liebe" ist ein höchst kurzweiliger und unterhaltsamer Liebesroman, der vor allem durch den Charakter geprägt ist, den seine Figuren ihm verschaffen. Er ist leicht und locker geschrieben, nie langweilig und lädt zum Schmunzeln ein; wobei mir besonders Lord Simon Roxburys Gedankengänge, die er stets so lange zu verdrehen verstand, bis sie ihm zu passen schienen, viel Vergnügen beim Lesen bereitet haben.

Auf den ersten Blick mag Simon ein recht sperriger Charakter sein und spontan werden ihm wohl kaum die Leserherzen entgegenschlagen. Erst am Ende ergibt sich das Bild einer durchaus spannenden Figur, wenn man seine langsame Wandlung und seine kleinen Veränderungen erkennt, die ihn von einem egoistischen Lebemann, zu einem liebenden Ehemann machen. Doch für dieses Gesamtbild, braucht es eben auch den unsympathischen und egoistischen Kerl vom Anfang der Geschichte.

Sehr gut hat mir auch gefallen, wie die Autorin Julianna dargestellt hat und wie sie ihr Umdenken, ihre Veränderungen und ihre Entwicklung erklärt. Auf den ersten Blick scheint auch sie ein recht sperriger Charakter zu sein, mit dem nicht leicht auszukommen ist und die vielleicht ein wenig zu stur und beharrlich erscheint. Doch auf den zweiten Blick hat dann auch ihr Verhalten Hand und Fuß, basierend auf schmerzhaften Erfahrungen, die sie bereits in jungen Jahren machen musste.

Ich wusste von Anfang an, dass ich bei Maya Rodale auf einen "modern" geschriebenen Historical treffen würde, der es mit dem Historischen nicht so genau nimmt und schon mal in Wort und Handlungen, an der Zeit, in der er spielt, vorbeigeht.
Vielleicht hat es mir deshalb auch überhaupt nichts ausgemacht und ich habe einfach entsprechende Passagen großzügig überlesen und über etwaige Ungenauigkeiten schlicht hinweggesehen.

So konnte ich mich entspannt zurücklehnen und das Pärchen, seine Wortgeplänkel und die Komik genießen, die vor allem in ihrer Auflehnung gegen die offensichtliche (tiefergehende) gegenseitige Anziehungskraft basierte.

Kurzgefasst: Ein locker, leichter historischer Liebesroman, mit sympathischen Figuren, der vielleicht nicht unbedingt auf historische Genauigkeit setzt, dafür höchst unterhaltsam zu lesen ist.

Nicoles Bewertung 03 05 Sterne.png

Ausgerechnet der spitzzüngigen Klatsch und Tratschkolumnistin Julianna, verwitwete Lady Somerset, die unter dem Pseudonym „Eine Lady mit Klasse“, für eine im ton wohlbekannte Zeitung schreibt, hat es Lord Simon Roxbury zu verdanken, dass er von seinem Vater die finanziellen Mittel gestrichen bekommt, sollte er nicht binnen eines Monats zu heiraten gedenken. Simons Vater hat nämlich gründlich die Nase voll von den ausschweifenden, sexuellen Eskapaden seines Sohnes!

Doch eine Braut zu finden, ist für Simon nun alles andere als leicht, nach Juliannas Zeilen, die ihn, als dem anderen Geschlecht zugeneigt darstellen. Simon ist über alle Maßen erzürnt über Juliannas Zeilen, vor allem, da sie in seinem Fall nicht auf der Wahrheit beruhen. So stellt er die Kolumnistin in ihrem Büro zur Rede, doch die denkt gar nicht daran Gewissensbisse ob ihres Handelns zu bekommen. Und auch ihr Chef weigert sich eine Gegendarstellung abzudrucken. Ein darauf folgendes Duell sorgt für weitere Schlagzeilen, die Lord Simons Ruf als böser Bube untermauern. Julianna bringt das Duell jedoch auch zum ersten Mal in ihrem Leben ins Grübeln darüber, ob ihre Schlagzeilen wirklich so ein harmloser Zeitvertreib sind. Zumal auch sie nicht wirklich glaubt, dass Simon mehr Gefallen an Männern findet. Dafür sind seine Blicke, die er ihr schenkt viel zu leidenschaftlich…

Nach „Lady meines Herzens“ erzählt Maya Rodale ihre Geschichte über die „Writing Girls“ nun mit der Klatschkolumnistin Lady Julianna Somerset weiter. Da mir der erste Teil der Serie so außerordentlich gut gefallen hatte, denn ich fand; auch wenn es vielleicht nicht unbedingt realistisch anmutet in der gewählten Zeitepoche, dass Frauen der Gesellschaft, solch „bürgerlichen Berufen“ nachgehen, die Ausgangssituation sehr spannend; war es für mich daher sonnenklar, dass ich auch unbedingt Lady Juliannas Story lesen wollte.

Leider fand ich „Rivalen der Liebe“ nicht ganz so gelungen, wie den Vorgängerband. Das, liegt zum einen daran, dass Julianna lange Zeit so unbelehrbar erscheint und für meinen Geschmack zu lang dafür benötigt, zu begreifen, dass ihre Klatschkolumne auch für viel Leid verantwortlich ist. Dass sie noch nicht einmal eingreift, bevor das Duell zwischen Simon den sie verunglimpft hat und ihrem Arbeitgeber stattfindet, fand ich dabei völlig inakzeptabel. Mal davon abgesehen, dass dieses Duell völlig überflüssig für den weiteren Handlungsverlauf war.
Und auch die Art und Weise, wie modern der Roman verfasst wurde (liegt es an der Übersetzung oder ist das bereits im englischsprachigen Original der Fall?) ließ mich beim Lesen oftmals stutzen ob der sehr umgangssprachlichen Ausdrücke, die die Protagonisten benutzten.

Zugegeben auch beim ersten Teil fanden sich bereits einige neuzeitliche Bezeichnungen, Ausrufe etc. in dem Roman, doch hier ist es diesmal besonders arg, zumal selbst die Story an sich hier und da ein wenig zu sehr ins Moderne abdriftet. So darf man sich etwa auf einen angesäuselten Protagonisten freuen, der unter dem Fenster der Klatschkolumnistin zweifelhafte Liedchen zu Besten gibt. Sicher, die Verse sind witzig, keine Frage, doch wer eine gute Portion Realismus in diesem Historical erwartet, ist hier eindeutig fehl am Platz.

Überhaupt wird dem Punkt Humor von Seiten der Autorin wieder viel Platz in dieser Geschichte eingeräumt. Sieht man einmal von Juliannas langer Unbelehrbarkeit ab, kann man sich durchaus köstlich über die spritzigen Wortduelle zwischen Simon und seiner Klatschkolumnistin amüsieren. Wenn man dazu ein Faible für etwas überdrehte Stories im Stile einer Lynsay Sands hat, wird man bestimmt viel Spaß an diesem Roman haben und meinen aufgeführten Kritikpunkten weniger Aufmerksamkeit schenken. (Abgesehen von der zu modernen Wortwahl)

Auch die beiden Protagonisten sind eigentlich sympathische Zeitgenossen. Man findet im Laufe der Zeit dann schließlich auch heraus, wieso Julianna Männer ohne Moral so hasst und warum sie sich dazu entschieden hat, Klatschkolumnistin zu werden und ihre Gründe dafür lassen sie am Ende in einem etwas besseren Licht erscheinen. Vor allem ist sie, als sie selbst plötzlich ins Visier ihres Erzfeindes „Der Mann der Bescheid weiß“ (ebenfalls Klatschkolumnist einer anderen Zeitung), gerät, dann doch noch lernfähig.

Kurzgefasst: Eine überdrehte, spritzige und humorvolle Liebeskomödie, leider nicht ganz so gelungen wie der Vorgängerband. 

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