Lynsay Sands
Werbung
> Jetzt bei Amazon.de einkaufen
Originaltitel: Love is blind
Verlag: Lyx
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Januar 2013
Genre: Historical
Klappentext
Ohne ihre Brille ist Clarissa Crambray so gut wie blind. Dennoch verbietet die Stiefmutter ihr, eine zu tragen, aus Angst, sie könnte sonst keinen Ehemann finden. Durch ihre Tollpatschigkeit hat Clarissa schon viele Männer in die Flucht geschlagen. Nur der Draufgänger Adrian Montfort, Earl of Mowbray, scheint sich daran nicht zu stören ...
Quelle: Lyx
Chris' Bewertung
Blind wie ein Maulwurf stolpert Clarissa Crambray durch die Saison in London und hinterlässt sprichwörtlich verbrannte Erde. Da werden schon mal männliche Oberschenkel mit einem Tischchen verwechselt oder die Perücke eines Verehrers angekokelt. Natürlich alles aus Versehen. Ihrer Blindheit könnte natürlich eine Brille Abhilfe schaffen. Leider gibt es da die böse Stiefmutter, die Clarissa das Leben zur Hölle macht und ihr die Brille weggenommen hat.
Irgendwie verständlich, dass Chaos-Clarissa kaum noch Verehrer hat – auch wenn sie bildhübsch ist. Nur ein Mann entwickelt ernsthaftes Interesse: Adrian Montfort, Earl of Mowbray. Diesem ist es nicht unrecht, dass Clarissa im Grunde nicht viel sieht. Eine Kriegsverletzung hat eine hässliche Narbe in seinem Gesicht hinterlassen und Adrian meidet seit Jahren die Gesellschaft. Doch Clarissa fasziniert, verzaubert und amüsiert ihn fast augenblicklich.
Clarissa, die in sehr jungen Jahren einen Skandal überstehen musste, ist vom Interesse des attraktiven Earls sehr geschmeichelt und erfährt endlich mal wirkliche Beachtung und Freundlichkeit von einem Mann. Es ist wirklich sehr nett und anrührend zu lesen, wie sich die Geschichte zwischen Clarissa und Adrian entwickelt. Sands spart dabei auch nicht an erotischen Verwicklungen, die sich gut in den Plot einfügen.
Phasenweise ist die Heldin leider ein bisschen zu gut und zu nett für die Welt. Aber das ist nicht wirklich das Problem des Buches.
Dieser Historical von Lynsay Sands bietet alles auf, was dieses Genre zu bieten hat: eine hübsche Heldin, einen charmanten, aber kriegsversehrten Helden, die böse Stiefmutter, die gehässige Gesellschaft, usw. Dem Roman fehlt es auch nicht am Witz und verspricht eine nette Unterhaltung für zwischendurch.
Leider wurde das Buch völlig unpassend übersetzt. Diese moderne Sprache passt einfach nicht zu einem Roman dieses Genres und hat mir ziemlich bald den Lesespaß verdorben. Es wurden teilweise vulgäre Formulierungen verwendet, derer sich die Gesellschaft um diese Zeit niemals in der Öffentlichkeit bedient hätte. Und dann wurden Geschlechtsteile wieder derart peinlich bezeichnet, dass ich mich auf unangenehme Weise an Romane der 80ziger Jahre erinnert fühlte. Ich hoffe wirklich sehr, dass der Verlag von dieser Übersetzerin in Zukunft die Finger lässt.
Kurzgefasst: Eine witzige und flotte Liebesromanze, die leider durch die Übersetzung viel an Charme verliert.