Petra Schier
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Originaltitel
Verlag: Rowohlt
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Dezember 2011
Genre: Historischer Roman
Teil einer Serie: Kreuz Trilogie 02
Klappentext
Von der Eifel an den Rhein: Ein Frauenschicksal im Mittelalter. Luzia verbringt mit ihrer Herrschaft die Wintermonate in Koblenz. Die Bauerntochter ist überwältigt: Das Leben in der Stadt ist so aufregend! Ihr Glück scheint vollkommen, als der Gewürzhändler Martin Wied sie um ihre Mitarbeit bittet: Ingwerwurzeln, Safranfäden, Paradieskörner, Zitronenöl, Muskatnuss - Luzia entdeckt ihre Passion. Ihr Verkaufstalent, ebenso wie ihr hübsches Äußeres, bleibt auch anderen nicht verborgen. Ausgerechnet Siegfried Thal, der Sohn von Martins größtem Konkurrenten, will Luzia zur Frau. Noch bevor Martin ihr seine eigenen Gefühle offenbaren kann, wird er des Mordes angeklagt. Überzeugt von seiner Unschuld, beginnt Luzia nach dem wahren Täter zu suchen …
Quelle: Rowohlt
Nicoles Bewertung
Nachdem Elisabeth von Manten im ersten Teil dieser historischen Duologie ihren Mann, den Grafen Johann kennen und lieben lernte und man auch dort bereits auf die damaligen Nebenfiguren, die Bauerntochter und Freundin Elisabeths, Luzia Bongert und Graf Johanns bestem Freund, dem Händler Martin Wied, stieß, erzählt die Autorin in „Die Gewürzhändlerin“ nun Luzias und Martins eigene Geschichte. Das Schicksal aller drei Romanfiguren, ist eng miteinander verknüpft, durch eine lang zurückliegende Freundschaft ihrer Ahnen, die einst ins Heilige Land zogen und von dort eine magische Reliquie mitbrachten, die sie in drei Teile teilten und von dem jeder ein Teil behielt. Luzia ist dazu mit einer besonderen Gabe gesegnet- das Kreuz, das sie um ihren Hals trägt und das bei Gefahr ein Eigenleben entwickelt, schickt ihr zudem Visionen, wenn sie schläft.
Kurz bevor sie Martin Wied in Koblenz begegnet, kommt erneut Leben in das Kreuz, vor allem in Martins Nähe und so ist Luzia zunächst alarmiert- vor allem aber weiß sie nicht recht, was sie von Martin halten soll- jedes Mal, wenn sie sich begegnen streiten sie sich, außerdem ist Luzia etwas abgeschreckt von Martins zahlreichen Brandnarben, die er sich einst, als er seine Schwester aus einem brennenden Haus retten wollte, zuzog.
Doch Luzias Rechenkünste und ihr flinker Geist bleiben Martin nicht lange verborgen und so bittet er die junge Hausangestellte von Elisabeth schließlich darum, ihn bei seinen Geschäften auf dem Markt von Koblenz zu unterstützen. Luzia bereitet es sehr viel Spaß, mit Gewürzen zu handeln, vor allem weil Martin sie auch in ihrer Selbstständigkeit bestärkt. Martins Mutter ist jedoch weniger begeistert davon, dass Luzia ihrem Sohn zur Hand geht- sie befürchtet, dass Martin Luzia die Ehe antragen könnte. Ihre Skrupel sind durchaus berechtigt- zum einen ist die Bauerntochter Luzia keine standesgemäße Braut für den Händler und zum anderen könnte Martin, falls er eine der Töchter seiner größten Rivalen heiratet, einen größeren Nutzen aus seiner Verheiratung ziehen. So macht sie aus ihrer Abneigung Luzia gegenüber keinen Hehl und somit sieht es für eine gemeinsame Zukunft zwischen Martin und Luzia auch nicht unbedingt rosig aus.
Zugegeben, ich bin mittlerweile ein Fan der Autorin geworden, denn ich liebe historische Romane, die sowohl historisches Kolorit verströmen, als auch mit einem unterhaltsamen Erzählstil punkten können. Bislang kannte ich jedoch lediglich die anderen Buchreihen der Autorin, die mich dazu verleiteten, auch zum neuen Roman von Petra Schier „Die Gewürzhändlerin“ zu greifen. Leider war mir zu dem Zeitpunkt, als ich diesen Roman las, der erste Teil noch nicht bekannt und obwohl man diesen Roman meiner Meinung nach auch ohne Vorwissen lesen kann- ist es jedoch schöner, wenn man den Vorgängerband bereits kennt, da es in „Die Gewürzhändlerin“ einige Erwähnungen zu Geschehnissen gibt, die im ersten Teil „Die Eifelgräfin“ stattfanden. Denn auch die kleine Rahmenhandlung über die Ahnen der Protagonisten, nimmt wohl schon im ersten Band seinen Anfang, wobei es jedoch lediglich ein zwar spannender, aber auch interessanter Nebenhandlungsstrang ist. Ich war so angetan von der Idee einer „magischen“ Reliquie, dass ich mir mehr Rückblenden in die Zeit der Kreuzritter gewünscht hätte und auch die Geschichte über den Zöllner Zachäus hätte die Autorin von meiner Seite aus ruhig ausführlicher schildern können, als es der Fall war.
Der Klappentext lässt die Vermutung aufkommen, dass es sich bei diesem Buch um einen historischen Krimi handelt- das ist allerdings nicht der Fall- vielmehr steht die Entwicklung der Hauptfigur Luzia im Fokus der Story und natürlich auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und…. (wird nicht verraten)
Als historischer Roman funktioniert „Die Gewürzhändlerin“ auf ganzer Linie, ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt von der Geschichte und fand auch die Ausflüge ins Geschäftsleben des Mittelalters sehr interessant. Luzia und Martin sind Protagonisten, die nicht ganz einfach zu nehmen sind, obwohl sie ihr Herz auf dem rechten Fleck tragen. Beide sind schnell aufbrausende „Kampfhähne“, doch deren Streitbarkeit wird dem Leser in leicht zu ertragenen, sogar stellenweise amüsanten Dosen verabreicht, sodass ich daran keine Kritik üben kann oder möchte.
Es gibt nur ein kleines „aber“ an dem ansonsten so großartigen historischen Roman. Ich hätte mir ein wenig tiefgründigere Dialoge in romantischen Momenten gewünscht, die die sich entwickelnde tiefe Liebe des Heldenpaars zusätzlich verdeutlicht/untermauert hätte.
Kurzgefasst: Ansonsten hat der Roman alles, was ein guter historischer Unterhaltungsroman haben sollte und er ist mir definitiv eine Leseempfehlung wert!