Gena Showalter
Werbung
> Jetzt bei Amazon.de einkaufen
Originaltitel: Darkest Night
Verlag: Mira
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: August 2009
Genre: Paranormal
Teil einer Serie: Herren der Unterwelt 01
Klappentext
Die junge Wissenschaftlerin Ashlyn Darrow ist verzweifelt: An jedem Ort hört sie alle Gespräche, die je dort stattgefunden haben. Und sie weiß: Wenn, dann können ihr nur die Lords der Unterwelt helfen. Auch auf die Gefahr hin, von den Unsterblichen getötet zu werden, wagt sie die Reise zum Haus der Verdammten und trifft in den Wäldern vor den Toren Budapests auf Maddox, den Hüter des Dämons der Gewalt. Zum ersten Mal verstummen alle Stimmen in ihr. Auch Maddox spürt sofort den unwiderstehlichen Reiz der jungen Amerikanerin. Doch er darf seinen Gefühlen nicht nachgeben, denn das Böse in ihm ist unberechenbar. Ein Jahrtausende alter Kampf entflammt von Neuem: gegen den inneren Feind, und gegen den äußeren, der Ashlyns Spur verfolgt hat. Beide wollen nur eins: töten! Maddox und Ashlyns Schicksal scheint besiegelt.
Quelle: Mira
Ankes Bewertung
Zum Buch: Einst waren sie die Krieger der Götter, aber ihr Stolz und Ehrgeiz konnte es nicht ertragen, dass ausgerechnet einer Kriegerin Pandora die Büchse zum Schutz anvertraut wurde.
Um allen eine Lehre zu erteilen, stahlen sie die Büchse der Pandora, öffneten sie, befreiten die darin gefangenen Dämonen und brachten Tod und Verderben über alles.
Als Strafe legten die Götter auf jeden von ihnen einen Fluch: Jeder der Krieger musste einen der bösartigen Dämonen in sich aufnehmen und seitdem mit ihm das Leben teilen; immer in der Gefahr, dass der in ihnen wohnende Dämon die Oberhand gewinnt und sich in brutaler Raserei suhlt.
Das ist in etwa die Ausgangssituation von Gena Showalters „Lord of Underworld“-Serie. In diesem ersten Teil wird, nicht ausschließlich, aber doch im Hauptfokus, über den Krieger Maddox berichtet, der, weil er derjenige war, der Pandora getötet hat, noch eine zusätzliche Strafe erleiden muss.
Ich war sehr gespannt auf diese Serie, aber beim Lesen bin ich schnell auf einige Dinge gestoßen, die mich immer kritisch werden ließen.
Für Helden, die angeblich still vor sich hin schweigen, beschweren sich die Herren der Unterwelt leider recht oft über ihr Schicksal. Das war eigentlich der Punkt, der mich an der inhaltlichen Seite der Geschichte am meisten irritiert hat. Nach, ich weiß nicht wie viel, tausenden von Jahren müssten sich die Herrschaften doch endlich einmal mit ihrem inneren Dämon angefunden haben oder zumindest einen Weg gefunden haben, mit ihnen zurechtzukommen. Und warum müssen sie sich dabei permanent in einen dicken Mantel aus schlechter Laune hüllen? Und hat man sich gerade mit den vorgestellten Helden zurechtgefunden, tauchen noch mehr davon auf, bis es von ihnen nur so wimmelt.
Und die Heldin, die zwar zuerst eine Heidenangst vor ihm hat, dann aber keine Probleme damit bekommt, dass er sie aus Versehen vergiftet und beinahe umgebracht hat? Nein, sie will bleiben, bis sie ihm endlich ihre Unschuld geschenkt hat. Und überhaupt diese Unschulds- und Naivchen-Nummer passt so überhaupt nicht zu ihr und das empfand ich als recht irritierend. Im Gegensatz dazu konnte ich mich sogar mit der unbegründeten Anziehungskraft, die Ashlyn an Maddox bindet, gut arrangieren.
Dazu kommt, dass die Autorin ihren Helden auf der einen Seite einen modernen Straßen-Slang in den Mund legt und sie ihn in einer hypermodernen, luxuriösen Umgebung wohnen lässt, dem Herren aber gleichzeitig ein recht steinzeitliches Verhalten und sehr altmodische Denkweisen durchgehen lässt.
Ganz zu schweigen davon, dass Gena Showalter es für meinen Geschmack nicht schafft, diese Gegensätzlichkeiten harmonisch zu verbinden und daraus eine einigermaßen stimmige Atmosphäre zu schaffen.
Relativ langatmige Stellen, in denen die Helden sich wiederholt in ihrem Selbstmitleid ergeben, tragen ebenso wenig zur Steigerung des Lesegenusses bei, wie ein recht anstrengend zu lesender Schreibstil. Die Autorin macht zu viele kryptische Andeutungen, die eher ermüdend als ermunternd auf mich gewirkt haben.
Nun stellt sich die Frage, warum ich bei so viel Kritik das Buch nicht längst aus der Hand gelegt habe, sonders es schon fast ein wenig gierig zu Ende las. Zudem auch noch 4 Punkte vergeben habe?
Die Geschichte hat Potenzial und die Idee für die Serie finde ich eigentlich recht spannend. Sie, sowie auch die Krieger haben schon das gewisse Etwas, was meine Leseneugier anstachelte, mehr und mehr über sie erfahren zu wollen. Und trotz des relativ anstrengenden Schreibstiles der Autorin habe ich mich tief in das Buch versenkt und gar nicht so wahrgenommen, wie schnell die Zeit beim Lesen verging.
Zum Hörbuch: Da es schon eine Weile her ist, dass ich das Buch gelesen haben, habe ich die HörbuchAusgabe von Gena Showalters "Schwarze Nacht" mit Spannung und großem Interesse erwartet.
Als faszinierend empfand ich, dass mich die Autorin und das Buch erneut fesseln konnten - und das, obwohl ich nach wie vor nicht so ganz mit dem Inhalt und seinen Charakteren zurechtkam.
So empfand ich die relativ langatmigen Stellen, in denen die Helden sich wiederholt in ihrem Selbstmitleid ergeben, immer noch als nervig. Ebenfalls eher negativ kam mir das hohe Maß an Gewaltbereitschaft, die übertriebene Aggressivität und die allzu düstere Grundstimmung vor.
Davon eingehüllt erscheint mir nun auch die Liebesgeschichte völlig fehl am Platz, wie ein fröhliches rosa Kaninchen zwischen übel gelaunten dunklen Wölfen, was mir zuvor so überhaupt nicht aufgefallen war. Währenddessen erschien mir mit einem Mal die Heldin weder als Unschuldslamm noch als Naivchen, sondern sogar als ziemlich mutig und standhaft; zumindest bietet sie Maddox ganz schön Paroli!
Vielleicht kommen diese anderen Eindrücke daher, dass ich mich bei der wiederholten Begegnung mit dem Stoff nicht mehr auf die Geschichte an sich, sondern auf das drumherum konzentrieren konnte.
Vor allem aber ist neues Interesse an der Serie in mir erwacht - was ja schon mal nicht schlecht ist.
Auch ist wahrscheinlich, dass ich die Serie eher als Hörbuch denn als Buch weiterverfolgen werde.
Auch, weil ich den Sprecher Henning Vandenberg nicht gänzlich unpassend empfinde. Manchen der Krieger verleiht er zwar ungewöhnliche stimmliche Interpretationen, die mir eher befremdlich denn passend vorkamen. Doch im Großen und Ganzen finde ich ihn durchaus angenehm als Sprecher der Serie.
Kurzgefasst: „Schwarze Nacht“ hat mich, trotz der vielen Punkte, die ich negativ angemerkt habe, in seinen Bann gezogen und ich werde diese Serie auf jeden Fall weiterverfolgen, wenn auch nicht wie zunächst gedacht in Buch-, sondern doch lieber in Hörbuchform.