Erica Spindler
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Originaltitel: In Silence
Verlag: Mira
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Mai 2011
Genre: Romantic Suspense
Klappentext
Die Journalistin Avery ermittelt auf eigene Faust. Denn für sie steht fest, dass der lange zurückliegende Mord an einer jungen Frau in Verbindung steht mit dem erschütternden Tod ihres Vaters. Auch der attraktive Rechtsanwalt Hunter, der durch Avery endlich wieder erfährt, was Liebe ist, glaubt daran. Als erneut die grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden wird, kommen sie der schrecklichen Wahrheit auf die Spur. Und geraten ins Visier des Mörders.
Quelle: Mira
Nicoles Bewertung
Da sich Averys Beziehung zu ihrer Mutter im Laufe der Zeit immer schwieriger gestaltete, und Avery zudem Karriere als Journalistin machen wollte, entschloss sie sich vor Jahren aus ihrem Heimatort, dem idyllischen aber kleinen Cypress Springs, fortzuziehen. Mittlerweile hat sie ihr Ziel erreicht, doch während sie ihre Karriere verfolgte, vernachlässigte sie ihre Eltern und besuchte diese sehr selten.
Auch als ihre Mutter vor einem Jahr starb, reiste sie nur für wenige Wochen in ihr Heimatstädtchen.
Das schlechte Gewissen meldet sich jedoch sehr plötzlich bei ihr, als sie einen folgenschweren Anruf aus Cypress Springs erhält.
Ihr Vater soll den Tod ihrer Mutter nicht verkraftet, sich wochenlang depressiv im Hause aufgehalten und schließlich mit Diesel übergossen und angezündet haben.
Avery ist wie vor den Kopf gestoßen, war ihr Vater, ein Arzt, doch immer ein Mensch, der mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen stand und nie eine Neigung zum Selbstmord zeigte.
Sie reist zur Beerdigung nach Cypress Springs und wird dort von allen Bewohnern zunächst mit der üblichen Liebe und Sorge überschüttet, die ihr dort stets zuteil wurde, denn Cypress Springs rühmt sich nicht umsonst, die Stadt mit der niedrigsten Kriminalrate und dem größtmöglichen Zusammenhalt ihrer Bewohner zu sein.
Auch ihr Ex-Freund, der Polizist Matt scheint nur darauf gewartet zu haben Avery wieder in seine Arme schließen zu können und gibt zu, immer noch tiefe Gefühle für sie zu hegen.
Doch stattdessen fällt das Wiedersehen mit Matts Zwillingsbruder Hunter weniger freundlich aus. Hunter ist ein gebrochener Mann und kehrte, nachdem seine Karriere als Staranwalt durch einen Unfall den er in betrunkenem Zustand baute, scheiterte, zurück in die Stadt die er eigentlich immer verabscheute.
Hunter hält mit seiner Meinung nicht hinterm Berg. Er konfrontiert Avery mit seinen recht unschönen Ansichten über ihr Verhalten in Bezug auf ihre Familie und ist auch der einzige, der Avery deren Schuldbewusstsein am Tode ihres Vaters nicht ausreden will.
Während Averys Aufenthalt in Cypress Springs fallen ihr jedoch immer mehr Ungereimtheiten am angeblichen Selbstmord ihres Vaters auf und so beginnt sie damit, auf eigene Faust zu recherchieren. Die Schwester eines verschwundenen Mannes, der vor einiger Zeit nach Cypress Springs kam um rätselhafte Todesfälle zu untersuchen, unterstützt sie dabei. Doch schnell muss Avery feststellen, dass die Menschen, die sie schon ihr ganzes Leben lang kennt, scheinbar nicht alle das sind, was sie nach außen hin verkörpern und sie sich dazu auch noch in Lebensgefahr begibt durch ihre Nachforschungen…
Erica Spindler gehört zu meinen Lieblingsautorinnen im Thrillergenre und somit wollte ich „Stadt des Schweigens“ auf keinen Fall verpassen.
Auch wenn sich der Roman in Sachen Spannung eher gemächlich steigert, die Stadtbewohner von Cypress Springs eine Spur zu nett und eindimensional agieren als wahr zu sein und auch die Liebesgeschichte in der Story ihre kleinen Schwächen hat (so ist sie erst völlige Nebensache und wird dann zum Ende hin an unpassendster Stelle- nämlich als es richtig spannend wird, ausführlicher behandelt (wobei sie leider auch recht dünn und eigentlich überflüssig ist meiner Meinung nach) , gelang der Autorin dennoch das Kunststück eine packende Story zu schreiben, die ich in einem Zug auslesen musste, ohne den Roman zwischenzeitlich weglegen zu können. Trotz erwähnter Schwächen funktioniert „Stadt des Schweigens“ und obwohl die Zahl der Verdächtigen eher überschaubar ist, hat mich das Ende dann doch sehr überrascht. (wobei man von der einen Ungereimtheit absehen sollte, die auf der Beerdigung von Averys Vater stattfindet, als Avery diverse Personen zusammen stehen sieht und daraus einige Schlüsse zieht (wie der Leser) , die auf eine völlig falsche Fährte locken sollen.
Kurzgefasst: Zwar ist es nicht Spindlers bester Roman, aber selbst Spindlers schwächere Romane sind immer noch besser, als so manches andere im Thriller und Romantic Suspense Genre. ;-)