Gefährliche Leidenschaften

Sherry Thomas

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Originaltitel: Not quite a husband

Verlag: Cora
ISBN: Historical Gold 237
Erscheinungsdatum: Juli 2011

Genre: Historical

Teil einer Serie: Marsden Brothers

Klappentext

Ihre Ehe währte kaum länger als die Flitterwochen- was keinen wirklich überrascht, am wenigsten die Braut Bryony selbst. Ein so attraktiver und begehrter Mann wie Leo Marsden und eine Frau wie sie, die gegen die guten Sitten verstößt, in dem sie Ärztin wird? Unmöglich! Aber warum nur folgt Leo ihr jetzt, drei Jahre nach der Trennung ins ferne Indien?

Leo wagt nicht zu hoffen, dass Bryony ihm jemals verzeiht. Aber er muss ihr eine lebenswichtige Nachricht übermitteln und sie sicher nach England zu ihrer Familie zu bringen. Ein gewagtes Vorhaben! Um sie herum tobt der Krieg- und noch immer weckt die schöne Bryony gefährlich heiße Leidenschaft in ihm …

Quelle: Cora

Rezensionen

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Bryony ist Ärztin aus Leidenschaft und ist überglücklich, als der ein paar Jahre jüngere Leo ihren Heiratsantrag annimmt, denn Leo, den sie schon seit ihrer Kindheit kennt, hat sich zu einem attraktiven, humorvollen und guten Menschen entwickelt- glaubt sie!
Doch kurz vor der Hochzeit, als sie bei einer Frau Geburtshilfe leistet, erwischt sie ihren Ehemann in spe, in Flagranti mit einer anderen.
Sie schweigt sich darüber jedoch aus und so findet die Hochzeit wie geplant statt. Doch innerlich ist sie wie erstarrt und statt sich auf Leo einzulassen, zieht sie sich immer mehr in sich zurück, macht Überstunden im Hospital und trotz Leos unermüdliche Bemühungen, scheitert ihre gemeinsame Ehe. Bryony lässt sich von ihm scheiden und geht nach Indien. Den Grund für ihr unterkühltes Verhalten Leo gegenüber erfährt der Ex-Ehegatte jedoch genauso wenig, wie andere persönliche Ansichten Bryonys und so glaubt Leo, Bryony wäre einfach eine eiskalte Frau, die nicht lieben kann.

Jahre später reist Leo ebenfalls nach Indien, denn neben einem Auftrag für die britische Regierung, hat ihn seine Ex-Schwägerin darum gebeten, Bryony zurück nach England zu bringen. Ihrem Vater geht es gesundheitlich sehr schlecht und alle befürchten das Schlimmste. Als Leo plötzlich vor ihr steht, ist Bryony wie gelähmt und kann gar nicht glauben, dass er sich tatsächlich auf die Bitte ihrer Schwester eingelassen hat. Als Leo jedoch kurz nach seinem Eintreffen einen Malariaanfall bekommt, muss sie ihre ablehnende Haltung zunächst ablegen und ihn pflegen. Dabei keimen längst verloren geglaubte Gefühle in ihr auf…

„Gefährliche Leidenschaften“, erzählt die Story über Bryony und Leo Marsden. Leo Marsden ist der kleinere Bruder von Will und Matthew Marsden. Erwähnte Akteure hatten bereits ihren Auftritt in dem Vorgängerroman „Köstlich wie ein Kuss“. Dennoch erzählen beide Romane eine vollkommen eigenständige Geschichte und so muss man den Vorgängerband meiner Meinung nach nicht unbedingt vorher gelesen haben.

Während ich von „Köstlich wie ein Kuss“ trotz des bildhaften, ausdrucksstarken und sehr gewählt klingendem Schreibstil der Autorin enttäuscht war, gelingt es Sherry Thomas diesmal, sich wieder etwas zu steigern. Trotzdem konnte mich auch „Gefährliche Leidenschaften“ nicht auf ganzer Linie begeistern. Zwar sind ihre Akteure interessante Romanfiguren und auch ihre Ausgangssituation ist als solche erst einmal interessant, doch man erfährt einfach zu wenig über das Gedankengut des Heldenpaars. Der Grund für Bryonys kühles Verhalten Leo gegenüber, wird relativ spät aufgeklärt und auch wenn sie eine einsame Kindheit hatte, war mir ihre Entscheidung- sich einfach über Leos Fehltritt auszuschweigen und tatenlos dabei zuzusehen, wie ihre gemeinsame Ehe scheitert, ein wenig suspekt. Die Ausgangssituation wirkte mir aus diesem Grund zu konstruiert und unglaubwürdig.

Dazu hatte ich ein großes Problem- ich las vor einiger Zeit „Das Leuchten des Safranmondes“ von Meredith Duran und laut Nachwort war die Autorin ebenfalls sehr begeistert von dieser Geschichte. Genauso wie in „Gefährliche Leidenschaften“ spielt „Das Leuchten des Safranmondes“ zu großen Teilen in Indien während eines Aufstandes und wenn man den Duran Roman dazu- wie ich zuvor, gelesen hat, erkennt man leichte Ähnlichkeiten. Doch während die Akteure im Duran Roman beide „tortured“ sind und auch einen echten Grund für ihre Verhaltensweisen hatten, wirkt Bryonys dagegen ein wenig zu künstlich herbeigeführt. Erschwerend kommt dazu, dass man von Leo auch im Laufe der Story einfach zu wenig erfährt, was dazu führt, dass er dem Leser einfach fremd bleibt.

Dennoch gibt es auch positive Aspekte in dieser Story. So fand ich die Annäherung zwischen Bryony und Leo, die sich in Indien vollzieht, sehr gefühlvoll und romantisch inszeniert. Dazu kommt Sherry Thomas ausdrucksstarker, poetisch klingender Stil, der mir auch hier wieder sehr gut gefallen hat. Die Liebesszenen sind prickelnd und ansprechend und sorgen in dieser Hinsicht für viel Gefühl.
Der Aufstand, der sich während Bryonys und Leos Aufenthalt in Indien ereignet, führt noch mal zu einigen spannenden Momenten, doch auch hier gibt es einen kleinen Wermutstropfen- nur wegen des störrischen Verhaltens der Heldin gerät das Paar in diese Kriegswirren…

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