Julie Ann Walker
Werbung
> Jetzt bei Amazon.de einkaufen
Originaltitel: Hell on Wheels
Verlag: Lyx
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: November 2013
Genre: Romantic Suspense
Teil einer Serie: Black Knights Inc. 01
Klappentext
Der Ex-Marine Nate Weller ist ein exzellenter Scharfschütze, nichts vermag, ihn aus der Ruhe zu bringen. Doch dann bittet die hübsche Ali Morgan ihn um Hilfe, weil sie glaubt, ins Visier einer internationalen Verbrecherorganisation geraten zu sein. Insgeheim ist Nate schon lange in Ali verliebt. Aber sie ist die Schwester seines besten Freundes, und er hat sich eigentlich geschworen, die Finger von ihr zu lassen …
Quelle: Lyx
Ankes Bewertung
Wie so oft, wenn ich ein Buch, einer mir unbekannten Autorin zur Hand nehme, versuche ich so unbefangen wie möglich an das Buch heranzugehen. So wusste ich über "Gestohlene Wahrheit" lediglich, dass es dem Romantic Suspense Genre zugehörig ist und der Held einen Ex-Militär-Hintergrund hat; besonders letzteres ist eines meiner absoluten Reizwörter.
Doch es kam noch viel besser! Denn schon auf den ersten Seiten lieferte mir die Autorin eine ganze Reihe weiterer verlockender Versprechen, wie etwa Biker, verdecke OPs usw., die mich, vor Erwartung auf kommendes, richtiggehend gierig machten.
Leider folgt dem die Ernüchterung auf den Fuß, da mir beim Weiterlesen klar wurde, dass ich mich, trotz meines Wunsches das Buch zu lieben, mit dem Stil der Autorin, nicht würde anfreunden können.
Im Einzelnen gesehen hat "Gestohlene Wahrheit" alles, was ein toller Romantic Suspense braucht: eine fesselnde Story, spannende Figuren, viel Action, ein flottes Erzähltempo und als Sahnehäubchen eine passend in der Story eingebettete Liebesgeschichte.
Doch zusammen genommen, hat es für mich einfach nicht gepasst.
Beim Lesen bin ich über zu viele Widersprüchlichkeiten, zu viel unpassende Verhaltensweisen und zu viele nicht logische Erklärungen gestolpert, die so deutlich hervortraten, dass ich sie nicht einfach beiseiteschieben und mich weiter mit dem Buch amüsieren konnte.
Ich wurde mit einer Heldin konfrontiert, deren Wesen, so gar nicht zu ihrem Leben (als Kindergärtnerin) zu passen schien. Und einem Helden, dem ich den schweigsamen, stoischen Mann, nicht wirklich abnehmen konnte.
Und das setzte sich eigentlich in allen Bereichen des Buches fort.
So kam es, dass mir Julie Ann Walkers "Black Knights Inc." eher wie eine mit Regierungsauftrag agierende Geheimeinheit der Hells Angels vorkamen, die als Tarnung "Orange County Choppers" spielen, als eine, irgendwie halb-militärische geheime Gruppierung, die komplett verdeckt arbeite.
Zudem hat die Autorin jedes Klischees mit aufgenommen, was ihr über den Weg gelaufen zu sein schien. Sie scheint es zu lieben, Waffenbezeichnungen, bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit einzustreuen und hat eine ganze Reihe an Lieblingswörtern, wie etwa "bizarr" oder "surreal", die mich, aufgrund ihrer Wiederholungen, schon nach wenigen Seiten genervt die Augen rollen ließen.
Auch dass die Heldin sich, bei jeder sich bietenden Gelegenheit erbrochen hat, wo sie doch zuvor gar nichts gegessen hat, war genauso "surreal" - um es einmal mit den Worten der Autorin zu sagen - wie die anschauliche Beschreibung über den Geruch, eines im Todeskrampf eingekoteten Erschossenen.
Beim Lesen habe ich mich oft gefragt, ob der Autorin klar war, was für eine Art von Geschichte sie eigentlich schreiben will; sollte sie realistisch rüberkommen, comichaft, nach Superheldenart oder mit Genuss überdreht und übertrieben.
Mal Soldat, mal Superheld und mal Bad Boy-Rocker - eine Irritation, die ein entspanntes Lesen bei mir verhindert hat, da ich einfach nicht recht wusste, was ich erwarten sollte. Als Mischung hat es für mich nicht funktioniert.
Kurzgefasst: militärische Geheim-OPs meets Hells Angels meets Orange County Choppers. Verlockende und widersprüchliche Ansätze, die jedoch für meinen Geschmack keine harmonische Einheit bildeten und mich so insgesamt, nicht zu überzeugen wussten.