Susan Wiggs
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Originaltitel: The Apple Orchard
Verlag: Mira
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: März 2014
Genre: Contemporary
Teil einer Serie: Bella Vista Chronicles 01
Klappentext
Eine Suche nach alten Schätzen und neuen Gefühlen. Barfuß und mit einem Glas Wein in der Hand streift Tess über die Wiesen von Bella Vista. Während sie den Blick über die Apfelplantage und die fliederfarbenen Lavendelfelder schweifen lässt, verspürt sie eine ungeahnte Sehnsucht. Das gesamte Anwesen strahlt so viel Zusammenhalt und Familiensinn aus. Tief in ihrem Herzen hat Tess sich immer gewünscht, an einem solchen Ort zu leben. Dazuzugehören. Doch dieses Paradies geht ihr verloren, wenn es Tess nicht gelingt, den alten Familienschatz zu finden. Mithilfe ihres Großvaters, den sie bislang nicht gekannt hat, einer Halbschwester, von deren Existenz sie nichts wusste, und eines Bankers, der mehr mit dem Herzen denkt, macht sie sich auf die Suche.
Quelle: Mira
Chris' Bewertung
Die Kunstexpertin und -detektivin Tess Delaney, erfährt von einem gutaussehenden Fremden – Dominic Rossi, dass sie eigentlich Familie hat und diese sie braucht. Obwohl Tess kein Wort glaubt, besucht sie dort die Apfelplantage ihres Großvaters Magnus, der nach einem Unfall im Koma liegt. Auf Bella Vista lernt Tess dann ihre Halbschwester Isabel Johansen kennen, die ebenfalls nichts von der Existenz einer Schwester wusste. Tess’ Mutter, die Licht ins Dunkel bringen könnte, meldet sich nicht und der Vater von Tess und Isabel, ist schon vor der Geburt der Halbschwestern verstorben.
Dominic ist ein Freund der Familie und kümmert sich seit vielen Jahren um die finanziellen Belange der Johansens. Doch es steht schlecht um Bella Vista und Magnus und Isabel könnten alles verlieren, was ihnen lieb und teuer ist. Doch Isabel ist hilflos und Magnus liegt im Koma.
Im ersten Teil der Bella Vista Chronicles entführt uns die Autorin Susan Wiggs ins sonnige Californien, wo sich der dänische Auswanderer Magnus eine neue Existenz aufgebaut hat. Doch diese Existenz scheint in sich zusammenzufallen und dann gibt es noch so viele ungeklärte Familiengeheimnisse und Widersprüchlichkeiten in der Familiengeschichte. Tess, die ohne Vater aufgewachsen ist, wurde von einer starken Mutter und Großmutter erzogen. Sie ist unabhängig, aber auch distanziert. Nähe kann sie nur schwer zulassen.
Es fällt ihr deswegen auch schwer, sich auf den charmanten Dominic Rossi einzulassen, der sehr schnell um sie wirbt. Doch Dominics Leben ist auch nicht frei von Last. Von seiner Frau Lourdes ist er geschieden und er kümmert sich hingebungsvoll um seine Kinder Trina und Antonio. Doch während er mit der gescheiterten Ehe abgeschlossen hat, ist Lourdes fest entschlossen ihren Exmann zurückzuholen. Und dabei geht die Anwältin nicht zimperlich vor.
Allerdings freundet sich Tess sehr schnell mit ihrer hinreißenden und liebenswürdigen Halbschwester Isabel an. Diese ist eine begnadete Köchin und wurde von den Großeltern Magnus und der bereits verstorbenen Großmutter Eva großgezogen, da Isabels Mutter gleich nach der Geburt verstarb. Bella Vista ist Tess erst fremd, doch schnell lebt sie sich auf dem Familienbesitz ein. Und irgendwann droht sie ihr Herz daran zu verlieren, obwohl sie sich doch nicht wirklich zugehörig fühlt. Tess ist und bleibt das ganze Buch hindurch eine Zerrissene und eine Getriebene, während Isabel wie der Ruhepol der Geschichte wirkt.
Susan Wiggs hat einen wunderbaren und vielschichtigen Familienroman geschrieben, der den Leser nicht nur nach Californien, sondern auch ins Dänemark der 40iger Jahre entführt. Einfühlsam und sehr authentisch beschreibt sie die Lebenssituation der Menschen im besetzten Dänemark und von der Willkür der Besatzungsmacht, die Kindern ihre Eltern und Eltern ihre Kinder nahm. Eine weitere Zeitebene wird beschrieben, als man die Elterngeneration – die Mütter von Isabel und Tess, sowie ihren Vater Eric – kennenlernt.
Doch nicht nur diese Generation trägt Geheimnisse und Schuld mit sich herum. Auch Großvater Magnus hütet ein unglaubliches Geheimnis, das erst spät gelüftet wird. Obwohl dieses Buch vor Geheimnissen und Andeutungen nur so strotzt, ist es ein großartiges Familienbild geworden. Leider sind dabei die Persönlichkeiten von Tess und Dominic etwas untergegangen. Zeitweise sind sie mir beide etwas fremd geblieben. Dennoch war das Buch spannend und flüssig geschrieben und hat natürlich die Neugierde auf Isabels Geschichte geweckt. Ich bin mir sicher, dass in ihrer Geschichte weitere Familiengeheimnisse zutage kommen.
Kurzgefasst: ein opulentes Familienbild mit emotionalen Rückblicken in die Vergangenheit.