Michelle Willingham
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Originaltitel: Good Earls don't lie
Verlag: dp Verlag
Ausgabe: ebook
Erscheinungsdatum: Juli 2023
Genre: Historical
Teil einer Serie: Der Earl und ich / Earls next Door 01
Klappentext
Lady Rose Thornton ist entsetzt und doch fasziniert, als sie plötzlich einen kaum bekleideten Mann in ihrem Garten vorfindet. Der gutaussehende Unbekannte behauptet, Iain Donovan, der Earl of Ashton zu sein, und angeblich ist er von Dieben ausgeraubt worden. Rose ist skeptisch. Sagt der vermeintliche Earl die Wahrheit oder ist er lediglich ein armer Fremder, der sie belügt? Doch als Rose erfährt, dass der junge irische Earl in einer Hungersnot alles verloren hat, stimmt sie zu, ihn bei der Suche nach einer heiratswilligen Dame zu unterstützen. Als Gegenleistung soll Iain ihr helfen, damit sie nach einer kräfteraubenden Krankheit wieder gehen lernt. Als es dann aber zwischen den beiden zu knistern beginnt, drohen Geheimnisse über Iains Geburtsrecht die aufkommenden Gefühle zwischen den beiden zu überschatten. Werden sie trotz der Widrigkeiten zueinander finden, oder steht ihnen die Vergangenheit dabei im Weg?
Quelle: dp Verlag
Ankes Bewertung
Um sein Gut zu retten und seine Leute besser über die Hungersnot in Irland zu bringen, bleibt Iain Donovan, Earl of Ashton nichts anderes übrig als nach England zu gehen und zu versuchen, mit seinem Titel eine reiche Erbin anzulocken.
Auf dem Weg zum Haus von der älteren Lady Thornton, die ihm Hilfe versprochen hat, wird er jedoch überfallen und ausgeraubt und kommt nun ohne Beweise für seine Herkunft im Hause Thornton an. Hinzu kommt, dass die ältere Lady Thornton außer Hause weilt und niemandem über seiner Ankunft informiert hat.
Nun ist es an Lady Rose Thornton, Lady Thornton Enkelin, zu entscheiden, Iain zu glauben, bzw. ihm auf die Reihe Möglichkeit seiner Herkunft hin Unterschlupf zu gewähren. Ein wenig steht ihr dabei im Weg, dass sie Mr. Donovan äußerst charmant findet und er sie dazu noch ermutigt über sich hinauszuwachsen und sich weiter daran zu über ihre Bewegungsfreiheit, die sich nach einer Erkrankung eingebüßt hat, wiederzuerlangen. Und tatsächlich gelingt es Iain nicht nur den Räubern auf die Spur zu kommen und seinen Siegelring zurückzuerhalten, sondern er unterstützt Rose auch hingebungsvoll bei ihren Übungen.
Nichtsdestotrotz bleibt das Problem, eine reiche Erbin zu finden, bestehen, denn Rose, in die sich Iain bereits Hals über Kopf verliebt hat, sieht sich bereits einem anderen versprochen. Wenn auch Lord Burkham, Rose seit ihrer Erkrankung stark vernachlässigt hat.
Zudem scheint es, dass Roses psychisch erkrankte Mutter ihre Mitgift, sowie Teile der Einnahmen des Gutes unlauteren Vermittlern überlassen hat, nachdem diese ihr angeblich versprochen haben, ihren verstorbenen Ehemann und ihren in Indien verschollenen Sohn zurückzubringen. Keine guten Voraussetzungen, um Iain zu helfen, so sehr sich Rose das auch heimlich wünschen mag.
Da Michelle Willingham nun schon so lange auf meiner Liste der Autoren steht, die ich unbedingt einmal lesen möchte, habe ich mich spontan dazu entschlossen den 1. Teil ihrer „Der Earl und ich“, bzw. der „Earls Next Door“ zu lesen.
Und meine Bewertung zeigt es schon: ich hatte meine Last mit „Eine Braut für den Earl“. So sehr, dass ich mehr als einmal kurz davor war, das ebook abzubrechen. Letztendlich habe ich es nur deswegen abgeschlossen, weil es mir wichtig war meine Meinung dazu festzuhalten.
Derweil habe ich mir die Rezensionen, die wir zu den Büchern der Autorin auf Happy End Buecher online haben, einmal genauer durchgelesen und durfte feststellen, dass die Bewertungen recht durchmischt sind, der Durchschnitt jedoch eher zur Mittelmäßigkeit tendiert. Das ist auch mein Eindruck von „Eine Braut für den Earl“.
Zum einen ist die Geschichte recht chaotisch aufgebaut und es gibt zu viele Aspekte, von denen am Ende keines zufriedenstellend ausgeführt wird. So heißt es zb. von Anfang an, dass Rose Iain im Gegenzug, dass er ihr hilft ihre Bewegungsfähigkeit wiederzuerlangen, ihm „Earl“-Unterricht gibt. Das wird dann jedoch recht beiläufig abgehandelt. Da gibt es Iains „Überfall“, der sich als böser Bubenstreich herausstellt. Und, was hat es mit dem Verschwinden seiner irischen Diener auf sich? Oder, was soll das unmögliche und völlig unpassende Verhalten von Roses Diener, der sie immerzu herumtragen muss, weil sie keinen Rollstuhl nutzen möchte. Doch worin liegt da der Sinn, sich von einem Griesgram durch die Gegen tragen zu lassen, wenn sie sich doch damit deutlich freier bewegen hätte können? Ein Diener, der sich gegenüber Iain, auch dann noch bockig verhält, als dieser längst seinen Status beweisen hatte, der Rose Widerworte gibt oder ihren Wünschen nicht nachkommt, weil er keine Lust dazu hat?
Aber da gibt es noch mehr. Etwa Roses Mutter, die sich vor imaginären Wölfen fürchtet, sich nächtlich in Gefahr begibt und unter dem Verdacht steht, das Familienvermögen zu verschenken. Da gibt es eine Schwester, die heimlich verheiratet ist, deren Ehemann aber in Indien verschollen ist und Roses Bruder, das Oberhaupt der Familie, der durch Abwesenheit glänzt. Eine Großmutter, die ihre Enkelinnen unbedingt verheiraten will; obwohl diese offensichtlich anderweitig vergeben sind. Ein Nachbar, mit einem missratenen Sohn, die hinter Rose her ist und ein angeblicher Verehrer und Fast-Verlobter, der sich durch sein Desinteresse am Gesundheitszustand seiner Angebeteten hervorhebt, sowie eine befreundetet Handels-Familie, die am Ende die Finanzen von Iain und von Rose rettet. Und dann wäre da auch noch die Kleinigkeit, dass Iain und Rose unendlich viel Zeit alleine miteinander verbringen.
Ich möchte es dabei belassen, wenn ich auch mit den Punkten, die mich beim Lesen irritiert haben, weiter und weiter machen könnte.
Nach diesem ersten Leseeindruck ist die Autorin zunächst einmal ganz nach hinten auf meiner Lese-Liste gerutscht. Aktuell weiß ich nicht, ob ich mir einen weiteren Teil der Serie geben möchte, auch mich die Leseprobe zum 2. Teil, „Das dunkle Herz des Earls“, die Geschichte von Roses Schwester Lily und ihrem just wieder aufgetauchten heimlichen Ehemanns Matthew Larkspur, Earl of Arnsbury, durchaus angesprochen hat.
Kurzgefasst: eine zu chaotische, un-fokussierte Geschichte, die anstrengend zu lesen ist, weil sie zu viel anspricht und am Ende zu wenig davon nachvollziehbar erklärt.
Gelesen und rezensiert von Anke im September 2023.