Damen Mode
Neben einer schneeweißen Haut, einem roten Mund und roten Wangen und bei den verheirateten Frauen aufgestecktem gelocktem, gedrehten oder geflochtenen Haar waren unter anderen eine Wespentaille, gepufften Ärmel und eine Halskrause das unbedingte "Muss" für die adelige Dame.
Man trug, wenn nicht zum Schutz vor Kälte um die Schultern gelegt, "Zibellini" (Martes zibellina = lat. Zobel) als Accessoire in der Hand. Die beste Übersetzung ist wohl "Pelzkollier", da die wertvollsten Zibellini-Pelze an ihren am Fell belassenen Köpfe, Pfoten und Schwänze mit fein ausgearbeiteten Goldzierrat und Juwelen geschmückt waren.
Die Kleidung der Zeit fällt zudem durch reichhaltige Stickereien, mit Gold und Silberfäden, sowie Juwelen auf. Man nutze Knöpfe, die bei Adeligen aus Gold und mit Schmucksteinen bestückt waren und/oder sogenannte Fangbänder, die mit ihren dekorativen modischen Verzierungen an den Enden als „aiguillettes“ bezeichnet wurden. Gürtel, ob dekorativ und reich verziert oder als Befestigungshilfe für Schlüssel oder kleinere Beutel waren ebenso unabdingbar wie eine Halskrause oder als Minimum ein Stehkragen. Beides vorrangig aus feinster und aufwendigster venezianischer Reticella-Spitze.
In der Elisabethanischen Mode kamen auch mehr und mehr Hüte in Mode. Sie wurden stets auf der hochgesteckten mit einem „caul“, einem dünnen Seidentuch, bzw. einem kunstvollen Haarnetz aus Bändern, Perlen, Spitze, gesetzt getragen. Die neuen Hüte lösten die bis dahin populären French hoods ab. Die French hoods wurden jedoch von der einfachen Bevölkerung noch lange getragen.
Als Unterkleidung diente die aus feinem Leinen bestehende Chemise. Ärmel, sowie ein evtl. vorhandener hoher Zierkragen waren mit schwarzer Stickerei reich verziert. War die Chemise nicht bis oben hingeschlossen und verfügte über einen Stehkragen, nutze man zusätzlich ein Partlet (Krageneinsatz). Dieser wurde unter den Armen mithilfe von Bändern gebunden. Partlets wurden aber nicht nur unter drunter getragen, sondern man trug sie auch über den Bodices.
Es folgten mehrere Unterröcke „petticoats“, die den Rock aufbauschen sollten oder ein Reifrock, genannt „Farthingale“.
Es gab zwei maßgebliche „Farthingale“-Varianten: 1. der Spanische Farthingale, dessen Reifen eine A-Förmige Linie ergeben sollte, und mit Hilfe einer „bum roll“, eines Hinternpolsters, das um die Taille gebunden wurde, den Rock zusätzlich aufbauschte, und zweiter der Französische Farthingale, dessen Reif an der Taille waagerecht vom Körper ab stand und einen Trommel- oder tonnenförmigen Rock bildete.
Der oberste Unterrock füllte auch gleichzeitig den Teil des nach vorne offen getragenen reich verzierten Oberrockes aus, diente somit auch als farblicher Kontrast. Es wurden hier aber auch Teilstücke „Foreparts“ genutzt, die in entsprechender Stelle auf den Farthingale geheftet waren.
Auf die Chemise kam das Korsett, eine Schnürbrust, die die Brüste flach halten sollte und darüber der „Bodices“, der wohl am besten mit dem Wort „Leibchen“ zu übersetzen ist.
Die Ärmel würden entweder am Partlet oder am Leibchen mit Nestelschnüren befestigt. Diese Schnüre wurden zum Teil mit runden den Arm umlaufenden Polstern verdeckt, wobei diese Polster auch gleichzeitig dazu dienten optisch die Schultern zu betonen. Die Ärmel selber waren teilweise gepufft und mit Schnüren, Bändern und Aiguillettes kunstvoll wieder gerafft und mit Perlen und Juwelen verziert.
Eine Robe stellte die letzte Lage Kleidung. Ihre zunächst auslandenden langen Trompetenärmel verschwanden im Laufe der Zeit und machten den engeren spanischen Ärmeln Platz. Weite und locker sitzende Roben wurden auch über einen aus einem Stück bestehenden „Kirtle“ oder einem Unterkleid getragen.
Kirtle waren eine Tunika-ähnliche Frauenkleidung, die vor allem in ländlichen Gegenden und vom Volk getragen wurde.
Um die wertvolle Kleidung im Freien vor Schmutz zu schützen; trug man zusätzlich ein „Outerwear“, ein robustes Schutzkleid. Desweiteren einen schattenspendenden Hut, Maske oder Umhang, damit die Sonne dem schneeweißen Teint der Damen nichts anhaben konnte.
Männermode
Der englische Gentleman hat sich bis heute im Wesentlichen seit der Zeit Sir Walter Raleighs nicht verändert. Er sollte seiner Kleidung die ihr gebührende Aufmerksamkeit schenken, dabei durfte er aber keineswegs zur Übertreibung neigen. Für uns heute ist diese angebliche Zurückhaltung ein wenig schwer nachzuvollziehen, da es nicht unüblich war Makeup, in höchstem Maße mit Stickerei verzierte und mit juwelengeschmückte Kleidung und große aufwendige Spitzenkragen zu tragen. Strumpfhosen und bombastische Hosen, die eher Röcken, den Hosen ähnelten hinterlassen für uns heutige Betrachter so eher den Eindruck einer weibischen Mode, wären da nicht Schwerter und Rapiere, die den entscheidenden männlichen Touch gaben.
Ein Muss waren die ge-slashten (geschlitzen) Verzierungen. Dieser Trend stammte aus Italien und zeichnete sich durch geschlitzte Ärmel aus, denen kontrastfarbig geraffte Stoffe entquollen.
Über einem Leinenhemd wurde entweder ein „doublet“, ein gestepptes und/oder reichverziertes, auf Figur geschnittenes Wams, getragen oder ein „jerkins“, eine Weste entweder wattiert, in der Art eines Doubelts, oder aus Leder bestehend. Durch ihren Schnitt glichen sie im Bereich des Bauches einer Erbsenhülse und dieser wurden dann „peascod belly“ genannt.
Wie auch bei der Damenmode wurden an den Herrendoublets die Ärmel mit Bändern, Schnüren oder Riemen an die Armausschnitte angenestelt. Die Ärmel konnten sowohl aus Stoffen wie auch aus Leder bestehen. Jerkins, sowie Doubelts, waren so geschnitten damit die Schultern betont wurden und über die ganze Länge an der Vorderseite geknöpft.
An den Beinen trug man Strumpfhosen „Stockings“ oder „netherstocks“. Es wurde zur Mode die Strümpfe mit „garters“, einem Strumpf- oder Knieband (auch Hosenband oder modern: Strapse) in Kniehöhe, zu befestigen.
Die engl. „hose“ übersetzt: Kniehose gab es in verschiedenen Style-Varianten, und wurde in ersten Zeit der Modeperiode noch mit einer Schamkapsel getragen.
- Die trunk hose (Rumpf Kniehose), auch round hose oder short padded hose (kurze aufgepolsterte Kniehose). Unter besonders kurzen Kniehosen wurde eine weitere enganliegende Hose „cannions“ getragen, die über dem Knie endete.
- „Slops“ oder „galligaskins“, weite, locker sitzende Kniehosen reichten bis unters Knie.
- „Venetians“ (Kniebundhosen) reichten ebenfalls bis übers Knie und waren am Bund gefaltet, um die Hüfte zu betonen.
Als „outerwear“ zum Schutz vor Kälte dienten Rundmäntel in verschiedenen Längen, die nach vorne offen waren und am Hals geschlossen wurden. Roben für Herren kamen völlig aus der Mode und wurden nur noch von älteren Herrschaften getragen.
Kurzes aus der Stirn gekämmtes Haar und ein flacher Hut mit Federn oder Juwelen dekoriert vervollständigten das Outfit.
Schuhe
Zwischen Männer und Frauen Schuhe gab es keine wesentlichen Unterschiede. Beide Modelle waren flach, bestanden aus einer Sohle, mit einer in Zehenform abgerundeten relativ flachen Spitze. Gegen Ende des elisabethanischen Zeitalters kam mehr und mehr mit Schleifen verziertes Schuhe in Mode.
Sogenannte Trippen oder (aus dem engl.) Patterns, hohe hölzerne Unterschuhe, in deren Halteriemen man inkl. Schuhe schlüpfte, schützen das Schuhwerk vor dem Schmutz und Unrat der Straßen.
Kindermode
Kleinere Kinder trugen Kleider, unabhängig vom Geschlecht. Mit voranschreitendem Alter wurde ihr Kleiderstil mehr und mehr zu einer kleineren Kopie der Erwachsenenmode.
(Text: AS, Quelle: wikipedia.org, www.filiaumbrae.de)