Rezensionen

Tinas Bewertung 04 Sterne.png

Die romantische Vorstellung von Weihnachten, dazu vielleicht sogar im Schnee, ist etwas durchaus Schönes - doch die Realität beherbergt oft genug nur wenig Romantisches. So ist es kein Wunder, dass es Menschen gibt, mich eingeschlossen, die dem Weihnachtsfest an sich nichts abgewinnen können.

Die Protagonistin Holly ist auch jemand, der mit Weihnachten so gar nichts anfangen kann. Von daher ist sie glücklich, etwas zu tun zu haben und nimmt den Auftrag, ein Haus zu sitten und Tiere zu versorgen gerne an.
Holly hoffe Ruhe und Frieden zu finden, aber das Schicksal hat andere Pläne mit ihr.
Und schon ist sie mitten drin in einer lauten, aber zugleich auch verrückten Familie und einem Hausherrn, der sogar nicht von den Menschen begeistert ist, die sich in seinem Haus tummeln.

Trisha Ashley ist eine Autorin, die mich vor allem mit ihrem Humor für "Hollys Weihnachtszauber" eingenommen hat. In anderer Hinsicht jedoch verliert sie sich meiner Meinung nach in der Story auch leider ein wenig wegen ihren sehr detailgenauen Beschreibungen und ihren doch sehr kantigen Figuren.
Denn obwohl ich Figuren liebe, die aus dem Rahmen fallen oder die etwas verschlossen sind und dann so nach und nach auftauen, konnte mich die Autorin mit ihren Charakteren nicht vollkommen überzeugen. So war mir Holly einfach etwas "Köchin" zu viel und Jude einfach zu grummelig und trotz stimmungsvollem Lesevergnügen konnten mich die Figuren nicht für sich einnehmen.

Was mir sehr gefallen hat, war, dass am Ende der Geschichte Holly, bzw. die Autorin, noch ein paar Rezepte für den Leser hinterlassen hat, die sich zum Nachmachen einladen.
Mir hat der zuvor veröffentlichte Roman "Schokoladenzauber" der Autorin besser gefallen, dennoch finde ich, dass es Trisha Ashleys Bücher absolut wert sind auch weiterhin auf meiner Wunschliste zu erscheinen.

Kurz gefasst: Weihnachtszeit = Familienzeit - eine Kombination, die schnell mal ins Auge gehen kann. Humoriger Roman, der sich leider, nach meinem Geschmack, zu sehr in Details verliert und zu sperrige Figuren besitzt.

Chris' Bewertung 05 Sterne.png

Die Köchin Holly Brown zieht sich in den Wintermonaten immer zurück und arbeitet als Haussitterin. Gelegentlich kümmert sie sich dabei auch um mögliche Haustiere. Vor allem um die Weihnachtszeit sucht sie Ruhe und meidet Menschen, denn vor Jahren starb ihr Mann vor den Feiertagen, dessen Tod sie einfach nicht verwinden und begreifen kann. Nun soll sie also das Anwesen eines Künstlers hüten und sich dabei um ein altes Pferd, einen störrischen Ziegenbock und einen etwas hinfälligen Hund kümmern.

Allerdings gibt es da auch noch die Verwandtschaft ihres Auftragsgebers – Onkel, Tante und Großnichte – die sehr schnell Teil ihres Lebens werden. Ob Holly nun will oder nicht. Und plötzlich muss sie sich auch noch via Telefon mit dem ewig mürrischen und misstrauischen Hausbesitzer auseinandersetzen. Ruhe und Frieden sehen anders aus!

Jude Martland ist wenig begeistert, dass sein Haus nicht von den schon bekannten Haussittern betreut wird. Und die herrische Frau am Telefon gibt ihm den Rest. Irgendwas verbirgt sie und Jude ist sowieso nicht in Laune. Auch für ihn hat Weihnachten einen schalen Nachgeschmack, denn im Vorjahr hatte ihm sein Bruder Guy die Verlobte ausgespannt. Und jetzt wollen sie auch noch heiraten. Kein Wunder, dass der aufbrausende Künstler nach Amerika geflogen ist. Doch kann er der fremden Frau in seinem Haus trauen?

Holly, die eigentlich nur in Ruhe das Haus hüten und dabei die Tagebücher ihrer erst kürzlich verstorbenen Großmutter lesen wollte, fühlt sich schon bald dazu verpflichtet den Martlands ein Weihnachtsessen auszurichten. Es scheint so auch Tradition zu sein, mit der Jude mit seiner Flucht in die Staaten gebrochen hat. Kein Wunder, dass Holly mehr als angesäuert ist. Zudem Onkel Noel, Tante Tilda und das Mädchen Jess wirklich sehr freundlich sind. Als dann Tilda auch noch einen Unfall hat, holt Holly die Familie ins große Anwesen.

Zu ihnen gesellen sich auch noch Noels Schwester Becca und plötzlich taucht da auch noch Guy auf, der auf der Flucht seiner Verlobten ist. Hilft ihm aber nichts, denn die exzentrische Coco steht ebenfalls sehr schnell vor dem Haus und ist nicht mehr loszuwerden. Schließlich taucht auch noch der Hausherr – Jude – auf und Holly ist nahe dran das Handtuch zu werfen. Doch dann werden sie eingeschneit und eine Flucht ist ausgeschlossen!

Auf dieses Buch habe ich mich schon Monate gefreut und wurde nicht enttäuscht. Wer hier eine eher seichte und erotische Geschichte erwartet, wird jedoch enttäuscht werden. Trisha Ashley hat einen wunderbaren, berührenden Schreibstil und sie versteht sich auf die leisen Töne. Holly und Jude sind sehr gegensätzliche Helden, denen das Leben nicht immer gut mitgespielt hat. Vor allem Holly hat ihre Trauer noch immer nicht ganz bewältigt und sich auch von der Familie ihres Mannes Alan distanziert.

Zwischen Jude und Holly sprühen von Anfang an die Funken und schon bei den Telefonaten kann man das Knistern zwischen ihnen spüren. Als sie sich dann leibhaftig begegnen, setzen sich die Wortgefechte fort. Doch langsam entwickelt sich auch etwas anderes zwischen ihnen, das Holly jedoch ablehnt. Schließlich scheint es möglich, dass sie mit Jude verwandt ist. Und da ist es nicht angebracht, den möglichen Blutsverwandten sexuell attraktiv zu finden.

Hollys Weihnachtszauber ist eine rundum gelungene Weihnachtsgeschichte, die witzig und amüsant geschrieben ist. Jedoch hat sie auch ihre stillen und nachdenklichen Momente. Es ist sehr berührend zu lesen, wie Holly die Geschichte ihrer Großmutter und ihrer eigenen Abstammung aufarbeitet und wie sie endlich loslässt. Ja, Holly leidet - aber sie ist zu keinem Moment von Selbstmitleid und Elend zerfressen. Holly, die schon zu ihrer Geburt eine Waise wurde, hatte ein inniges Verhältnis zu ihrer Großmutter. Sie ist trotz aller Schicksalsschläge eine tolle Frau, die fest im Leben steht. Und sie besitzt eine unglaubliche Tatkraft und Herzenswärme.

Jude hingegen ist großartig in seiner Brummigkeit und Ungeduld. Auch wenn er sehr aufbrausend und unwirsch wirkt, so hat er ein großes Herz und durchaus Familiensinn. Auch er hat bereits sehr jung einen geliebten Menschen verloren und sieht sich auch ständig im Kampf mit seinem Bruder Guy, der so ganz anders als Jude ist. Attraktiver, charmanter und bei Frauen offensiver. Und da taucht nun Holly auf, die sein Leben durcheinanderwirbelt und wie das fehlende Stück im Puzzle des Lebens in dem beschaulichen Dorf erscheint.

Für mich definitiv eine der besten Weihnachtsgeschichten der letzten Jahre. Wer also den wahren Zauber von Weihnacht erleben möchte und auf Sex und Crime verzichten kann, der sollte hier unbedingt zugreifen.

Kurz gefasst: Eine wunderbare Weihnachtsgeschichte, die man einfach gelesen haben muss.