Rezensionen

Tinas Bewertung 03 05 Sterne.png

Schon das tolle Cover und der Klappentext machen richtig Lust das Buch zu lesen. Und wirklich - es erwartet den Leser ein flüssig zu lesendes, bildlich erzähltes und detailreiches Kopfkino.

Heidi leidet sehr unter dem Tod ihres Mannes Henry. Aber auch ihr Sohn Abbot, der eine Zwangsneurose nach der anderen entwickelt, bereitet ihr Probleme. Zudem wirkt ihre Familie auf sie ein, die meint, zwei Jahre Trauer wären nun genug und dass Heidi endlich wieder leben solle. Doch das ist nicht so einfach....

Dreh und Angelpunkt der Geschichte ist Henry, sein Leben und die Ehe zwischem ihm und Heidi. Natürlich war dieser Aspekt recht interessant und hat auch einiges zur Geschichte beigetragen, doch dominierte das Thema "Henry" insgesamt gesehen das Buch viel zu sehr. Ich fand das sehr schade, denn so blieben Heidi, Abbot und Charlotte, Heidis rebellische Schwester, die Heidi und Abbot unterstützt und liebt, auf der Strecke. Ganz besonders da sie für meinen Geschmack viel interessanter waren als Henry.

Im Lauf des Buches habe ich mehr und mehr unwilliger Henrys Geschichten über mich ergehen lassen; was sich besonders negativ auf meinen Lesefluß ausgeübt hat, der immer wieder durch meinen Unbill unterbrochen wurde. Zumal dadurch auch der romantische Touch, der die Geschichte eigentlich beherrschen sollte und den ich einfach nicht genießen konnte, darunter litt.

Trotz des kunstvollen und einfühlsamen Erzählstils der Autorin konnte ich mich einfach nicht mit Henry anfreunden, weswegen mir der Genuss des Buches einfach in seiner Ganzheit versagt blieb.

Kurz gefasst: Eine Familie, die wieder zueinander finden muss, aber doch viel zu sehr dem Trauma des Todes nachhängt und auch keine Chance bekommt sich daraus zu befreien - das zumindest war mein Gefühl. Sehr schön geschrieben, flüssig und unterhaltsam zu lesen und doch konnte es mich nicht vollkommen überzeugen.