Rezensionen

Schnees Bewertung 03 05 Sterne.png

Amber Benson müsste ein Name sein, bei dem Fans der TV-Serie „Buffy“ hellhörig werden- denn die Autorin war Schauspielerin in dieser Serie und spielt Willose lesbische Hexenfreundin „Tara“. Natürlich war ich als begeisterte Buffy- Seherin umso gespannter auf die Schreibkünste der überzeugenden Schauspielerin. Nach dem lesen ihres Debütromans muss ich sagen, dass Amber Benson nicht nur das Zeug zum Schauspielern sondern auch zum Schreiben hat.

Das Buch war in meinen Augen zwar nicht perfekt, aber durchaus ausbaufähig.
Calliope ist die Ich-Erzählerin dieses Romans und hat einen feinen Sinn für ironische Sprüche. In Sachen Kampf und Köpfchen könnte sie noch einiges dazu lernen, denn oft wirkte sie völlig hilflos ohne die Hilfe ihrer Schwestern und ihrem Höllenhundwelpen, aber sympathisch und frisch wirkt die Protagonistin allemal.

Auch der Plot der Geschichte ist erfrischend anders- die Hölle, eine eher unfreiwillige Tochter des Todes und verschiedene Mythologien verleihen dem Roman einen einzigartigen Farbstrich, der durchaus Potenzial zu Großen hat. Kleine Feinheiten müssten von der Autorin noch besser herausgearbeitet werden um diese Serie zu einem richtigen Kracher werden zu lassen. Noch wirkt der Humor an manchen Stellen zu angestrengt und die Geschichte nicht atemlos spannend genug- es plätschert noch ein bisschen zu viel, aber auch als einem ruhigen Flüsschen kann ein tosendes Spiel werden- Ansätze dazu waren viele zu sehen.

In Sachen Liebe ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, denn Callie fühlt sich zwar sehr von einem bestimmten Mann angezogen, aber seine wahren Absichten wurden erst deutlich als es schon (fast) zu spät war. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass es so bleibt wie die Geschichte ausging, bin ich schon sehr gespannt darauf wie Callie die Liebe erleben wird.

Insgesamt eine humorvolle neue Serie mit viel Potenzial zu einer echten Spitzenklasse der paranormalen Literatur heranzuwachsen.

Ankes Bewertung 04 05 Sterne.png

Ich zähle mich eigentlich nicht zu den Fans der Heldinnen, die permanent darüber reden müssen welche Handtasche, Schuhe oder Mode sie tragen und ob sie von diesem oder jenem Label ist. So bin ich generell den Chick lit -lastigen paranormalen Büchern gegenüber - Ausnahmen bestätigen die Regel ;-) - eher kritisch eingestellt und sie müssen schon etwas besonderes bieten um meinen Gefallen zu finden.

„Lieber Tod als Teufel“ wartet mit einer richtig tollen Grundidee auf, die mich von der ersten Seite an über die „Schuh,Accessoires und Label“-Hinweise hinweg getröstet hat.

Als Tochter des Teufels hat es die Hauptfigur Calliope es wirklich nicht einfach, vor allem da sie am liebsten ein ganz „normales“ Leben führen würde und dafür sogar einen fürchterlichen Sekretärinnen-Job akzeptiert. Doch dann verschwindet Callis „teuflischer“ Vater und ihre besorgte Mutter bittet sie zurück zu kommen und der Familie zu helfen.

Amber Benson schreibt flüssig, kurzweilig und sehr unterhaltsam. Einmal angefangen zu lesen konnte ich praktisch nicht mehr aufhören.
Hin und wieder hat mich die zum Teil recht schlampige Wortwahl ein wenig gestört, obwohl ich schon im nächsten Moment mit einer amüsanten Bemerkung oder gekonnt formulierten Redewendung wieder versöhnt war.
So kann ich letztendlich eigentlich auch hier keine Kritik anbringen.

Die Autorin beherrscht das Erzählen in der Ich-Form so gut, dass man zu keiner Zeit das Gefühl hat etwas zu verpassen und auch auf alle anderen Charaktere einen guten Blick erhält. Die Hauptprotagonistin Calli ist wirklich sympathisch und auch wenn für mich persönlich ganz andere Prioritäten gelten, so konnte ich mich doch sehr gut in die Figur hineinversetzen, Beweggründe und Aktionen verstehen.

Kurz gefasst: „Lieber Tod als Teufel“ hat mich besonders durch seine spannende und interessante Plot-Idee und seine Figuren begeistert. Ein gelungener Serienauftakt.