Rezensionen

Ankes Bewertung 04 05 Sterne.png

Flavia ist einfach klasse.
Ich liebe diese ober-kluge wilde Göre, die sich durch nichts abschrecken lässt und neugierig ihre Nase überall hineinsteckt. Und ihren vorlauten Wortwitz und ihre oft sehr köstlichen Formulierungen und Vergleiche, die ihr der Autor Alan Bradley mit so viel Geschick und altklugem und oft auch trockenem Witz in den Mund legt.

Ich liebe auch Flavias morbide Begeisterung für ihr Chemielabor und ihre Lieblingsthema Gifte; ein Wissensgebiet, dass sie (bzw. Alan Bradley) übrigens immer sehr unterhaltsam und höchst lehrreich vermittelt.

Überhaupt beschreibt die Ich-Erzählerin Flavia ihre Welt des Nachkriegsenglands auf ganz besondere Art und Weise. Mal kindlich verklärt, mal für das Alter erstaunlich abgebrüht, mal mit Sarkasmus und mal voller schwarzem Humor.
So ergibt sich für den Hörer ein lebendiges und verständliches Bild der Zeit. Eines was nicht nur auf Erwachsene wirkt, sondern durch diese besondere Mischung auch für jüngere Hörer lebendig wird.

Ich persönlich finde jedoch, dass sich der Kriminalfall in diesem Teil nicht ganz so geschmeidig abrollt, wie er es im 1. Teil der Serie "Mord im Gurkenbeet" getan hat, sondern auf mich ein wenig ... wie soll ich es ausdrücken ... über-konstruiert wirkt hat.

Ich möchte jedoch betonen, dass er deswegen nicht weniger spannend oder amüsant zu hören war!
Insbesondere wenn er von Andrea Sawatzki vorgetragen wird, die förmlich in die Rolle der Ich-Erzählerin Flavia abtaucht und mit ihrer tollen Sprecherleistung einen sehr großen Anteil an meinem Hörvergnügen trug.

Kurz gefasst: Mit Flavia de Luce hat der Autor Alan Bradley eine höchst ungewöhnliche junge Detektivin aus der Taufe gehoben. Ungewöhnlich, aber einfach liebenswert!