Rezensionen

Ankes Bewertung 04 05 Sterne.png

"Mein teuflischer Verführer" erzählt den 1. Teil der "Runaway Brides"-Serie, in der, wie bei einer historischen Variante von "3 Männer und ein Baby", Mutter und Vater des Findelkindes Melody gesucht werden.
Als Väter kommen die Freunde Adian, dessen Geschichte in diesem 1. Teil erzählt wird, und Colin, seine Geschichte wird im 2. Teil erzählt, sowie Jack, der seine im 3. Teil bekommt, der jedoch noch in fremden Landen unterwegs ist, in Frage.
Während also Adian und Colin auf Jack warten, um die Frage von Melody Eltern endgültig zu klären, verlieben sich die beiden in die quirlige und findige 3Jährige und erwägen für sich die Frage, ob nicht doch vielleicht einer von ihnen der Vater des Kindes ist.
Für Adian ist es dazu noch die Gelegenheit, seine frühere Geliebte Madeline erneut aufzusuchen; nicht nur in der Hoffnung ihre Beziehung vielleicht wieder aufwärmen zu können, sondern vielleicht sogar die Familie seiner Träume zu bekommen, sollte Madeline die Mutter von Melody sein.

"Mein teuflischer Verführer" hat in der Übersetzung (das Original kenne ich nicht, ich gehe aber davon aus, dass es ähnlich ist) eine sehr moderne Sprache, die sogar mich, die sich von so etwas in der Regel nicht stören lässt, manchmal irritiert hat. Für Leser, die viel Wert auf eine zeitgemäße Ausdrucksweise legen, kann ich das Buch nicht empfehlen.
Wer sich davon jedoch nicht stören lässt, kann in diesem Buch herrlich locker, leichte und höchst amüsante Unterhaltung genießen. Es gibt einige wirklich köstliche Szenen, über die ich herzhaft lachen konnte und vielen amüsanten Begebenheiten und Wortduelle, die mich immer wieder Schmunzeln ließen.

Ich fand, dass die Autorin die Gefühlswirren ihrer Figuren verständlich und nachvollziehbar vor dem Leser darlegt. Die Charaktere verfügen zwar über eine gewisse Tiefe, die jedoch dicht an der Oberfläche bleibt und ihre Untiefen, Ecken und Kanten sind nur in abgeschwächter Form vorhanden.
Vielleicht wird dieser gedämpfte Eindruck auch davon genährt, dass man nur wenig über die (Haupt-)Figuren, ihre Lebensläufe und ihr Umfeld erfährt, bzw. das Wenige nur sehr zögerlich von der Autorin präsentiert bekommt.

Andererseits machen die Figuren, das was ihnen an Tiefe und Hintergrund fehlt mit viel Witz, außerordentlichem Charme und sympathischen Ausstrahlung, der man nicht wieder stehen kann, wieder wett - so dass ich die Figuren schnell ins Herz geschlossen habe und gemeinsam mit ihnen der Lösung ihrer Probleme entgegen gefiebert habe.

Kurz gefasst: Liebesroman-Unterhaltung "at its best" - vergnüglich, kurzweilig, warmherzig und sympathisch.