Rezensionen
Nicoles Bewertung
Duncan MacLerie reist im Auftrage seines Lairds Connor MacLearie zu dem Clan der Robertsons um Friedensverhandlungen zu führen, die beiden Clans zugutekommen sollen. Unterwegs beobachtet er, wie sich ein unbekannter Mann an einer Frau vergehen will. Duncan greift unverzüglich ein und schlägt den Mann in die Flucht. Die Gerettete scheint aber gar nicht so froh über ihre Rettung zu sein- zumindest kommt es Duncan so vor, denn kaum erwähnt er, dass sie und ihre kleine Tochter, die er am Fenster stehen sah nun in Sicherheit sind, hat die Fremde es sehr eilig, ihre Hüttentür hinter sich zu verschließen. Dennoch, auch in den nächsten Tagen, während der sich sehr zäh gestaltenden Verhandlungen mit Ian, dem Oberhaupt des Robertson Clans, denkt Duncan immer wieder an die Frau und so beschließt er sie nochmals zu besuchen. Die Fremde die sich Mara nennt, ist zunächst immer noch sehr auf der Hut, doch als sie feststellen muss wie gut Duncan mit Kindern umgehen kann und wie schnell er ihre kleine Tochter Ciara um den kleinen Finger gewickelt hat, gibt sie nach.
Was Duncan zu diesem Zeitpunkt nicht ahnt, ist, dass Mara in Wirklichkeit Marian Robertson ist, die junge Frau, die vor fünf Jahren für heftige Gerüchte im Robertson Clan und darüber weit hinaus gesorgt hat. Sie wurde von ihrer eigenen Familie als Hure bezeichnet und verstoßen.
Daher ist es Marian gar nicht recht, wenn Duncan sich zu sehr für sie interessiert, da sie allen Clanmitgliedern lieber aus dem Wege gehen will.
Doch eines Abends taucht ein betrunkener Duncan vor ihrer Tür auf und begehrt um Einlass. Nach einem heftigen Kuss bricht Duncan plötzlich bewusstlos in Marians Armen zusammen und so verliert auch Marian das Gleichgewicht und stößt sich den Kopf an einen Stein, was ihr ebenfalls die Sinne schwinden lässt. Am nächsten Morgen ist die Hütte von Ians Männern umzingelt. Ian verlangt, dass Duncan Marian heiratet und trotz Ians List, die Duncan in diesem Moment erkennt, lässt er sich auf die Farce ein, denn er fühlt sich sehr zu Marian hingezogen und will zudem auch den Frieden zwischen beiden Clans nicht zerstören. Außerdem ahnt er, dass Marian ein dunkles Geheimnis vor ihm verbirgt, denn er muss in ihrer Hochzeitsnacht feststellen, dass sie noch Jungfrau ist…
Zu den Romanen der Autorin hatte ich einige Zeit ein gespaltenes Verhältnis, da mir ihre ersten im CORA Verlag veröffentlichten Romane nicht ganz so gut gefielen. Aber, manche Autoren sind in der Lage sich im Laufe der Jahre zu steigern was das Schreiben angeht und auch Terri Brisbin gehört dazu denn ihre MacLerie Reihe gefällt mir richtig gut, was auch daran liegt, dass alle männlichen Charaktere interessante Menschen darstellen, die nach außen hart- ihren Frauen gegenüber aber recht zart sind. Zugegeben, Connor MacLearie hatte im Vorgängerband „Das Geheimnis des Highlanders“ manche Momente, in denen ich ihn imaginär geschüttelt habe, dennoch die Art und Weise wie beschützend und liebevoll die MacLearies ansonsten miteinander umgehen schafft eine nette Wohlfühlatmosphäre und mich erinnert diese Highlanderserie nebenbei sehr an die MacEgan Reihe von Michelle Willingham in der die gleiche Atmosphäre vorherrscht.
Als Serienfan hat es mich zudem sehr gefreut, dass die Protagonisten aus den anderen Teilen der Serie hier nicht nur kurze Pseudoauftritte absolvieren, sondern mit ins Geschehen eingebunden wurden. Was mich bei „Der Highlander und die Hure“ besonders neugierig hat werden lassen, war der Grund wieso sich die Heldin freiwillig als Hure brandmarken lässt, obwohl sie völlig unschuldig ist. Diese Sache klärt sich auch erst auf den letzten Seiten auf, so dass die Spannung gewahrt wird. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber trotz allen Lobes was diese Geschichte angeht. Ich glaube nicht, dass es in diesem Zeitalter Männer gab, die sich so lange von der Heldin hätten vertrösten lassen, was die Geheimhaltung ihres Geheimnisses angeht und die in allen Lebenslagen so sanftmütig und verständnisvoll reagiert hätten. Aber gut, in einem Liebesroman sollte diese romantische Ausschmückung durchaus erlaubt sein.
Die weibliche Hauptfigur hatte dagegen alle meine Sympathien und ich konnte sehr gut nachvollziehen, wieso sie die Wahrheit so lange wie möglich verborgen halten wollte. Marian mag zwar auf den ersten Blick etwas misstrauisch und ängstlich wirken, doch sie hat auch allen Grund dafür und nur die Liebe zu Duncan ist es, die ihr schließlich Sicherheit und Halt gibt.
Wildfees Bewertung
Dieser Highlander Roman hat im Prinzip alles, was ein Liro braucht, um die perfekte Couchlektüre für einen Nachmittag zu sein. Nicht zu tiefgründig, die Charaktere sind sympathisch, der Stil ist locker und flüssig und die Storyline ist so angelegt, das die Spannung quasi bis zur letzten Seite gewahrt bleibt.
Mit der Heldin hat man eine durchweg sympathische und toughe Figur, deren Beweggründe man zwar erst auf den letzten Seiten vollständig durchschaut, für die man aber jederzeit Verständnis hat. Die Grundatmosphäre der Story ist darüber hinaus herzlich und familiär, das liegt vor allem an der starken Einbindung der Nebencharaktere, die schon im ersten Teil der Reihe (Das Geheimnis des Highlanders) ihre Hauptgeschichte hatten.
Und trotzdem kann ich dem Roman leider nicht die volle Punktzahl geben. Das liegt vor allem an der Charakterisierung des Helden, der einfach zu perfekt ist. Nicht nur, das sein Aussehen perfekt ist, nein, er hat so gar keinen einzigen Charakterfehler, keine kleine Macke, keine Kante und keine Ecke, die ihn erst richtig interessant machen würde. In jeder Lebenslage reagiert er verständnisvoll und liebevoll gegenüber Frauen und Kindern und er ist damit nicht nur in unserer Gegenwart zu schön um wahr zu sein.
Ich hätte mir da ein wenig mehr an Raubeinigkeit gewünscht oder auch an leichter Begriffsstutzigkeit, das hätte ihm ein wenig mehr Tiefe gegeben.
Mein Fazit: Trotz des Zuckergusses ist der Roman locker leichte und gute Unterhaltung und ideal um ein paar Sonnenstrahlen in einen verregneten Nachmittag zu zaubern.