Rezensionen

Ankes Bewertung 04 05 Sterne.png

Zum Buch

Nach einem tödlichen Autounfall findet sich Betsy, eigentlich Elizabeth Taylor, in einem Beerdigungsinstitut wieder. Glaubt sie zuerst noch, sie sei in der Hölle und müsse nun die nicht vollendete Tat des unbekannten Autofahrers selber erledigen, muss sie nach diversen Selbstmordversuchen erkennen, dass sie als Vampir wiedererwacht ist.

Während ihre Mutter die ganze Sache pragmatisch nimmt, ihr Vater scheinbar verrückt darüber wird, sind ihre Freunde Jessica und Marc einfach nur glücklich Betsy wieder zu haben. Und stürzen sich mit Begeisterung auf die Erforschung von Betsys Vampirismus und ins Anti-Vampirjäger-Training.

Betsy hat alle Hände voll zu tun mit sich und ihren neuen ‚Leben‘ zu recht zukommen und braucht eigentlich keine weiteren Komplikationen. Allerdings lassen sie ein vampirischer Tyrann namens Nostro, der verführerische Vampir Sinclair und ein alter Glaube an die Rückkehr der Vampirkönigin nicht zur Ruhe und zum Schuhe einkaufen kommen.

‚Weiblich, ledig, untot‘ ist ein überdrehter und flotter Lesespaß. Ganz besonders die Figur der Betsy mit ihrer übergroßen Klappe und ihrer eigenen Sicht der Dinge hat mir besonderes viel Vergnügen bereitet.

Tränen gelacht habe ich an den Stellen, an denen Betsy aus Blutdurst Fangzähne wachsen und sie dann immer lispeln muss: (O-Ton Betsy: ‚Ssuldigung. Du hasst mich erssreckt. Ich meine überrasst. Oh, Sseisse!‘.)
Genial auch als Betsy versucht, sich selbst endgültig, aber erfolglos, ins Jenseits zu befördern und nicht zu vergessen, das Anti-Vampirjäger-Training von Jessica! Und, und, und…..

Übrigens: Gut gefallen, weil es sehr schön und sehr passend gestaltet ist, hat mir auch das Cover!

Es kann durchaus sein, dass der Davidsonsche Humor, der zwar genau auf meiner Wellenlänge liegt, nicht bei jedem Leser ankommt. Stil, Inhalt und Witz erinnern mich sehr an eine Reihe junger englischer Autorinnen, wie z.B. Sarah Harvey, deren Bücher ich sehr mag.

Wer also einen amüsanten und flotten Chick Lit über Vampire sucht, der ist mit ‚Weiblich, Ledig, Untot‘ bestens beraten und wird sich garantiert gut amüsieren.

Zum Hörbuch

Mittlerweile habe ich mehrere Teile aus der Serie selber gelesen und hatte aber den nötigen Abstand um mir das Hörbuch des 1. Teiles der Undead Serie vorzunehmen um den Inhalt ein weiteres Mal zu erleben.

Obwohl immer noch unterhaltsam, brauche ich doch mittlerweile die richtige Stimmung um „Betsy“ ertragen zu können, denn sie hat unbestreitbar auch ganz schön nervig Seiten.
Zudem hätte das ein oder andere „Arschl*ch-Wort“ weniger der Geschichte definitiv nicht geschadet.

Manche Witze in der knallbunten Geschichte sind einfach genial komisch und die ein oder andere kleine Wendung die die Autorin MaryJanice Davidson einbaut einfach göttlich, andere lassen mich nunmehr genervt die Augen rollen.
Diagnose „Überdosis Betsy“? Vielleicht. ;-)

Was mich generell begeistert, ist, dass die Vampirkönigin nun als ungekürztes Hörbuch zu haben ist, denn als HörbuchFan der allzu lange auf seinen Liebesroman-Lieblingsstoff auf CD verzichten musste, ist es einfach genial.

Auch wurde mit der Sprecherin Nana Spier eine wirklich tolle Sprecherin für Betsy ausgesucht. Die vielseitige Schauspielerin und Synchronsprecherin bewältigt ihre Aufgabe ganz hervorragend und steigert sich beim erotischen Finale des Buches richtig gehend zur einer erstklassischen Porno-Synchron-Stimme. ;-)

Was ebenfalls durch eine Sprecherin in ein vollkommen neues Licht gerückt wird ist die Ich-Form in der das Buch geschrieben wurde.
Und wie es scheint eröffnet das sogar den Sprechern ganz neue Möglichkeiten, sich in die Erzählfigur hineinzuversetzen, bzw. diese darzustellen.
Aus diesem Grund kann ich allen, die mir dieser Schreibform im Buch nicht zurecht kamen, aber den Stil der Autorin und die Geschichte um Betsy mögen, das Hörbuch nur ans Herz legen.

Kurz gefasst: Ein humorvoller Lesespaß für Leser, die außergewöhnliche, paranormale Romances schätzen. Flotter Hörbuchspaß mit einer Hauptfigur, die sich durch Herz und Hirn auszeichnet.

Schnees Bewertung 05 Sterne.png

Elizabeth Taylor, aus Verwechslungsgefahr Betsy genannt, ist eine lebensfrohe, nach Designerschuhen verrückte Frau. Bei dem Versuch ihre Katze in die Wohnung zu holen, wird sie von einem Auto erfasst und stirbt.

Einige Zeit später erwacht sie in einem pink ausgelegten Sarg, mit Billigschuhen an den Füßen und bleich im Gesicht. Schnell merkt sie, dass sie gar nicht tot, sondern sehr zu ihrem Missfallen, zu einem Vampir mutiert ist.

Alle Versuche sich selbst umzubringen scheitern, ein Priester überzeugt sie schließlich davon es nicht weiter zu versuchen, da sie allem Anschein nach ihre Seele noch besitzt.

Betsy versucht ihr Leben weiterzuleben wie zuvor, doch das erweist sich als gar nicht so einfach: Ein Teil der Vampirwelt sieht eine Königin in ihr- doch der andere Teil, der dem Vampirmeister hörig ist, möchte sie loswerden.

Dieses Buch hat mich wahrlich umgehauen. Ich ging mit hohen Erwartungen an das Buch heran und wurde überhaupt nicht enttäuscht. Im Gegenteil, meine Vorstellungen an den Roman wurden bei weitem übertroffen.

Als Leserin der Chick lit - Literatur, aber auch von Vampirromanen, war es schon immer ein großer Wunsch beides vereint in einem Roman zu besitzen - nun wurde dies endlich möglich gemacht.

Diese Mischung ist etwas ganz besonderes auf dem deutschen Buchmarkt und wird sicher von vielen Lesern heiß erwartet. Wenn ich von mir spreche, so kann ich sagen, dass mein Gefühl beim lesen war, als ob Weihnachten in den Sommer vorverlegt worden wäre und ich mitten in der Bescherung stecke.

Betsy ist eine 30jährige Frau die sehr sarkastisch, vorlaut, schlagfertig und direkt ist, des weiteren hat sie einen leichten Hang zu Schimpfwörtern die man ihr aber einfach nicht übel nehmen kann da man sie 1. ins Herz schließt und 2. in ihrer besonderen Situation auch Kraftausdrücke mal erlaubt sein sollten. Man lernt Betsy im Buch sehr gut kennen, dadurch gewinnt man sie viel mehr lieb als wenn sie nur oberflächlich von der Autorin erschaffen worden wäre.

Neben Betsy sind auch weitere Personen von äußerster Wichtigkeit.
Ihre beste Freundin Jessica rettet Betsys geliebte Schuhe und unterstützt sie in ihrem Vampirleben. Marc ist ein junger Arzt den Betsy vor einem Selbstmord rettet. Bei seiner ersten Begegnung mit Sinclair erinnert sein Verhalten an ein schwärmendes Schulmädchen.
Sinclair ist ein gutaussehender Vampir der eine Vorliebe für kurvenreiche, sinnliche Frauen hat und Betsy auf seine Seite ziehen möchte.
Tina, ist eine niedlich aussehende, lesbische Vampirin die Sinclair zu dem machte was er heute ist und unterstützt ihre Königin Betsy wo sie nur kann.
All diese Charaktere tragen dazu bei, den Charme des Buches zu unterstreichen.

Der Roman ist in der Ich-Form geschrieben was ich in diesem Fall nur begrüßen kann. Die Gedankengänge und lustige Anmerkungen der Protagonistin sind wunderbar erfrischend, bissig und voller Humor, dies hätte ich ungern verpasst.

Die Autorin benutzt verschiedene Stilmittel was das Schreiben der Sätze angeht. Ganz kurze, knappe Sätze verleihen dem Buch eine gewisse Denkschärfe der Protagonistin.

Insgesamt ist der Schreibstil der Autorin flüssig, schnell, unterhaltsam und humorlastig.

Die Liebe bekommt in dem Buch nicht den höchsten Stellenwert, allerdings finde ich den Anteil genau richtig, es wird soviel im Buch geboten, dass man große Romantik nicht wirklich vermisst.

Erotik ist im Buch durchaus vorhanden und diese ist sehr außergewöhnlich und interessant.

Mir hat die giftige Beziehung zwischen Sinclair und Betsy gut gefallen. Die Wortduelle, wenn auch manchmal etwas derb, sind sehr gelungen und brachten mich oft zum schmunzeln.

Der Roman ist stark von Humor geprägt, beim Lesen sollte man daran denken das Buch zur Seite zur legen bevor man etwas trinkt - sonst begibt man das Buch in Gefahr nass zu werden wenn einen ein plötzlicher Lachanfall überkommt.

Ich vermute, dass die Autorin eine große Gabe an Fantasie hat, da mir einige Facetten über ihrer erschaffenen Vampire neu waren und mit überaus gut gefallen haben.

Ich glaube nicht, dass der Roman mit der Absicht geschrieben wurde den Leser zu Tränen zu rühren, aber dennoch hat mich die Szene als Betsys Mutter ihrer tot geglaubten Tochter gegenübersteht, sehr gerührt.

Sehr erfreut war ich über die Buchgestaltung. Das Cover passt vorzüglich zum Inhalt des Buches und auch die Innenseiten sind liebevoll mit kleinen Fledermäusen dekoriert - hier merkt man, dass sich die Verantwortlichen wirklich Mühe gemacht und viel Liebe in die Gestaltung gesteckt haben.

Jeder der ein etwas anderes Buch lese möchte liegt hier genau goldrichtig!