Rezensionen

Nicoles Bewertung 04 Sterne.png

Sophie, Tochter eines Winzers der erfolgreich mit Wein handelt, ist eine große Schönheit, die der Vater gerne gut verheiraten möchte. Aus diesem Grund nimmt er Sophie eines Tages mit in den Ort zu einer Ratsversammlung, denn er hat schon einen ganz bestimmten Mann für sie im Auge. Womit er jedoch nicht rechnet ist, dass Sophie einem Ritter der ebenfalls an der Versammlung teilnimmt, vollkommen ihre Aufmerksamkeit schenkt.

In Hugues de Pontesse erkennt Sophie nämlich den Mann aus ihren Träumen wieder. Ihr ist sofort klar- dass er ihr Schicksal ist und tritt mit ihm in Kontakt. Hugues ist aber alles andere als erfreut, als Sophie plötzlich vor ihm steht, ihm etwas von Vorsehung und Schicksal erzählt und ihn plötzlich küsst, obwohl er sie zunächst für eine verheiratete Frau hält. Er beschließt den Ort des Geschehens umgehend zu verlassen denn die offenbar gestörte Frau ist ihm nicht wirklich geheuer.

Unterdessen erfährt Sophie nach einem Streit mit ihrem Vater, dass sie nicht das leibliche Kind ihrer Eltern ist, sondern ursprünglich aus der Bretagne stammt und während eines heidnischen Rituals gezeugt wurde. Auf der Suche nach ihren Wurzeln beschließt sie ihre Familie zu verlassen und an den Ort ihrer Zeugung zu reisen. Sie schleicht heimlich auf ein Schiff, wird jedoch als blinder Passagier entdeckt und soll über Bord geworfen werden. In letzter Sekunde naht Rettung in Gestalt von Hugues de Pontesse, der sich zufällig auf dem gleichen Schiff befindet.

Er wird unfreiwillig zu ihrem Beschützer, denn auf ihrem Weg lauern viele Gefahren. Wird es Sophie gelingen, Hugues davon zu überzeugen, dass sie beide füreinander bestimmt sind?

Meine Einschätzung: Dieser Roman von Claire Delacroix stammt aus dem Jahre 2000 und ist ein solides, eigentlich unterhaltsames Buch. Aber... man sollte allerdings eine etwas höhere Schmerzgrenze haben, was naive Heldinnen angeht. Sophie macht es dem Leser nicht leicht, sie zu verstehen, denn ganz ehrlich, wer geht unvoreingenommen auf einen völlig Fremden zu und sagt ihm, dass er der geliebte, vom Schicksal bestimmte Mann sei? ;-)

Das der gute Hugues glaubt, er habe eine leicht gestörte Person vor sich, ist ja da völlig verständlich! Auch im weiteren Verlauf hat Sophie ab und an einige seltsame Anwandlungen und reagiert, da Hugues auch nicht wirklich ein aufmerksamer Liebesromanheld ist, immer wieder zickig und launisch auf seine Kommentare. Manche Reaktion darauf ist glaubhaft, anderes dagegen wirkt leicht übertrieben.

Die Geschichte an sich ist unterhaltsam, es fließt viel Zeitkolorit hinein, dass das Gefühl entsteht, man hätte einen "reinen" historischen Roman a la Iny Lorentz in Händen. Ich denke, dass es auch viel der deutschen Übersetzung zu verdanken ist, die das Flair und die Ausdrucksweise des Mittelalters ein wenig hervorhebt. Die magische Komponente ist nicht sehr groß, aber interessant vermittelt.