Rezensionen

Lenyas Bewertung 05 Sterne.png

Vor einem Jahr hat Caleb Becker einen Fehler gemacht. Er beging Fahrerflucht und musste dafür ins Jugendgefängnis. Nun hat er seine Strafe abgesessen und darf nach Hause zurück, nach Paradise. Doch nichts ist mehr so, wie es mal war.

Auch Maggie hatte schwer unter dem letzten Jahr zu leiden, denn sie ist das Mädchen, das von Caleb angefahren wurde. Ihr Bein ist irreparabel geschädigt und sie wird nie wieder ohne zu hinken laufen können. Dass Caleb nun wieder zu Hause ist, setzt ihr sehr zu, denn sie weiß nicht, wie sie dem Jungen aus dem Nachbarhaus je wieder in die Augen sehen soll, der ihr das angetan hat. Und in den sie doch früher heimlich verliebt war…

Maggie und Caleb verbindet eine lange Vergangenheit. Schon immer haben sie in Nachbarhäusern gewohnt und Calebs Zwillingsschwester war bis zum Unfall Maggies beste Freundin.

Aus dieser Grundkonstellation heraus entwirft Simone Elkeles ein Buch, das eigentlich mit ganz stereotypen Attributen aufwartet. Jugendliche, heimliche Liebe, Alkohol, Fahrerflucht. Keine fantastischen Elemente, nichts was nicht so auch im Leben von uns hätte passieren können. Und doch schafft es die Autorin einmal mehr, daraus eine ganz besondere Geschichte zu machen. Eine Geschichte darüber, dass man hinter die Fassade blicken muss, darüber, dass man um das kämpfen muss, was einem wichtig ist. Und manchmal ist es am schwersten, einfach ein normales Leben zu fühlen.

Simone Elkeles entwirft hier wirklich zauberhafte Charaktere. Maggie empfand ich oft als zu schwach, doch man merkt, wie sie im Laufe der Geschichte reift und sich entwickelt. Was Caleb angeht, will ich nicht zu viel verraten, aber er war in diesem Buch definitiv mein Lieblingscharakter. Man hat das Gefühl, er musste von einem Moment zum nächsten erwachsen werden, mit allen Konsequenzen. Vorher führte er ein angenehmes Leben als Schulsportler, beliebter Schüler und Freund des heißesten Mädchens der ganzen Umgebung.

Nun versucht er, die Risse zu kitten, die der Unfall in seine Familie gerissen hat, und muss sich dazu zwangsläufig auch mit Maggie auseinandersetzen.

Doch auch was die Nebenfiguren angeht, hat die Autorin ganze Arbeit geleistet. Die Geschichte ist einfach rundherum glaubhaft, man kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Doch Vorsicht: Die Geschichte ist auf zwei Bücher ausgelegt, und ich betone hier, dass man auch den zweiten Band „Back to Paradise“ griffbereit haben sollte, da man (das garantiere ich) direkt mit diesem weiter machen möchte, sobald man den ersten Band gelesen hat.

„Leaving Paradise“, erinnert an die Zeit der ersten Liebe, an die Zeit als man noch nicht glaubte, Fehler könnten das ganze Leben verändern.

Kurz gefasst: Das Buch wartet auf mit einer zauberhaften Liebesgeschichte, mit der Hoffnung, Unmögliches möglich zu machen. Absolut und uneingeschränkt empfehlenswert!

Elenas Bewertung 05 Sterne.png

In diesem Buch geht es gleich zu Beginn schon um einiges ernster zu, als in der Trilogie um die Fuentes-Brüder, die mir so gut gefallen hat. Trotz der fehlenden Leichtigkeit besticht mich dieser Roman allerdings fast schon stärker.

In gewohnt packendem Schreibstil erzählt Simone Elkeles die Geschichte von Caleb und Maggie, deren Wege sich wieder treffen, nachdem ein Unfall beider Leben verändert hat.

Simone Elkeles zeichnet hier zwei sehr interessante und facettenreiche Charaktere, die aus einem funktionierenden Leben gerissen werden und in einem absoluten Chaos landen. Von einer Sekunde auf die nächste ist für beide nichts mehr wie es war und beide müssen auf unterschiedlichsten Ebenen mit den Konsequenzen kämpfen.

Sehen sie anfangs im jeweils anderen nur den Ursprung allen Übels, merken sie langsam, dass sie sich gegenseitig auch Kraft geben können. Vor allem Maggie hat mich in ihrer psychologischen Entwicklung sehr berührt.

Die Handlung empfand ich anfangs zwar als schön aber auch durchschaubar, umso erfreulicher war dann der Zeitpunkt als ich merkt, dass doch noch eine überraschende Wendung eintreten wird. Die Handlung steigerte sich bis zum Schluss und ich hatte am Ende des ersten Teils auch das Gefühl gerade in der Mitte zu hängen – wunderbar, denn bei so vielen Romanen entsteht genau an diesem Punkt das Gefühl des künstlich in-die-Länge-ziehens, wenn noch eine Fortsetzung angekündigt ist.

Die romantische gemeinsame Geschichte ist im zwar zentriert, wobei jedem Protagonisten aber auch seine eigene Geschichte im parallelen Verlauf gestattet wird. So haben Caleb und Maggie beide auch ihr eigenes Ding durchzuziehen und bleiben dem Leser als eigene Persönlichkeiten im Gedächtnis und nicht lediglich als Pärchen.

Auf ein fantastisches Happy End ist zu hoffen, zumal der zweite Teil dort anfängt, wo dieser endet.

Kurz gefasst: Eine durchgehend emotionaler Roman mit coolen Charakteren für Jung und Alt.