Rezensionen

Ankes Bewertung 04 Sterne.png

Da der Klappentext eigentlich alles Wichtige bereits verrät, erspare ich euch an dieser Stelle eine eigene Inhaltangabe. Nur so viel: auch wenn die vermeintlichen Oktoberfestmorde allzu schrecklich sind, tobt der Mopp doch derweil nicht in der Landeshauptstadt, sondern in Kaltenkirchen.

Kaltenkirchen soll attraktiver werden und ein Tagungshotel im Dorf seinen Platz finden. Dass das natürlich die örtlichen Gemüter ordentlich zum Brodeln bringt, kann man sich denken, denn was für die einen ein lukratives Zukunftsmodel ist, ist für die anderen schlicht ein Schandfleck.
In einer solchen Situation kann nur einer der seine Pappenheimer kennt und der mit höchst ungewöhnlichen Methoden daran geht, wieder für Ruhe und Ordnung sorgen.

Ich muss zugeben, dass ich mich diesmal ein wenig schwer getan habe mit dem Franz Eberhofer. Das Hörbuch lag schon eine kleine Weile in Sichtweite, bis ich endlich angefangen habe es zu hören. Auch brachte jede Unterbrechung eine längere Pause mit sich, sodass es beinahe 14 Tage dauerte, bis ich alles fertig gehört hatte; ein Novum und bisher noch nie bei Rita Falks Hörbücher vorgekommen.

Woran lag das? Ist womöglich die Luft raus?

Nein, das glaube ich nicht, vor allem weil ich mich wiederholt richtig gut mit dem Franz unterhalten habe, der nach wie vor Extra-Klasse hat und mich immer wieder zum Schmunzeln und Lachen bringt.
Auch finde ich es wirklich gut, wie die Autorin die Entwicklungen im Hintergrund voran bringt, denn ihre Figuren stehen nicht still, sondern sie und ihre Umwelt verändern sich durchaus. Auch wenn sie (und ihre Umwelt) dabei doch immer ihren urig/skurrilen Charme beibehalten.

Was mich dagegen nicht so sehr packen konnte und den ich eigentlich nur am Rande wahrgenommen habe, war der Kriminalfall. Aber warum hätte ich mich auch auf ihn konzentrieren sollen, wenn es doch so viel anderes zu entdecken gab?
Denn auf jeden Fall hat es großen Spaß gemacht, das köstliche Treiben und Leben der Eberhofers zu beobachten, das Drama um die Susi oder den Rudi mit seinen verrückten Idee zu verfolgen oder den Trubel in und rund um Kaltenkirchen zu genießen.

Und doch hat mir am Ende irgendwie die Ausgewogenheit, zwischen Dorf-Trubel und (fesselnden) Großstadt-Kripo-Fall gefehlt.

Christian Tramitz als Sprecher, von "Zwetschgen-Datschi-Komplott", bzw. der ganzen Hörbuch-Serie, und damit als Ich-Erzähler des Franz Eberhofers ist absoluter Kult und immer wieder aufs Neue ein Hörgenuss, den ich nicht missen möchte.

Kurz gefasst: Viel köstlicher und höchst amüsanter Trubel in und um Kaltenkirchen und um die Eberhofers, dafür leider ein Kriminalfall, um eine Serie vermeintlicher Oktoberfest-Morde, der mich nicht packen konnte.