Rezensionen

Ankes Bewertung 04 Sterne.png

Die 17-jährige Samantha „Sam“ Reed ist ein gutes Mädchen, die auf ihre strenge Mutter hört und nie rebellischer Teenager war/ist. Doch dass sie Freundschaft und Familienanschluss bei den Garretts, von nebenan gefunden hat und sich sogar in den Sohn, Jason „Jase“ Garrett der Familie verliebt hat - grenzt schon fast an Meuterei, zumindest in den Augen ihrer Mutter - wenn diese davon wüsste.

Doch Sams Mutter ist in ihrem Wahlkampf so eingebunden, dass sie kaum zu Hause ist und noch weniger registriert, was Sam bewegt. Doch dann fährt die Senatorin Reed, Sam schlief zu dem Zeitpunkt auf dem Rücksitz, einen Menschen an und begeht auf Rat ihres Wahlkampfmanagers Fahrerflucht.

Sam registriert erst nach und nach, was ihre Mutter getan hat, wen sie in Lebensgefahr gebracht hat und wer nun unter der Situation zu leiden hat: Mr Garrotte, Vater von bald 9 Kindern und sympathisches Oberhaupt ihrer Ersatzfamilie. Und muss sich nun entscheiden was wichtiger ist, die Wahrheit oder ihre Mutter.

„Mein Sommer nebenan“ ist, bis auf die Verwicklungen an Ende der Geschichte, die dem Roman dann endlich ein wenig Tiefe verleihen, eine eher seicht vor sich hinplätschernde Geschichte.

Nicht, dass dieses Buch nicht durchaus kurzweilig zu lesen wäre, dazu sind die Figuren, allen voran die chaotische Familie Garrett einfach zu unterhaltsam. Doch passiert einfach nichts. Bzw. scheint die ich Erzählerin einfach zu brav, zu naiv und zu jung, um irgendwas erzählen zu können, dass von Interesse sein könnte.

Weit über die Hälfte des Buches scheint sich die Autorin lediglich darauf zu konzentrieren, dass das junge Paar auf „ihr erstes Mal“ zusteuert; und sich dabei wie aus dem Lehrbuch „für brave Teenager“ verhält.

Dazu wird Sam bei den Garretts mit offenen Armen aufgenommen und Jase stellt sich schnell als der fürsorglichste, netteste und verständnisvollste erste Mann und Freund für ein Mädchen raus.
Von einem Konflikt, bis auf ein Arm & Reich Gegensatz (obwohl keines der Kinder der Garretts Not leiden muss) und einer unsympathischen snobistischen Mutter, mit Scheuklappen auf den Augen und fehlendem Rückgrat, fehlt jede Spur.

Zum Glück wächst Sam an Ende des Buches an ihren Aufgaben, tut das einzig Richtige und macht das Buch am Ende doch noch zu einer nett zu lesenden „Coming out of Age“-Geschichte.

Kurz gefasst: Von der jungen und naiven Prinzessin, zum Teenager mit Charakter - eine Wandlung, die jedoch eher mit leisen Tönen und in einem gemächlichen Erzählfluss beschrieben wird. Durchaus unterhaltsam zu lesen, aber ein wenig spannungslos.