Rezensionen

Ankes Bewertung 04 Sterne.png
Die Krämerin Marcella Bonifaz steht kurz vor dem Bankrott. Sie hat ihr Vermögen auf eine Karte gesetzt und eine große Lieferung Safran gekauft. Der Gewinn schien so vielversprechend, dass sie einfach nicht widerstehen konnte. Dann aber passierte das Unglaubliche, der sonst so sichere Wagenzug wird überfallen und damit ist auch der Safran verloren.

Marcella kommt in Lieferschwierigkeiten und verliert nach und nach ihren festen Kundenstamm. Aber aufgeben kommt für sie überhaupt nicht in Frage und so macht sie sich auf den Weg, die verdächtige Spur des verschwundenen Safrans nachzuspüren und triff auf so allerlei Ungereimtheiten.

Neben ihren geschäftlichen Problemen, scheint ihr auch persönlich so allerhand Unheil zu folgen, ebenso wie die bisher im Dunklen liegenden Kindheitserinnerungen, die sich nun ganz langsam in Marcellas Erinnerungsvermögen zurückdrängen.

Helga Glaesener weiß auch in ‚Die Safranhändlerin‘ mit ihrem Wissen über historische Abläufe zu glänzen. Doch betrifft das vor allem die Krämerei im Mittelalter. Für mich als Nichtkenner historischer Alltäglichkeiten hätte ich mir gerne mehr Erklärungen und Erläuterungen über die Städte, Organisationen, die Menschen und ihre Zeit gewünscht.

Der Hauptfokus der Geschichte liegt auf der Aufklärung des Raubüberfalls. Und der ist spannend und fesselnd beschrieben. Leider drängt er die Figuren, ihre Gefühls- und Gedankenwelt in den Hintergrund und so bleiben sie ein wenig blass und wenig verständlich. Für mich, eine Leserin die Wert auf fesselnde charismatische Figuren legt, ist das eindeutig ein Manko des Buches.

Wie ich im Internet lesen könnte, ist RADIOROPA mit ‚Der Safranhändlerin‘ neue Vermarktungswege gegangen, in dem das Hörbuch ausschließlich als mp3 Version veröffentlicht wurde. Für mich persönlich stellt dass kein Problem dar, da ich über entsprechende Abspielgeräte verfüge.

Die Stimme der Sprecherin Katinka Springborn ist zu Anfangs gewöhnungsbedürftig. Ich habe lange darüber nachgedacht, woher diese Einschätzung kommt.
Und dann ist es mir schlagartig bewusst geworden: Katinka Springborn hat für eine weibliche Sprecherin eine recht tiefe Stimme, kein dröhnender Alt, sondern eine durchaus angenehme Tonlage.
Nach dem mir das klar geworden ist, konnte ich mich sehr gut mit der Sprecherin anfreunden und empfand ihre Lesung als angenehm.

Kurz gefasst: Eine solide und gut gemachte Umsetzung, eines unterhaltsamen Buches.