Rezensionen

Nicoles Bewertung 05 Sterne.png

Die Freude von Mr. Monks Assistentin Natalie darüber, dass sie ihren kniepigen Arbeitgeber endlich dazu gebracht hat, noch ein paar Tage in Paris mit ihr Urlaub zu machen, als Gegenleistung für seine ständigen Mordaufklärungen- denn Leichen pflastern halt seinen Weg, ist schnell getrübt, als sie bereits im Flieger gen Frankreich, mit einem ersten Mordopfer konfrontiert werden. Ein Passagier, mit dem sich Mr. Monk noch kurz vorher angelegt hatte, weil dieser seinen Koffer nicht dort unterbringen wollte wo es Adrian vorgeschlagen hatte, kommt nach Atem ringend, aus der Toilette und bricht schließlich kurz darauf im Flieger zusammen. Doch Mr. Monk wäre nicht Mr. Monk, wenn er mit seiner unglaublichen Auffassungsgabe nicht schon kurz darauf den Mord geklärt hätte. Am Flughafen werden sie von der Pariser Polizei empfangen und die Ermittler fühlen sich mehr als geehrt Mr. Monk persönlich kennenlernen zu dürfen. Sie eskortieren ihn und Natalie zum Hotel und danach schaut es für Natalie zunächst so aus, als ob nun der echte Urlaub beginnen könnte. Erstaunt ist sie allerdings darüber, dass Adrian, der mehr Angst vor Schutz und Unrat hat, als sonst jemand, ausgerechnet das Abwassersystem von Paris kennenlernen möchte. Kurzerhand besuchen sie dieses am nächsten Tag und danach auch die schaurigen Katakomben, in denen sich die Knochen von unzähligen Pariser Bürgern befinden, die auf kunstvolle Art und Weise gestapelt wurden. Adrian ist entsetzt, denn ihm fehlt es hier eindeutig an Ordnung, doch Natalies Entsetzen ist noch größer, als Adrian kurz darauf tatsächlich einen Schädel entdeckt, der keinesfalls schon lange dort liegen kann. Und schon stecken sie wieder einmal mittendrin in einem äußerst kniffligen Fall, der sogar Stottlemeyer und Randy in die romantische Stadt von Welt führen wird…

Nachdem die letzte Staffel der TV Serie „Monk“ im TV gelaufen war, bekam ich schnell eine Art von Entzugserscheinungen, denn ich liebe diese schräge Krimiserie sehr, in dem ein Ex-Polizist von zahlreichen Phobien und Tics geschüttelt wird, was sich seit des gewaltsamen Todes seiner Frau noch verstärkt hat und trotzdem knifflige Kriminalfälle aufzuklären vermag, an denen sich sein Ex-Chef und dessen Untergebener die Zähne ausbeißen. Adrian Monk ist keinesfalls ein sympathischer Zeitgenosse. Er ist egoistisch, nervig, pingelig und nörgelig, schlecht in zwischenmenschlichen Beziehungen, aber auch wahnsinnig clever, selbst wenn er mit seinem übertriebenen Reinlichkeitswahn alle in die Verzweiflung treibt. Und trotzdem gewinnt man den Antihelden dieser Serie schnell lieb, weil er natürlich auch seine guten Seiten hat. Als ich erfuhr, dass es neben der TV Serie auch noch zahlreiche „Monk“ Bücher gibt, mit Fällen, die zum größten Teil niemals verfilmt wurden und vor allem aus der Feder Lee Goldbergs stammten, der auch schon einige Drehbücher zur TV Serie schrieb, wurde ich neugierig und habe ich Laufe der Zeit bereits einige davon gelesen, die noch erhältlich waren.

Bonjour Mr. Monk, ist wieder einmal ein wahnsinnig witziges Buch des Autors geworden, das durch seinen bildhaften Schreibstil Kopfkino pur verströmt. Neben den humorigen Romanpassagen, in denen Adrian, zum Beispiel, zum reinigenden Müllmann auf dem Champs-Elysee wird oder die französische Küche entdeckt; Randy Disher plötzlich zum Rockstar mutiert, kommt natürlich auch der Kriminalfall nicht zu kurz, der zwar nicht wahnsinnig spannend geraten ist, aber doch durchaus interessant und den Leser nebenher mit einer ungewöhnlichen Spezies Mensch vertraut macht, die jeglichen Konsum ablehnen und von dem leben, was andere weggeworfen haben.

Dazu ist es dem Autor gelungen, das gewisse Pariser Flair zu vermitteln und sich bei seiner Erzählung, dabei nicht nur auf die typischen Sehenswürdigkeiten von Paris zu beschränken, was mir gut gefallen hat. Der Roman ist sehr kurzweilig; übrigens aus der Sicht von Natalie geschrieben und war leider wieder einmal viel zu schnell ausgelesen.

Kurz gefasst: Mr. Monk entdeckt Paris, doch auch hier kommt für ihn erst Urlaubsstimmung auf, als er einen kniffligen Mord aufklären kann. Witzig, skurril und sehr bildhaft geschriebener Krimi, der in Sachen Unterhaltungsfaktor der TV Serie in Nichts nachsteht. Lesetipp!