Rezensionen

Simones Bewertung 04 Sterne.png

Christy is always on the run…

Die Hauptfigur Christy, eine junge Geschäftsfrau, die für andere Menschen die Alltagserledigungen übernimmt, steht immer unter Strom. Erledigungen, Besorgungen, Kleinigkeiten – ihr Handy steht quasi nie still, immer gibt es etwas zu tun. Als sie ihr Handy im Zug verliert, führt das zu einigen Turbulenzen…

Die Geschichte verläuft in den einzelnen Kapiteln an verschiedenen Orten, v.a. abwechselnd aus der Perspektive von Christy und Will, der ihr Handy findet. Diese einzelnen Stränge werden erst spät zusammengeführt, was der Erzählung einen bewegten und ein wenig episodenhaften Charakter gibt.

Christy und Will legen beide viel Wert auf ihren Beruf, für Familie und Partnerschaft bleibt wenig Zeit. Im Laufe der Geschichte lernen sie aber zu begreifen, wie wichtig auch diese Aspekte sind.

Eine Mischung aus Chick lit und zeitgenössischem Liebesroman, die weniger Wert auf Witz legt, als vielmehr auf die Entwicklung der Figuren und ihrer Beziehungen.

Kurz gefasst: Schöne Liebesgeschichte, charmant erzählt.

Nicoles Bewertung 05 Sterne.png

Christy Davies ist eine viel beschäftigte junge Frau, die es gerne allen Menschen Recht machen möchte- auch beruflich. Sie betreibt eine Art Kurier- Dienstleistungsagentur. So genügt ein Anruf ihrer Klienten und schon düst sie los um Besorgungen aller Art zu machen. Sie ist so erfolgreich in ihrem Job, dass sogar Prominente ihre Agentur buchen.

Allerdings hat der Erfolg auch einen gewaltigen Nachteil- Christy ist solch ein Workaholic, dass sie alles andere dafür um sich herum vergisst; ihre Familie eingeschlossen. Als Christys Schwester Verlobung feiern möchte, soll Christy den Verlobten vom Flughafen abholen, da Annie im Gegensatz zu Christy alles andere als organisiert ist.

Dies ist jedoch nur ein kleiner Punkt, der auf ihrer „Zu erledigen Liste“ steht. Die gestresste junge Frau weiß gar nicht wie sie alles schaffen soll und dann kommt es auch noch zur Katastrophe! Sie verliert ihr Handy im Zug. Mitsamt aller wichtigen Adressen und Telefonnummern ihrer Auftraggeber. Doch Glück im Unglück- Will, ein junger Mann der ihr bereits im Zug aufgefallen war, hat ihr i-phone gefunden und ist bereit, sich später mit ihr zu treffen, um ihr das Handy wiederzugeben. Doch solange ist sie auf seine Hilfe angewiesen. Er soll sie durch ihre auf dem Handy notierten Aufträge lotsen. Dabei stellen Will und Christy fest, dass sie sich sympathisch sind. Doch gibt es auch so etwas wie Liebe auf den ersten Ton? ;-)

Nach der poppigen Aufmachung des Covers hatte ich eigentlich einen typischen Chic-lit erwartet, doch Kein Anschluss unter dieser Nummer ist viel mehr als das. Die Autorin hat hier ein richtig schönes modernes Märchen abgeliefert, das mit vielen humorvollen aber auch nachdenklich machenden Untertönen zu unterhalten versteht.

Ein wenig erinnert die Aufmachung der Story an Episodenfilme a la „Tatsächlich Liebe“, denn am Ende fügen sich mehrere lose wirkende Handlungsfäden zu einem vollständigen Ganzen zusammen.

Im Mittelpunkt der Story stehen Christy und Will, die sich praktisch nur durch gemeinsame Handygespräche langsam näher kennen lernen und spüren, dass sie auf einer Wellenlänge liegen. Wer nun fürchtet, dass das auf die Dauer langweilig werden könnte irrt. Zunächst einmal sind die Gespräche die beide miteinander führen unheimlich witzig und zum anderen geschieht so viel in dieser Geschichte, dass man beinah atemlos mitverfolgt, wie Christy trotz Zeitdruck und ohne ihr i-phone versucht, ihre Aufträge doch noch erledigen zu können. Mit im Schlepptau hat sie das italienische Männermodel Antonio, das sie am Flughafen aus Versehen für ihren zukünftigen Schwager gehalten hat und aus Mitleid, denn der junge Mann kann kaum Englisch, mitnimmt, um ihn später bei seiner Modelagentur abzuliefern. Auch Antonio sorgt für witzige Momente in diesem Roman.

Nebenbei erfährt man aber auch einiges über Will, der sich eigentlich nur in der Stadt aufhält, um das Haus seines verstorbenen Großvaters zu verkaufen. Doch sein Vater, ein Dichter, schwebt seiner Meinung nach in anderen Sphären und hat den Kaufvertrag mit einem Prominentennamen unterschrieben um diesen Verkauf zu sabotieren.

Sowohl Will als auch Christy lernen im Laufe der Geschichte, wie wichtig das Leben neben dem Beruf ist. Besonders diese langsame Reifung bei beiden Hauptfiguren wird sensibel von der Autorin beschrieben und die Aussprachen mit Will und seinem Vater oder auch Christy mit ihrer Familie haben mir sogar ein paar Tränchen der Rührung in die Augen getrieben. Beide Hauptfiguren sind trotz ihrer kleinen Macken sehr liebeswert und ich habe sie eigentlich von Beginn an in mein Leserherz geschlossen.

Man könnte natürlich anmerken, dass es einige Zufälle in dem Roman gibt, die schon ein wenig märchenhaft anmuten, dennoch hat mir der Roman sehr viel Lesespaß bereitet.

Es ist ein schöner Frauenroman, der berührt und durchaus auch ernstere Untertöne anschlägt. Für mich ein echtes Lesehighlight!