Rezensionen

Nicoles Bewertung 04 05 Sterne.png

Anfang der 70er Jahre ist Kate, von allen Katy genannt glücklich und ihr Himmel hängt voller rosa Geigen, da sie die Freundin von Danny ist. Ein absoluter Frauentyp - groß, dunkelhaarig und mit einer begnadeten Stimme ausgestattet, will sie möglichst viel Zeit mit ihm verbringen.

Als Dannys bester Freund Simon vorschlägt, die Sommerferien im Haus von Simons Onkel zu verbringen, ist auch Katy begeistert davon. Doch ihren konservativen Eltern erzählt sie, dass sie sich mit ihrer besten Freundin in Frankreich aufhält- da sie ansonsten keine Erlaubnis bekommen hätte, das Elterhaus zu verlassen.

Auf der Fahrt zum Haus des Onkels treffen sie eine junge, attraktive Frau, die sich ihnen anschließt. Zunächst ist Katy eifersüchtig auf Trudy, doch dann als sie feststellt, dass diese gut mit Simon auskommt, versucht sie Freundschaft mit ihr zu schließen. Aber Trudy ist äußerst exzentrisch.

Als sie erfährt, dass im nahe gelegenen Wäldchen vor vielen Jahren eine Frau erdrosselt aufgefunden wurde und der Täter nie ermittelt werden konnte, überredet sie Danny, Simon und Katy eine Seance abzuhalten um den Geist der Ermordeten heraufzubeschwören. Doch Trudys Seance geht schief, statt die Tote zu sehen, sieht sie in einer Art Trance ihre eigene Ermordung. Völlig verstört brechen die vier Urlauber dieses Experiment ab, nichtsahnend, dass Trudy wenig später wirklich einem Mord zum Opfer fällt.

Dreißig Jahre später weiß Katy das Geheimnis um Trudy gut zu schützen, das sie bis heute belastet. Als sie jedoch Post von Dannys Mutter bekommt, die sie bittet sie unverzüglich zu besuchen, fürchtet Katy, dass das Geheimnis sie letztendlich doch noch einholen wird…

Was im Dunklen liegt“ kann man sehr schlecht in eine Untersparte der Belletristik einordnen, denn es ist weder eine einfache Erzählung in Rückblenden, Romantic Suspense, Krimi oder Thriller sondern eher eine Mischung aus allem, wobei die Spannungselemente eher von subtiler Art sind.

Wer einen blutigen Psycho-Schocker erwartet und wünscht, sollte lieber zu einer anderen Lektüre greifen. Alle anderen, die eine Erzählung in „Ich-Form“, bei der sich der Schrecken langsam und gemächlich entwickelt, zu schätzen wissen- ähnlich wie bei alten Hollywood- Film Noir Streifen, werden sich von dem Buch bzw. der Story gut unterhalten fühlen. Vor allem schürt die Autorin auch sehr gut die Neugierde des Lesers, in dem sie abwechselnd die Geschehnisse in der Vergangenheit als auch in der jetzigen Gegenwart erzählt.

Es ist ein Roman bei dem man eigentlich sehr schlecht voraus ahnen kann, was passieren wird und das macht das Buch zu einer Lektüre mit Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen konnte. Eine kleine Einschränkung gibt es dennoch. Man sollte nicht erwarten, dass die Romanheldin des Buches und die Nebenfiguren durchweg sympathische, gefällige und einfach gestrickte Akteure sind, die man im Laufe des Romans mögen wird. Dafür werden Katys Erinnerungen eine Spur zu nüchtern geschildert und Katys desillusionierte, erstarrte Haltung trägt auch nicht dazu bei, dass sie einem wirklich näher kommt.

Aber das ist auch nicht Sinn und Zweck dieses schon etwas düsteren Romans - er will unterhalten - jedoch nicht auf bequeme Art und Weise und den Leser überraschen. Am Ende kommt nämlich alles anders als man denkt…