Rezensionen

Ankes Bewertung 04 Sterne.png

Ich habe gelesen, dass dieser 4. Teil nachgeschoben wurde und die Serie eigentlich an dem Punkt enden sollte, an dem Meghan die Herrschaft über das Eiserne Reich übernimmt und Ash, der in dieser Umgebung nicht überleben kann, wegschickt.

Da mich jedoch Ash als Figur durchaus interessiert hat, auch wenn ich nie ein besonderer Fan von ihm war, und ich Julie Kagawas märchenhaften und actionreichen Stil-Mix unheimlich klasse finde, war ich doch sehr gespannt was mich in "Frühlingsnacht" erwarten würde.

Zunächst einmal hat mich überrascht, dass dieser Teil nun aus Ashs Ich-Erzähler Sicht geschrieben wurde. Doch es macht durchaus Sinn, da Meghan, die ja anderweitig beschäftigt ist, hier nur am Rand in Erscheinung tritt.

Wie ich feststellen konnte, hat sich der Winterprinz bereits in "Herbstnacht" zu verändern begonnen. Diese Veränderung setzt sich nun in "Frühlingsnacht" fort und hat, nach meiner Meinung nicht zu seinem Vorteil gereicht. Der einst so geheimnisvolle "Eisbubi" (wie ihn Puck so gerne zu nennen pflegt) mutiert nun gänzlich zum leidenden Weichei, der sich für alles und jedes in der Verantwortung sieht.

Für viel Lesespaß dagegen haben wieder einmal Puck und Grimalkin gesorgt. Zumal Ersterer auch eine viel interessantere Figur ist, die viel weniger glatt ist als Ash und eine ganz andere, weil ansprechendere, Qualität an Tiefe besitzt. Übrigens wird in diesem Teil nicht nur Ash mit seiner Vergangenheit konfrontiert, sondern auch Puck; was ihm so natürlich auch mehr charakterliche Struktur verleiht.

Es dürfte klar sein, worauf „Frühlingsnacht“ abzielt - auf ein Happy End für Ash und Meghan - und tatsächlich sind auch keine überraschenden Wendungen zu erwarten. Trotzdem hat es die Autorin wiederholt geschafft, mich mit ihrer üppigen Fantasie zu erfreuen und in ihren Bann zu ziehen. Zwar hat die Reise auch kleinere Längen und Ash Aufgaben, die er am Ende lösen muss, sind ein wenig enttäuschend, doch gibt es dennoch für Freunde von Märchenhaftem viel Neues zu entdecken.

Ich persönlich hätte nichts gegen das offene Ende von "Herbstnacht" gehabt, da mich die Serie nicht in der Hauptsache wegen ihrer Figuren und deren Liebesgeschichte so gefesselt hat. Doch auch gegen ein Happy End habe ich selbstverständlich nichts auszusetzen und so habe ich es durchaus genossen "Frühlingsnacht" zu lesen.

Kurz gefasst: Ein fantasievoller und märchenhafter Abschlussband, mit kleinen Längen und einem, auf Grund seiner Entwicklung, längst nicht mehr so geheimnisvollen und faszinierenden Ich-Erzähler.