Rezensionen

Ankes Bewertung 04 05 Sterne.png

Ich liebe Geschichten, die so mit vollen Händen aus der der Märchen- und Mythenwelt schöpfen, wie es Julie Kagawa in ihrer "Plötzlich Fee/Iron King"-Serie und damit auch in "Winternacht" tut. Es vergeht kaum ein Kapitel in dem die Autorin den Leser nicht mit faszinierenden, und oftmals altbekannten, aber doch immer wieder neuen Märchenwesen überrascht.

Die Welt, die man als Leser durch Meghan kennenlernt, empfand ich in diesem zweiten Teil noch genauso fesselnd wie in "Sommernacht", dem 1. Teil. Beim Lesen bin ich tief in die Geschichte eingetaucht und nur unwillig für nötige Pausen wieder herausgekrochen.

Doch so sehr ich auch kindliche Freude an den Tag lege, wenn es um Feen, Wichtel, Gnome oder Puccas geht, so schwerfiel es mir mich mit der 16jährigen Meghan, die die Geschichte in Ich-Form erzählt, auseinander zu setzen.

Schon die anfängliche Trübsal über Ash's scheinbar gleichgültiges Verhalten während ihres Aufenthaltes im Winterhof, das doch so durchschaubar war und nur dazu diente Meghan zu schützen, konnte ich einfach nicht in Einklang mit dem 16jährigen Mädchen bringen, was so viel erlebt, gesehen und getan hat und ein solch gradliniges Verhalten an den Tag gelegt hat, was letztendlich zum Erfolg führte, sie konnte ihren kleinen Bruder wieder nach Hause bringen.

Vielleicht verstärkt dadurch, dass ich den Winterprinzen Ash zwar für eine absolut faszinierende Figur halte, so kann ich doch Meghans totale Verliebtheit in ihn nicht wirklich nachvollziehen. Dazu finde ich, erfährt man einfach nach wie vor zu wenig über den wortkargen und geheimnisvollen Ash.

So bin ich vielleicht nicht zu alt um mich in eine aufregende und sehr spannende Märchenwelt entführen zu lassen, wohl aber zu alt um die Liebe und das Leid einer 16jährigen nachzuvollziehen.

Aber auch wenn ich mit diesem Aspekt der Geschichte meine Probleme hatte, so hat mir das Buch doch wirklich sehr gut gefallen. Julie Kagawa erzählt "Winternacht" flott, höchst unterhaltsam und mit der Liebe zum Detail.
Aufgelockert wird die Geschichte mit Figuren, wie Puck, über den ich mich köstlich amüsiert habe, oder der Cat Sidhe Grimalkin, den ich, wenn auch auf seine herrlich arrogante Art, ebenfalls sehr unterhaltsam fand. Aber auch Meghan hat ein paar köstlich lockere Sprüche auf Lager, die mich immer wieder zum Lachen gebracht haben.

Kurz gefasst: Ein wundervolles märchenhaftes Buch zum Abtauchen und Träumen.