Einzeltitel

Original

(2013) Mord mit Schnucke (Tina) / (Nicole)

(2014) Onkel Humbert guckt so komisch (Tina)

(2015) Fahr zur Hölle, Schatz! (Tina)

Serien

Teil einer Serie

Original

1. (2012) Immer Ärger mit Opa (Tina)

2. (2013) Oma packt aus (Tina)

Ergänzende Informationen

  • weitere Veröffentlichungen des Autors: Brigitte Brunner, Letizia Conte, Brigitte Jacobi, Birgitte Johan, Brigitte Janson, Brigitta d'Orazio

Brigitte Kanitz über ihre Wahlheimat Italien

Mein Hang zum Süden war schon immer stark ausgeprägt. Kein Wunder: Schon im Alter von vier Jahren zog ich mit meinen Eltern ins Tessin und kam erst nach einem „Umweg“ über Rom acht Jahre später nach Deutschland zurück.

Es folgten zwanzig relativ ruhige Jahre zwischen Hamburg, Uelzen und Lüneburg, als Schülerin, Volontärin und Lokalredakteurin. Nur zwischendurch wurde mir mal alles zu spießig und ich zog mit dreiundzwanzig nach Dubrovnik - aus Liebe zu einem Mann. Die Liebe hielt aber nur sechs Monate, und da ich auch keine weißen Steine, Taubenschwärme und Touristenmassen mehr sehen konnte, kehrte ich nach Deutschland zurück. In Dubrovnik schrieb ich meine ersten frei erfundenen Geschichten, hielt sie für grottenschlecht und arbeitete die nächsten Jahre lieber wieder bei der Zeitung.

In der Nacht zum 10. April 1989 änderte sich mein Leben dann noch einmal schlagartig. Ich verbrachte zusammen mit meiner besten Freundin Tina einen Urlaub in Riccione, und wir waren nach einem langen Tanzabend noch eine Pizza essen gegangen.
„Lass uns nach Italien auswandern“, meinte Tina.
Ich verschluckte mich an meinem Stück Salamipizza und nickte dann. Das war mal wieder typisch: Die wichtigsten Entscheidungen in meinem Leben hatte ich schon immer spontan getroffen. Mit 31 hätte ich vielleicht etwas länger nachdenken können, tat ich aber nicht. Außerdem sehnte ich mich schon seit langem in den Süden zurück. Und ich ahnte: Wenn ich aus Liebe zu einem Land auswandere, ist es vielleicht von Dauer.

Innerhalb von drei Monaten brachen wir in Deutschland alle Brücken ab und zogen nach Pesaro in die Marken. Zwei Monate darauf begegnete ich meinem späteren Mann Giancarlo. Schicksal, eben.

Beruflich dachte ich erst an eine Presseagentur, da aber Pesaro nicht der Nabel der Welt ist, verlegte ich mich bald aufs Schreiben von Geschichten. Die waren auch besser als meine ersten Versuche, denn ich verkaufte sie bald ganz gut an deutsche Zeitschriften.

Diese Arbeit ist bis heute mein wichtigstes berufliches Standbein, Kurzromane, Fortsetzungsromane, auch mal ein Taschenheft. Romane in Buchform sind erst in den letzten Jahren hinzugekommen, unglücklicherweise jedes Buch mit einem neuen Autorennamen, was meinen Bekanntheitsgrad nicht gerade steigert. Mein neues Buch erscheint im Juli bei Knaur-Taschenbuch: Letizia Conte „Villa Monteverde“.

Während es Tina weiter hinaus in die Welt zog, blieb ich in Pesaro und erlebte sechs glückliche Jahre mit Giancarlo.
Im Oktober 1994 heirateten wir, im Januar 1995 kamen unsere Zwillinge Alice und Virginia zur Welt. Im Oktober desselben Jahres, fünf Tage nach unserem ersten Hochzeitstag, starb Giancarlo an einem Herzinfarkt. Ich war eine junge Witwe mit zwei Babys.
In jener schweren Zeit bewahrheitete sich meine Ahnung: Ich blieb in Pesaro. Viele Leute fragten mich: "Ziehst du jetzt zurück nach Deutschland?“

Nein, ich dachte gar nicht daran. Ich fühlte mich in Pesaro mehr zu Hause, als ich es je in Deutschland gewesen war. Diese Entscheidung habe ich nie bereut, denn Heimat kann auch ein Ort sein, den man im Leben erst finden muss.
Klar waren die ersten Jahre hart, auch finanziell. Die kleine Witwen- und Halbwaisenrente, die ich bekam, reichte gerade für das Nötigste, aber dazuverdienen musste ich von Anfang an. Glück hatte ich mit dem italienischen Kindergarten- und Schulsystem. Ab dem Alter von drei Jahren wurden Alice und Virginia ganztags im Kindergarten betreut, später folgten fünf Jahre Grundschule, ebenfalls ganztags - wirklich paradiesisch.

Heute sind wir eine glückliche kleine Familie - eine neue dauerhafte Liebe hat sich nicht eingestellt, vielleicht, wenn die Mädels mal größer sind. Mit dreizehn sind sie schon recht flügge.

Meine Arbeit liebe ich über alles, und in meinen Geschichten gibt es immer ein Happy End - was will ich mehr?

Eure Brigitte Kanitz